Freitag, 31. Oktober 2008

Ethisches Handeln und medizinische Machbarkeit

Johann-Christoph Student, Annedore Napiwotzky
Was braucht der Mensch am Lebensende?
- Ethisches Handeln und medizinische Machbarkeit

Mit einem Geleitwort von Liliane Juchli, 200 S., Broschur, ISBN: 978-3-7831-2880-2, 16.95 EUR
Die Medizin hat ihre rasante Entwicklung, die im 20 Jahrhundert begann, auch im 21. Jahrhundert fortgesetzt. Aber nutzt all das, was dort entwickelt wurde (und wird) auch in jedem Fall den schwer kranken Menschen? Gerade an der Grenze des Lebens stellt sich diese Frage oft besonders drängend: Soll Medizin auch wirklich alles tun, was sie kann? Und wer soll dabei entscheiden, was den Sterbenskranken gut tut oder was nur ihr Leiden verlängert? Was ist oft aus menschlicher Sicht Dringenderes zu tun als aus medizinischer Sicht? Diese und andere Fragen beschäftigen die Autoren des vorliegenden Buches. Sie wollen damit zu einer Orientierung im Umgang mit Menschen im Pflegeheim, Krankenhaus und Hospiz beitragen. - Inhaltsverzeichnis auf den Seiten von Prof. Student
Forum "Palliativmedizin, palliative care, Schmerztherapie, Sterbebegleitung" (deutsch-englisch-russisch) auf xing.com

Montag, 27. Oktober 2008

Mit der Glasknochenkrankheit leben

Evelyn Brezina
Zerbrichmeinnicht und Löwenzahn
- eine Autobiografie

novum Verlag 2008, 144 S., Farbabbildungen, ISBN: 978-3-85022-301-0, € 17,90
„Zerbrichmeinnicht und Löwenzahn“ erzählt von meinem Lebensweg, der eines Abends durch einen Sturz eine radikale Kursänderung erfuhr. Ein gebrochener Oberschenkel kündigte an, was sich später als „Osteogenesis Imperfecta – die Glasknochenkrankheit“ herausstellen sollte. Nach zahlreichen Knochenbrüchen bekam ich mit 8 Jahren meinen ersten Rollstuhl, besuchte die Volksschule und schloss die AHS mit Matura ab. Während meiner Berufstätigkeit beim Wiener Roten Kreuz verschlechterte sich mein Zustand massiv, sodass ich mit 26 Jahren in Pension gehen musste. Meine Autobiografie soll helfen, Barrieren zwischen „Gesunden“ und „Behinderten“ abzubauen ... Mehr dazu in unserem Ratgeber Kinderbuch

Sonntag, 26. Oktober 2008

Vorbereitung auf das Sterben (2)

Philippe Ariès
Geschichte des Todes

Aus dem Französischen von Hans-Horst Henschen und Una Pfau
dtv-TB, 848 Seiten, ISBN 978-3-423-30169-5, Euro 17,50 [D], 18,00 [A], sFr 29,90
In zwanzigjähriger Forschungsarbeit hat Aries eine Fülle archäologischer, literarischer und liturgischer Quellen gesichtet, Sterberiten und Bestattungsbräuche untersucht, die Geschichte der großen städtischen Friedhöfe studiert und zahlreiche Testamente durchforscht. Entstanden ist eine Geschichte der Einstellungen des Menschen zum Tod und zum Sterben.

Akademie PANTA RHEI - für einen neuen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer
... Die Aufgabe, die wir uns stellen, ist ein neuer Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Die Verdrängung des Todes in unserer Gesellschaft hat dazu geführt, dass fast ausschließlich in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen, Hospizen und nur noch selten zu Hause gestorben wird. Häufig ist nur professionelles Personal anwesend, manchmal die engsten Angehörigen, allzu oft auch gar niemand. Medienberichte über Unglücksfälle, Suizide und große Katastrophen mit vielen Toten gemahnen kaum jemanden an die Realität des eigenen, unausweichlichen Todes. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Sterben, Tod und Trauer aus dem Tabubereich herauszuholen und als natürliche Gegebenheiten in das öffentliche Leben und die Entwicklung des Einzelnen zu integrieren ... Panta Rhei (alles fließt)

Samstag, 25. Oktober 2008

Vorbereitung auf das Sterben

Stephen Levine
Noch ein Jahr zu leben
- Wachsamkeit und Gewahrsein durch die Vorbereitung auf das Sterben

Übersetzt von Karin Petersen, J. Kamphausen Verlag 1998, 240 S., Broschur, Pb, ISBN 3-933496-34-9, 19,50 €
Stephen Levines neues Buch offenbart ein ebenso faszinierendes wie wirkungsvolles Programm und gibt uns einen Schlüssel zu tiefgreifender Befreiung von jeglicher Last nicht erst angesichts des nahen Todes.
Empfohlen von der "InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland: Zwar älter, aber immer aktuell! Poetisch, warmherzig und humorvoll gibt Stephen Levine an uns weiter, was er durch sein einzigartiges Experiment erfahren hat: Die Vorbereitung auf das Sterben und den Tod lehrt uns, in jedem Augenblick wach und gewahr zu sein und schenkt uns eine neue, zutiefst lebendige Beziehung zum Leben. Berührt von den Fragen, Zweifeln und Sehnsüchten dieser Menschen, die durch den nahenden Tod aufgefordert waren, sich dem Leben neu zu stellen, beschließt der Autor an einem Silvesterabend, das kommende Jahr so zu leben, als sei es sein letztes. In seinem neuen Buch vermittelt er uns mit praktischen Schritten, geleiteten Meditationen, Weisheiten, Gedichten und einfühlsamen Schilderungen menschlichen Sterbens direkten Zugang zu dieser Aufgabe. Sein Text birgt eine Unmittelbarkeit des Erlebens, die unsere Sicht der Welt nachhaltig verändert und uns zwingt zu überprüfen, was wirklich wichtig ist. - Mehr zum Thema: Kritische Bioethik

Eugenik ... Humangenetik

Richard Fuchs
Life Science
- Eine Chronologie von den Anfängen der Eugenik bis zur Humangenetik der Gegenwart

Lit Verlag 2008, Reihe: Zeittafel, Bd. 1, br., 520 S., ISBN 978-3-8258-0166-3, 49.90 EUR
LIFE SCIENCE ist die erste und einzige Chronik über die Geschichte der Eugenik, Rassen-Anthropologie der Vorkriegszeit, der Blut- und Rassenlehre des Nationalsozialismus, bis zur Humangenetik der Gegenwart. Als Nachschlagewerk ist die Chronik unverzichtbar für Studierende, Ärzte, Biologen, Genetiker, Journalisten, Verantwortliche in Politik, Ethikkommissionen, in der Erwachsenenbildung, in Behinderten- und Wohlfahrtsverbänden, für Leserinnen und Leser mit Interesse an den aktuellen Themen Reprogenetik, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik, Humangenetik, Gentests, Klonen oder Stammzellforschung.
Besondere Empfehlung von "InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland": Besonders hingewiesen sei hier auf das neue richtungsweisende Überblickswerk "Life Science: Eine Chronologie von den Anfängen der Eugenik bis zur Humangenetik der Gegenwart" von Richard Fuchs. "Life Science" ist die erste und bislang einzige Chronik zur Geschichte der Eugenik, Rassen-Anthropologie der Vorkriegszeit, der Blut- und Rassenlehre des Nationalsozialismus, bis zur Humangenetik und Reprogenetik der Gegenwart. Als Nachschlagewerk soll das Buch eine Lücke schließen, sei es für den Bedarf von Lesergruppen im universitären oder populärwissenschaftlichen Bereich, in der Erwachsenenbildung, der kritischen Öffentlichkeit, in der Politik und nicht zuletzt für Leserinnen und Leser mit Interesse an den aktuellen Themen Reprogenetik, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik, Humangenetik, Gentests, Klonen oder Stammzellforschung (mehr dazu unten). - Mehr zum Buch und weitere Literaturhinweise auf Kritische Bioethik

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Warnung vor der elektronischen Gesundheitskarte

Elektronischen Gesundheitskarte - der ungeschützte Patient
"Viele Patienten-, Berufs- und Fachverbände, auch die Bundesärztekammer äußern wiederholt Bedenken wegen der ungeklärten Sicherheit. Sie sprechen sich für freiwillige Anwendung und eine andere Daten-Erfassung mit übersichtlicher Kontrolle durch die PatientInnen aus. Wir empfehlen auch Ihnen, auf die Nutzung der Elektronischen Gesundheitskarte nach Möglichkeit zu verzichten. In vielen Praxen werden Sie mit Ihren Bedenken auf Zustimmung stoßen, wenn Sie ausschließlich von der Pflichtverwendung Gebrauch machen wollen" ... Zum Flyer

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Diabetes-Nanny für "kleine Helden"

Was ist eine Diabetes-Nanny?
Damit für Kinder mit Diabetes trotz familiärer Nöte, ein normaler Alltag möglich wird, besuchen unsere Nannies nach Absprache mit dem Diabetes-Team die Familie. Die Diabetes Nanny ist eine kompetent ausgebildete Krankenschwester, Diätassistentin o.ä., auf jeden Fall muss sie ausreichend Praxis in der Betreuung von Kindern mit Diabetes haben.
Wie funktioniert das? Wie bekomme ich Hilfe? Unser wichtigster Grundsatz lautet: "Unsere Diabetes-Nannies sind als sinnvolle Ergänzung der Diabetes-Behandlung bei Kindern und Jugendlichen gedacht!" Auf keinen Fall kommt eine Nanny zum Einsatz ohne die Zustimmung des Arztes und/oder die Einwilligung der betroffenen Familie. Sind sich alle einig, dass ein Einsatz unsere Nanny sinnvoll und hilfreich ist, kann die Stiftung informiert werden. Wichtig ist auch zu wissen: Unsere Nannies sind alle ehrenamtliche Helfer! Für die betroffenen Familien ist der Einsatz kostenlos.
Bislang gibt es unsere Diabetes Nannies in folgenden Bundesländern: Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen/ Sachen-Anhalt und Berlin. - Unser größter Wunsch ist es, unser Diabetes-Nanny-Projekt bundesweit anbieten zu können. Dafür sind wir auf zahlreiche helfenden Hände angewiesen. - Stiftung Dianino

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Bibliotherapie: Der Seele ungeheure Kluft

Gilbert Belo
Der Seele ungeheure Kluft
- Leben, Reisen und Schicksal des Gil B.

frei nach dem deutschen Gil Blas des Johann Christoph Sachse und einem Vorwort von J.W.v.Goethe, 144 S., geb., ISBN 3-9805535-9-0, EUR 14.90
"Jeder Mensch „ist” eine lebendige Geschichte, das Leben hat seine Merkmale hinterlassen. Und: Menschen sind „geschichtenerzählende Wesen”. Sie leben in Erzählgemeinschaften, sind in gute und böse Geschichten verstrickt. In diesem Kontext sind Gesundheit und Krankheit als vollzogene, sich vollziehende und
sich entwerfende Lebensgeschichte zu sehen." (Hilarion Petzold) ... Gilbert Belo reflektiert seine eigene Lebensgeschichte, sein Buch ist zugleich Auto-biographie, Reisebericht und die Auseinandersetzung mit seiner psychosomatischen Erkrankung. Er schlägt den Bogen von Gil B.`s "Erstem Leben, das im dritten Jahr des mörderischsten aller Kriege, im Kreißsaal eines Kölner Krankenhauses", beginnt, bis zur Wiedergeburt: „Annähernd zwei Jahre müssen vergehen, bis ich Entscheidungen so treffen kann, dass die alten Bilder nicht wiederkommen und allmählich ganz verschwinden. Wir werden nicht versuchen herauszufinden, was schlußendlich das Entscheidende war, das dazu geführt hat. Wichtig ist, dass ich weiß: nun bin ich in der Lage durchzuhalten, wenn meine Seele und mein Verstand ja sagen, und kann darauf bauen, dass im gegebenen Augendblick das Richtige geschieht."
Zuvor lässt Gil B. den Leser teilhaben an dem, was er an Höhen und Tiefen in seinem Leben gesehen hat, seine Versuche, die Tiefen zu überwinden. Zum Beispiel durch Reisen, um die Brücke zum Gil Blas des Johann Christoph Sachse zu schlagen. Die Lebensgeschichte des Gilbert Belo entwickelt sich zum Reisebericht, zur Schilderung seiner Abenteuer und Begegnungen mit fremden Kulturen, um dann plötzlich zur Offenlegung seiner psycho-somatischen Störung zu werden. Bis zu dem Punkt, an dem es vermeintlich nicht mehr weitergeht: „Doch auch das nützt nichts, die Ängste zerreißen meine Gedanken, sie lassen sich nicht abstellen. Ich bin am Ende, auf knapp 60 Kilo zusammengeschrumpft, und eigentlich zu keiner Willensentscheidung mehr fähig."
Daß es doch weitergeht zeigt das Buch, das Gilbert Belo geschrieben hat. Darüber sagt er selbst: "Ich habe meine Ängste aufgeschrieben und ein Buch daraus gemacht, damit möglichst viele lesen können, daß es einen Weg aus der Angst gibt." Das macht Hoffnung für alle, die in ähnlicher Situation sind, wie es Gilbert Belo war. Denn "Gil B. ist auf seinem guten Wege ..." schreibt Beate Pottmann-Knapp, Psychotherapeutin für Logotherapie und Existenzanalyse, in der Schlußbetrachtung von "Der Seele ungeheure Kluft" ... Mehr zum Buch und Hinweis zur "Bibliotherapie": Salem Edition