Freitag, 8. Juli 2011

Handbuch Ethik im Gesundheitswesen

Handbuch Ethik im Gesundheitswesen, Bände 1 - 5 (Alle 5 Bände im Schuber)
Schwabe Verlag 2009 ISBN 978-3-7965-2560-5. EMH Schweiz. Ärzteverlag ISBN 978-3-03754-041-1
1337 S., br., € (D) 173.60, sFr. 248.-, € (A) 178.50

Das «Handbuch Ethik im Gesundheitswesen» bietet in fünf Bänden einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Perspektiven, Ansätze, Möglichkeiten, Rechte und Pflichten der Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen:
Band 1: Der selbstbestimmte Patient: Diana Meier-Allmendinger, Ruth Baumann-Hölzle (Hrsg.)
Band 2: Ethikwissen für Fachpersonen: Christof Arn, Tatjana Weidmann-Hügle (Hrsg.)
Band 3: Ethiktransfer in Organisationen: Ruth Baumann-Hölzle, Christof Arn (Hrsg.)
Band 4: Verantwortung im politischen Diskurs: Markus Christen, Max Baumann (Hrsg.)
Band 5: Ethikdialog in der Wissenschaft: Tatjana Weidmann-Hügle, Markus Christen (Hrsg.)

Dienstag, 14. Juni 2011

Kindesmisshandlungen

Hedwig Stellamans-Wellens
Narben auf der Seele - Traumatisierte Kinder und ihre Eltern
Urachhaus Verlag, 152 S., kt., ISBN 978-3-8251-7317-3, € 13,50
Kinder sind für ihre Eltern der kostbarste Besitz. Dennoch kommen Kindesmisshandlungen viel häufiger vor, als man vermutet – von den subtilsten Formen bis hin zu offensichtlicher Grausamkeit. Wie lässt es sich erklären, dass Eltern oder Erzieher bzw. Betreuer dermaßen verwunden und zerbrechen können, was so wehrlos und verletzlich ist? Warum und wann misslingen manche Adoptionen? Wie »überleben« Kinder solche seelischen Qualen? Dieses Buch bringt eine ebenso drängende wie heikle Problematik auf verständliche und erhellende Weise zur Sprache. Ohne jede Sensationsgier möchte die Autorin warnen: Alles, was Kindern auf seelischer Ebene in der Zeit bis zum vierten Lebensjahr widerfährt, wird in eine Art »Gefühlsgedächtnis« eingeprägt und bestimmt die gesamte weitere Entwicklung. Neben aussagekräftigen Zeugnissen von Betroffenen lassen die beigegebenen Zeichnungen traumatisierter Kinder ahnen, was durch Worte nicht ausgesprochen werden kann.
Inhaltsverzeichnis

Der gepeinigte Elternteil – das gepeinigte Kind
Neurologische Forschung und Psychologie
Misshandlung und emotionale Verwahrlosung
Adoption – ein schwieriger Lebensweg
Defizite in den ersten Lebensjahren
Wer bin ich, woher komme ich?
»Normal« erziehen ist nicht so einfach
Die kindliche Loyalität
Das Problem der Enthüllung – ein Dilemma
Misshandlung ist mehr als ein physisches Problem
Der Erwachsene, der misshandelt
Das misshandelte Kind
Inzest – fürs Leben gezeichnet
Vertrauensbeziehung
Ehrt euren Vater und eure Mutter
Die inzestuöse Familie
Der Täter
Was wissen die Mütter?
Die Opfer

Sonntag, 12. Juni 2011

Als Diplomkrankenschwester auf einer Hospiz­station

Romana Wasinger
Leben im Sterben - Liebevolle Begleitung in der letzten Lebensphase

Styria Verlag, Erscheinungsdatum: September 2011, 192 S., Hardcover mit SU,  ISBN: 978-3-222-13340-4, € 19,99
Völlig unabhängig von der Tatsache, ob wir uns mit dem Thema Sterben auseinandersetzen wollen oder auch nicht, betrifft es unweigerlich uns alle. So sicher wie wir in der nächsten Sekunde wieder einen Atemzug tun werden, so sicher werden wir auch eines Tages sterben. Wer in einem Hospiz arbeitet, ist in jedem seiner Dienste mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert. In Hospizen werden unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen begleitet. Vergänglichkeit, Sterben und Tod gehören somit zum Arbeitsalltag jeder Hospizschwester. Die Autorin, die selbst seit mehr als sieben Jahren als Diplomkrankenschwester auf einer Hospiz­station arbeitet, erzählt in ihrem Buch, wie es sich anfühlt, erwachsene, sterbende Menschen zu pflegen und ihnen in all ihren Hoffnungen, Schmerzen, Ängsten und Verlusten zur Seite zu stehen. Sie lässt die Leserinnen und Leser an sehr intimen Momenten ihres Berufsalltages teilhaben, in denen sie als professionelle Begleiterin die letzte Lebensphase vieler Menschen miterlebte.

Dienstag, 7. Juni 2011

Liebeserklärung eines Krebskranken an diese Welt

Christoph Schlingensief
So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! - Tagebuch einer Krebserkrankung
Kiepenheuer & Witsch TB, br., 256 S., ISBN: 978-3-442-74070-3, € 8,99 [D], € 9,30 [A], CHF 15,50
Wie weiterleben, wenn man von einem Moment auf den anderen aus der Lebensbahn geworfen wird, wenn der Tod plötzlich nahe rückt? Christoph Schlingensiefs bewegendes Protokoll einer Selbstbefragung ist ein Geschenk an uns alle, an Kranke wie Gesunde, denen allzu oft die Worte fehlen, wenn Krankheit und Tod in das Leben einbrechen. Eine Kur der Worte gegen das Verstummen – und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an die Welt.
Wie weiterleben, wenn man von einem Moment auf den anderen aus der Lebensbahn geworfen wird, wenn der Tod plötzlich nahe rückt? Mit seinem Tagebuch einer Krebserkrankung lässt uns Christoph Schlingensief teilhaben an seiner eindringlichen Suche nach sich selbst, nach Gott, nach der Liebe zum Leben. Im Januar 2008 wird bei dem bekannten Film-, Theater- und Opernregisseur, Aktions- und Installationskünstler Christoph Schlingensief Lungenkrebs diagnostiziert. Ein Lungenflügel wird entfernt, Chemotherapie und Bestrahlungen folgen, die Prognose ist ungewiss – ein Albtraum der Freiheitsberaubung, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. Doch schon einige Tage nach der Diagnose beginnt Christoph Schlingensief zu sprechen, mit sich selbst, mit Freunden, mit seinem toten Vater, mit Gott – fast immer eingeschaltet: ein Diktiergerät, das diese Gespräche aufzeichnet. Mal wütend und trotzig, mal traurig und verzweifelt, aber immer mit berührender Poesie und Wärme umkreist er die Fragen, die ihm die Krankheit aufzwingen: Wer ist man gewesen? Was kann man noch werden? Wie weiterarbeiten, wenn das Tempo der Welt plötzlich zu schnell geworden ist? Wie lernen, sich in der Krankheit einzurichten? Wie sterben, wenn sich die Dinge zum Schlechten wenden? Und wo ist eigentlich Gott?

Dieses bewegende Protokoll einer Selbstbefragung ist ein Geschenk an uns alle, an Kranke wie Gesunde, denen allzu oft die Worte fehlen, wenn Krankheit und Tod in das Leben einbrechen. Eine Kur der Worte gegen das Verstummen – und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an diese Welt.

Samstag, 4. Juni 2011

Die Würde des Menschen ist unantastbar - auch im Sterben

Elke Gloor, Wolfgang Putz: Sterben dürfen
Hoffmann & Campe 2011, 256 S., Klappenbroschur, ISBN: 978-3-455-50201-5, 18,00 EUR (D), 18,50 EUR (A), 28,90 SFR (CH)
Die Würde des Menschen ist unantastbar … und endet nicht an der Schwelle des Pflegeheims. »Jetzt fühle ich, dass meine Mutter nicht umsonst gelitten hat.« – Lange Zeit hat Elke Gloor für das würdige Sterben ihrer Mutter, einer Wachkomapatientin, gekämpft. Dieser schwierige Weg führte sie bis vor den Bundesgerichtshof und Deutschland schließlich zu einem vielbeachteten Grundsatzurteil. Jeder Mensch hat das Recht, würdig behandelt zu werden. Das ist im Grundgesetz verankert. Was aber passiert, wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, dieses Recht selbst einzufordern? Dann ist es an den Angehörigen, die Würde des Menschen zu bewahren, für seine Rechte einzutreten und seinen letzten Willen zu erfüllen. Dass das deutsche Rechtssystem der Befolgung des Patientenwillens aber oft im Weg steht, musste Elke Gloor am Beispiel ihrer Mutter erfahren. Zusammen mit dem auf Medizinrecht spezialisierten Anwalt Wolfgang Putz nahm sie den verzweifelten Kampf um die Durchsetzung des mütterlichen Wunsches, würdig sterben zu dürfen, auf. Ihr gemeinsames Engagement mündete in einem für die Bundesrepublik bisher beispiellosen Strafverfahren.

Rezension (Auszug): " ... Dies Buch macht einen weinen. Und es lehrt: Wenn Menschen unheilbar krank sind, dann muss man den richtigen Zeitpunkt finden, um loszulassen. Leicht ist das nicht. Doch das Buch von Wolfgang Putz und Elke Gloor zeigt eindringlich, was passiert, wenn man nicht loslässt, wenn man nichts geklärt hat für den Notfall und die Frage "Sterben (zu) dürfen" in der Hand Fremder liegt ... " (Zur Rezension auf dradio kultur)

Montag, 30. Mai 2011

Sensibler Umgang mit Tod und Sterben

Gian Domenico Borasio
Über das Sterben - Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen
C.H.Beck 2011. ca. 192 S. mit etwa 10 Abbildungen. geb., ISBN 978-3-406-61708-9, ca. 18,95 €
Eine Kerze vor der Tür, das bedeutet auf der Station des Palliativmediziners Gian Domenico Borasio, dass in dem Krankenzimmer ein Mensch im Sterben liegt. Kleine Symbole wie dieses gehören zu dem Versuch, in der Medizin einen neuen, sensibleren Umgang mit dem Tod zu praktizieren. Wie kaum ein anderer Arzt in Deutschland steht Borasio für eine Medizin am Lebensende, die das Leiden lebensbedrohlich Erkrankter lindern, ihre Lebensqualität und die ihrer Angehörigen verbessern will – statt künstliche Sterbensverlängerung zu betreiben. In diesem Buch beschreibt er, was wir heute über das Sterben wissen und welche Mittel wir haben, unsere Angst vor dem Tod zu verringern und für das Lebensende vorzusorgen. Am Anfang steht ein ungewohnter Gedanke: Geburt und Tod haben viel gemeinsam, beide sind Ereignisse, für die die Natur bestimmte Programme vorgesehen hat. Sie laufen dann am besten ab, wenn sie möglichst wenig gestört werden. Sterbebegleitung ist viel mehr als medizinische Intervention. Vor allem lebt sie von der Kommunikation, dem Gespräch zwischen allen Beteiligten, das die psychosoziale und spirituelle Betreuung erst möglich macht. Borasio benennt aber auch ungeschminkt die schlimmsten Fehler am Lebensende und sagt, wie man sich am besten davor schützt – einschließlich konkreter Hinweise zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Freitag, 27. Mai 2011

Traumata und ihre Heilung

Udo Baer, Gabriele Frick-Baer
Wie Traumata in die nächste Generation wirken - Untersuchungen, Erfahrungen, therapeutische Hilfen
Semnos Verlag 2010, 190 S., kt., ISBN 978-3-934933-33-0, 18,00 €
Traumatisierte Menschen haben oft alle psychische Kraft dazu verwendet, ihre Erfahrungen, Kriegstraumata und sexuelle Gewalterfahrungen, in sicheinzukapseln und vor sich und den anderen zu verstecken – und sie schweigen. Oder sie wollen andere nicht belasten – und sie schweigen. Eltern werden so gegenüber ihren Kindern zu Botschaftern des Schweigens. Auch wenn dies menschliche und verständliche, oftmals fürsorgliche Bewältigungsstrategien des Schreckens sind, so sorgt gerade das Schweigen dafür, dass die Traumata an die nächsten Generationen mit nachhaltigen Folgen weitergegeben werden. Wie dieser Prozess wirkt und woran sich die Traumweitergabe zeigen kann, beschreibt das Autorenpaar ebenso wie die möglichen therapeutischen Hilfen.Zahlreiche Interviews mit Betroffenen der zweiten Generation sowie die Auswertung langjähriger therapeutischer Erfahrungen machen dieses Buch zu einer wertvollen Hilfe für Therapeut/innen und andere professionelle Fachkräfte.