Freitag, 8. Juli 2011

Handbuch Ethik im Gesundheitswesen

Handbuch Ethik im Gesundheitswesen, Bände 1 - 5 (Alle 5 Bände im Schuber)
Schwabe Verlag 2009 ISBN 978-3-7965-2560-5. EMH Schweiz. Ärzteverlag ISBN 978-3-03754-041-1
1337 S., br., € (D) 173.60, sFr. 248.-, € (A) 178.50

Das «Handbuch Ethik im Gesundheitswesen» bietet in fünf Bänden einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Perspektiven, Ansätze, Möglichkeiten, Rechte und Pflichten der Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen:
Band 1: Der selbstbestimmte Patient: Diana Meier-Allmendinger, Ruth Baumann-Hölzle (Hrsg.)
Band 2: Ethikwissen für Fachpersonen: Christof Arn, Tatjana Weidmann-Hügle (Hrsg.)
Band 3: Ethiktransfer in Organisationen: Ruth Baumann-Hölzle, Christof Arn (Hrsg.)
Band 4: Verantwortung im politischen Diskurs: Markus Christen, Max Baumann (Hrsg.)
Band 5: Ethikdialog in der Wissenschaft: Tatjana Weidmann-Hügle, Markus Christen (Hrsg.)

Dienstag, 14. Juni 2011

Kindesmisshandlungen

Hedwig Stellamans-Wellens
Narben auf der Seele - Traumatisierte Kinder und ihre Eltern
Urachhaus Verlag, 152 S., kt., ISBN 978-3-8251-7317-3, € 13,50
Kinder sind für ihre Eltern der kostbarste Besitz. Dennoch kommen Kindesmisshandlungen viel häufiger vor, als man vermutet – von den subtilsten Formen bis hin zu offensichtlicher Grausamkeit. Wie lässt es sich erklären, dass Eltern oder Erzieher bzw. Betreuer dermaßen verwunden und zerbrechen können, was so wehrlos und verletzlich ist? Warum und wann misslingen manche Adoptionen? Wie »überleben« Kinder solche seelischen Qualen? Dieses Buch bringt eine ebenso drängende wie heikle Problematik auf verständliche und erhellende Weise zur Sprache. Ohne jede Sensationsgier möchte die Autorin warnen: Alles, was Kindern auf seelischer Ebene in der Zeit bis zum vierten Lebensjahr widerfährt, wird in eine Art »Gefühlsgedächtnis« eingeprägt und bestimmt die gesamte weitere Entwicklung. Neben aussagekräftigen Zeugnissen von Betroffenen lassen die beigegebenen Zeichnungen traumatisierter Kinder ahnen, was durch Worte nicht ausgesprochen werden kann.
Inhaltsverzeichnis

Der gepeinigte Elternteil – das gepeinigte Kind
Neurologische Forschung und Psychologie
Misshandlung und emotionale Verwahrlosung
Adoption – ein schwieriger Lebensweg
Defizite in den ersten Lebensjahren
Wer bin ich, woher komme ich?
»Normal« erziehen ist nicht so einfach
Die kindliche Loyalität
Das Problem der Enthüllung – ein Dilemma
Misshandlung ist mehr als ein physisches Problem
Der Erwachsene, der misshandelt
Das misshandelte Kind
Inzest – fürs Leben gezeichnet
Vertrauensbeziehung
Ehrt euren Vater und eure Mutter
Die inzestuöse Familie
Der Täter
Was wissen die Mütter?
Die Opfer

Sonntag, 12. Juni 2011

Als Diplomkrankenschwester auf einer Hospiz­station

Romana Wasinger
Leben im Sterben - Liebevolle Begleitung in der letzten Lebensphase

Styria Verlag, Erscheinungsdatum: September 2011, 192 S., Hardcover mit SU,  ISBN: 978-3-222-13340-4, € 19,99
Völlig unabhängig von der Tatsache, ob wir uns mit dem Thema Sterben auseinandersetzen wollen oder auch nicht, betrifft es unweigerlich uns alle. So sicher wie wir in der nächsten Sekunde wieder einen Atemzug tun werden, so sicher werden wir auch eines Tages sterben. Wer in einem Hospiz arbeitet, ist in jedem seiner Dienste mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert. In Hospizen werden unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen begleitet. Vergänglichkeit, Sterben und Tod gehören somit zum Arbeitsalltag jeder Hospizschwester. Die Autorin, die selbst seit mehr als sieben Jahren als Diplomkrankenschwester auf einer Hospiz­station arbeitet, erzählt in ihrem Buch, wie es sich anfühlt, erwachsene, sterbende Menschen zu pflegen und ihnen in all ihren Hoffnungen, Schmerzen, Ängsten und Verlusten zur Seite zu stehen. Sie lässt die Leserinnen und Leser an sehr intimen Momenten ihres Berufsalltages teilhaben, in denen sie als professionelle Begleiterin die letzte Lebensphase vieler Menschen miterlebte.

Dienstag, 7. Juni 2011

Liebeserklärung eines Krebskranken an diese Welt

Christoph Schlingensief
So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! - Tagebuch einer Krebserkrankung
Kiepenheuer & Witsch TB, br., 256 S., ISBN: 978-3-442-74070-3, € 8,99 [D], € 9,30 [A], CHF 15,50
Wie weiterleben, wenn man von einem Moment auf den anderen aus der Lebensbahn geworfen wird, wenn der Tod plötzlich nahe rückt? Christoph Schlingensiefs bewegendes Protokoll einer Selbstbefragung ist ein Geschenk an uns alle, an Kranke wie Gesunde, denen allzu oft die Worte fehlen, wenn Krankheit und Tod in das Leben einbrechen. Eine Kur der Worte gegen das Verstummen – und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an die Welt.
Wie weiterleben, wenn man von einem Moment auf den anderen aus der Lebensbahn geworfen wird, wenn der Tod plötzlich nahe rückt? Mit seinem Tagebuch einer Krebserkrankung lässt uns Christoph Schlingensief teilhaben an seiner eindringlichen Suche nach sich selbst, nach Gott, nach der Liebe zum Leben. Im Januar 2008 wird bei dem bekannten Film-, Theater- und Opernregisseur, Aktions- und Installationskünstler Christoph Schlingensief Lungenkrebs diagnostiziert. Ein Lungenflügel wird entfernt, Chemotherapie und Bestrahlungen folgen, die Prognose ist ungewiss – ein Albtraum der Freiheitsberaubung, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint. Doch schon einige Tage nach der Diagnose beginnt Christoph Schlingensief zu sprechen, mit sich selbst, mit Freunden, mit seinem toten Vater, mit Gott – fast immer eingeschaltet: ein Diktiergerät, das diese Gespräche aufzeichnet. Mal wütend und trotzig, mal traurig und verzweifelt, aber immer mit berührender Poesie und Wärme umkreist er die Fragen, die ihm die Krankheit aufzwingen: Wer ist man gewesen? Was kann man noch werden? Wie weiterarbeiten, wenn das Tempo der Welt plötzlich zu schnell geworden ist? Wie lernen, sich in der Krankheit einzurichten? Wie sterben, wenn sich die Dinge zum Schlechten wenden? Und wo ist eigentlich Gott?

Dieses bewegende Protokoll einer Selbstbefragung ist ein Geschenk an uns alle, an Kranke wie Gesunde, denen allzu oft die Worte fehlen, wenn Krankheit und Tod in das Leben einbrechen. Eine Kur der Worte gegen das Verstummen – und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an diese Welt.

Samstag, 4. Juni 2011

Die Würde des Menschen ist unantastbar - auch im Sterben

Elke Gloor, Wolfgang Putz: Sterben dürfen
Hoffmann & Campe 2011, 256 S., Klappenbroschur, ISBN: 978-3-455-50201-5, 18,00 EUR (D), 18,50 EUR (A), 28,90 SFR (CH)
Die Würde des Menschen ist unantastbar … und endet nicht an der Schwelle des Pflegeheims. »Jetzt fühle ich, dass meine Mutter nicht umsonst gelitten hat.« – Lange Zeit hat Elke Gloor für das würdige Sterben ihrer Mutter, einer Wachkomapatientin, gekämpft. Dieser schwierige Weg führte sie bis vor den Bundesgerichtshof und Deutschland schließlich zu einem vielbeachteten Grundsatzurteil. Jeder Mensch hat das Recht, würdig behandelt zu werden. Das ist im Grundgesetz verankert. Was aber passiert, wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist, dieses Recht selbst einzufordern? Dann ist es an den Angehörigen, die Würde des Menschen zu bewahren, für seine Rechte einzutreten und seinen letzten Willen zu erfüllen. Dass das deutsche Rechtssystem der Befolgung des Patientenwillens aber oft im Weg steht, musste Elke Gloor am Beispiel ihrer Mutter erfahren. Zusammen mit dem auf Medizinrecht spezialisierten Anwalt Wolfgang Putz nahm sie den verzweifelten Kampf um die Durchsetzung des mütterlichen Wunsches, würdig sterben zu dürfen, auf. Ihr gemeinsames Engagement mündete in einem für die Bundesrepublik bisher beispiellosen Strafverfahren.

Rezension (Auszug): " ... Dies Buch macht einen weinen. Und es lehrt: Wenn Menschen unheilbar krank sind, dann muss man den richtigen Zeitpunkt finden, um loszulassen. Leicht ist das nicht. Doch das Buch von Wolfgang Putz und Elke Gloor zeigt eindringlich, was passiert, wenn man nicht loslässt, wenn man nichts geklärt hat für den Notfall und die Frage "Sterben (zu) dürfen" in der Hand Fremder liegt ... " (Zur Rezension auf dradio kultur)

Montag, 30. Mai 2011

Sensibler Umgang mit Tod und Sterben

Gian Domenico Borasio
Über das Sterben - Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen
C.H.Beck 2011. ca. 192 S. mit etwa 10 Abbildungen. geb., ISBN 978-3-406-61708-9, ca. 18,95 €
Eine Kerze vor der Tür, das bedeutet auf der Station des Palliativmediziners Gian Domenico Borasio, dass in dem Krankenzimmer ein Mensch im Sterben liegt. Kleine Symbole wie dieses gehören zu dem Versuch, in der Medizin einen neuen, sensibleren Umgang mit dem Tod zu praktizieren. Wie kaum ein anderer Arzt in Deutschland steht Borasio für eine Medizin am Lebensende, die das Leiden lebensbedrohlich Erkrankter lindern, ihre Lebensqualität und die ihrer Angehörigen verbessern will – statt künstliche Sterbensverlängerung zu betreiben. In diesem Buch beschreibt er, was wir heute über das Sterben wissen und welche Mittel wir haben, unsere Angst vor dem Tod zu verringern und für das Lebensende vorzusorgen. Am Anfang steht ein ungewohnter Gedanke: Geburt und Tod haben viel gemeinsam, beide sind Ereignisse, für die die Natur bestimmte Programme vorgesehen hat. Sie laufen dann am besten ab, wenn sie möglichst wenig gestört werden. Sterbebegleitung ist viel mehr als medizinische Intervention. Vor allem lebt sie von der Kommunikation, dem Gespräch zwischen allen Beteiligten, das die psychosoziale und spirituelle Betreuung erst möglich macht. Borasio benennt aber auch ungeschminkt die schlimmsten Fehler am Lebensende und sagt, wie man sich am besten davor schützt – einschließlich konkreter Hinweise zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Freitag, 27. Mai 2011

Traumata und ihre Heilung

Udo Baer, Gabriele Frick-Baer
Wie Traumata in die nächste Generation wirken - Untersuchungen, Erfahrungen, therapeutische Hilfen
Semnos Verlag 2010, 190 S., kt., ISBN 978-3-934933-33-0, 18,00 €
Traumatisierte Menschen haben oft alle psychische Kraft dazu verwendet, ihre Erfahrungen, Kriegstraumata und sexuelle Gewalterfahrungen, in sicheinzukapseln und vor sich und den anderen zu verstecken – und sie schweigen. Oder sie wollen andere nicht belasten – und sie schweigen. Eltern werden so gegenüber ihren Kindern zu Botschaftern des Schweigens. Auch wenn dies menschliche und verständliche, oftmals fürsorgliche Bewältigungsstrategien des Schreckens sind, so sorgt gerade das Schweigen dafür, dass die Traumata an die nächsten Generationen mit nachhaltigen Folgen weitergegeben werden. Wie dieser Prozess wirkt und woran sich die Traumweitergabe zeigen kann, beschreibt das Autorenpaar ebenso wie die möglichen therapeutischen Hilfen.Zahlreiche Interviews mit Betroffenen der zweiten Generation sowie die Auswertung langjähriger therapeutischer Erfahrungen machen dieses Buch zu einer wertvollen Hilfe für Therapeut/innen und andere professionelle Fachkräfte.

Dienstag, 24. Mai 2011

Die Krankenhauswelt in Gedichten

Nina Bärenstrauch
Gedichte & Krankenhausgedichte 
Verlag Nina Bärenstrauch 2010, 40 S., geb., Hardcover,ISBN 978-3-00-031036-2,14,90 EUR[D], 15,50 EUR[A], 19,90 CHF
21 lyrische, lakonische, lebendig-kraftvolle und melancholische Gedichte, die den Leser für einen Moment innehalten lassen und in ihre ganz eigene Stimmung mitnehmen wollen. 12 nüchtern beschreibende, drastisch benennende, körperlich fühlbar machende und die Krankenhaus-Welt in Worte fassende Krankenhaus-Gedichte.

Die Autorin, geb. 1977, lebt in Berlin, arbeitet als Ärztin in der Weiterbildung zur Neurologin, ist koreanische Adoptierte und schreibt seit ihrem 15. Lebensjahr Gedichte.
Mehr zum Buch auf den
Webseiten der Autorin

Dienstag, 10. Mai 2011

Cochlea-Implantat

Maryanne Becker:
Klänge aus dem Schneckenhaus
- Cochlea-Implantat-Träger erzählen
BoD, 160 S.,  Ppb., ISBN 978-3-8334-7249-7, € 12,80
Ca. 11.000 Menschen hierzulande tragen Cochlea-Implantate. Die elektronische Innenohrprothese, die vor 50 Jahren noch wie reine Utopie schien, lässt Ertaubte wieder hören. Die meisten können wieder Sprache verstehen, viele sogar telefonieren. Doch bisher weiß man wenig Konkretes darüber, wie die Betroffenen Alltag und Beruf erleben. Das vorliegende Buch schließt diese Lücke. Die Autorin interviewte zehn Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die offen über ihr Leben mit Cochlea-Implantat berichten (Methode der narrativen Identität).

Die entstandenen Biografien überraschen und ermutigen in mehrfacher Hinsicht. Eine Hörschädigung schränkt das menschliche Grundbedürfnis nach Kommunikation ein. Doch nicht zwingend, so zeigt sich, muss eine solche Behinderung zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens werden. Trotz ihrer Ertaubung ist es den hier vorgestellten Menschen gelungen, die Anforderungen an ihre soziale Rolle, an Studium und Beruf zu erfüllen. Allen Interviewten gemeinsam ist: Das Cochlea-Implantat hat ihre Lebensqualität entscheidend verbessert.



Hörbuch - Einzelpreis: 11,50 € (Sammelbestellungen für SHGen, Verbände, CI-Centren möglich, Preisnachlass)
Sechs Lebensgeschichten aus „Klänge aus dem Schneckenhaus“. Doppel-CD. Bei der Produktion dieses Hörbuches wurde besonderer Wert auf die Verständlichkeit gelegt. Durch hervorragende Artikulation und moderate Sprechgeschwindigkeiten empfiehlt sich die Hörversion von „Klänge aus dem Schneckenhaus“ besonders für die Rehabilitation (Hörtraining) nach CI-Versorgung sowie für Schwerhörige, die auf diese Weise auch in den Genuss moderner Medien kommen. - Sprecher: Dr. Sandra Scholz, Sascha Roder, Maryanne Becker

Samstag, 7. Mai 2011

Tabuthema (Jugend)-Depression

Silvia Kirschner
Die Geschichte eines Mädchens - Wie eine Jugendliche ihre Depressionen überwindet
Books on Demand, 88 S., Ppb., ISBN 978-3-8370-6348-6, € 9,95
Mit Tränen, die vor Kummer nicht ans Tageslicht kommen, mit Gefühlen, die im Dunkeln verschlossen bleiben, hat Maria zu kämpfen. Von Kindheit an muss sie immer wieder düsteren Stimmungen widerstehen. Maria verdrängt diese, um ihrer Familie und ihren Freunden weiterhin das immer lustige und einfallsreiche Mädchen vorzuspielen, das alle so lieben. Doch die Schauspielerei zehrt an ihren Kräften. Immer öfter wird sie nun auch von körperlichen Problemen heimgesucht, deren Ursachen unklar bleiben. Der wahre Grund: Maria leidet an chronischen Depressionen. Schließlich versucht sie den Druck auf ihrer Seele zu kompensieren und es kommt so, wie es wohl kommen musste: sie fügt sich selbst Verletzungen zu ...
Die Autorin Silvia Kirschner, geboren 1980 in Oberösterreich, erzählt in dem aktuellen Werk "Die Geschichte eines Mädchens" eine wahre, ihr zugetragene Leidensgeschichte, die sich besonders durch den kulturellen Wert ihrer Botschaft auszeichnet. Die dreifache Mutter berichtet mittels Erzählungen und auch Tagebuchausschnitten über tiefgründige Details der leider immer häufiger auftretenden Bevölkerungskrankheit: der Depression.

im Blog der Autorin

Montag, 25. April 2011

Kalender 2012

Michael Imhof
Kunst-Kalender 2012 "Kunst & Medizin"
1 Deckblatt, 12 Monatsblätter, 1 Zusatzblatt, ISBN 978-3-8248-0857-1, EURO: 29.99
Michael Imhof ist Autor zahlreicher, wissenschaftlicher Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Grundlagenforschung und angewandten Chirurgie. Seit Jahren beschäftigt er sich mit grundlegenden Phänomenen von Krankheiten und sucht nach hermeneutischen Sinnzusammenhängen. Das Prinzip des Menschseins in der Krankheit und dessen Wechselspiel mit dem großen Umgreifenden ist auch Gegenstand seiner bildlichen Darstellungen.


In seinen Bildern versucht Imhof, das geistige Grundprinzip von Krankheit und Heilung zum Aufleuchten zu bringen, aber auch die Gefährdung durch biotechnologische Totalzugriffe auf den Menschen und auf unser modernes Menschenbild darzustellen. Der Begriff des Heilens leitet sich von dem indogermanischen Begriff „keilo“ (ganz, vollständig etc.) ab. Eine bildende Kunst, die auf das Umgreifende von Krankheit verweist, ist somit auch heilend im engeren Sinn. Hier schließt sich der Kreis zu einer ursprünglichen Kunstauffassung.

Mittwoch, 13. April 2011

Zu spezifischen Schwierigkeiten von Adoptivfamilien und Adoptivkindern

Barbara Steck
Adoption - ein lebenslanger Prozess
Karger Verlag, 242 S.,  16 fig.,  15 farbig,  1 tab.,  soft cover, ISBN-13: 32 €, 45.- sfr ISBN 978-3805582858,
Die Adoption stellt ein Ereignis intensiver und unvorhersehbarer Erfahrungen dar und ist gleichzeitig Zeugnisträgerin vielfältiger menschlicher Ressourcen und eines einzigartigen persönlichen Engagements. Eine Adoption ist nicht mit der Annahme eines Kindes abgeschlossen, sondern ein langfristiger Prozess. Er prägt das ganze Leben der Adoptiveltern, der Adoptivkinder und der leiblichen Eltern.

Adoptiveltern und Adoptivkinder begegnen auf ihrem gemeinsamen Lebensweg einer Reihe spezifischer Herausforderungen. Viele Eltern von adoptierten Kindern haben zeitweise grosse Probleme mit ihren Kindern und erleben viele Stresssituationen, die sie selber und ihre Kinder mit grossen psychischen Belastungen verbunden sind. Die Adoptionssituation stellt für die ganze Adoptivfamilie eine komplexe Realität dar, die eine persönliche und familiäre Auseinandersetzung erfordert. Das Adoptivkind muss lernen, seine biologischen Wurzeln und auch sein Aufwachsen als Adoptivkind als Realität anzunehmen. Jedes Mitglied einer Adoptivfamilie bewältigt die Adoptionssituation anders und unterschiedlich leicht. Dieses hochbedeutsame Ereignis in die individuelle Biografie und in die Familiengeschichte zu integrieren ist ein aussergewöhnliches und anspruchsvolles Unterfangen.

Dieses Buch vermittelt Erkenntnisse über die spezifischen Schwierigkeiten von Adoptivfamilien und Adoptivkindern. Es richtet sich an Betroffene und an Fachleute, die mit der Adoptionssituation konfrontiert sind: Ärzte, Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Pädagogen, Lehrer, Juristen.

Montag, 11. April 2011

Konventionelle und Komplementäre Therapieoptionen

Gustav Dobos, Ulrich Deuse, Andreas Michaelsen (Hrsg.)
Chronische Erkrankungen integrativ - Konventionelle und komplementäre Therapie
576 S., 58 farb. Abb., Ppb., ISBN: 978-3-437-57200-5, 45,95 Euro (D), 47,30 Euro (A), 62,00 SFr (CH)
UND! Statt "entweder oder" Für verblüffende Therapieerfolge! Erstmals werden konventionelle und komplementäre Therapieoptionen bei den wichtigsten chronischen Erkrankungen praxisorientiert auf höchstem Niveau dargestellt. Die gezielte Kombination der beiden Ansätze ermöglicht eine besonders effektive Behandlung des Patienten. Ideal auch für alle, die bisher keine Erfahrung mit komplementärer Therapie haben, denn die Empfehlungen sind auch für "Einsteiger" verständlich und sofort umsetzbar.

Inhaltsverzeichnis

I Allgemeiner Teil: 1 Einleitung: warum dieses Buch, Ansprüche, Intentionen, Begriffsklärung / 2 Anwendung des Buches (Erläuterung des Aufbaus) / 3 Ätiologie/Epidemiologie chronischer Erkrankungen, Bedeutung für das Gesundheitswesen / 4 Prävention / 4.1 Allgemeine Grundregeln / 4.2 Sport / 4.3 Ernährung

II Spezieller Teil: 5 Pulmonale Erkrankungen / 6 Kardiovaskuläre Erkrankungen / 6.1 Hypertonie / 6.2 KHK / 7 Gastrointestinale Erkrankungen / 7.1 Chronisch entzündliche Darmerkrankungen / 7.2 Reizdarmsyndrom / 8 Schmerz / 8.1 Fibromyalgie / 8.2 Kopfschmerz/Migräne / 8.3 Rückenschmerzen / 9 Rheumatische Erkrankungen / 10 Allergien / 11 Metabolische Erkrankungen / 11.1 Diabetes / 11.2 Adipositas / 11.3 Syndrom X / 12 Onkologische Erkrankungen / 13 Nikotinabhängigkeit / 14 Begleitdepression

III Therapieverfahren: 15 Medikamentöse Therapie / 16 Ordnungstherapie/Mind-Body-Medicine / 17 Ernährung (Mediterrane Vollwerternährung) / 18 TCM/Akupunktur / 18 Neuraltherapie / 19 Triggerpunkttherapie / 20 Phytotherapie / 21 Homöopathie / 22 Orthomolekulare Therapie / 23 Physikalische Therapie / 24 Manuelle Therapien / 25 Entspannende Verfahren / 26 Psychotherapie/Psychologisch orientierte Körpertherapien

IV Anhang

Leseproben
"Mind/Body Medicine"
"Reizdarmsyndrom"
"Kardiovaskuläre Erkrankungen"

Sonntag, 10. April 2011

Ein bewegendes Plädoyer für Toleranz gegenüber Frauen,die ihr Kind zur Adoption freigegeben haben

Cornelia Oehlert
Wurzeln für Lisa
- Brief an meine unbekannte Tochter
BoD, TB, 108 S., ISBN-13: 978-3-8370-4197-2, 9,90 Euro
»Kinder gibt man nicht weg«, lautet das kategorische Urteil der meisten Menschen, wenn sie erfahren, dass eine Mutter ihr Kind zur Adoption freigegeben hat. Was sie nicht hinterfragen, ist die Geschichte dazu. Oft genug können Mütter darüber gar nicht selbst befinden, denn ›besorgte‹ Familienangehörige nehmen ihnen diese Entscheidung ab.
    
Lisa wurde vor neununddreißig Jahren von ihrer Mutter Claudia zur Adoption freigegeben und erst zweiunddreißig Jahre später wiedergefunden. Selbst Jahre danach kann sich Lisa nicht entschließen, ihre leibliche Mutter zu treffen. Deshalb schreibt ihr Claudia einen Brief, in dem sie ihr die ganze Geschichte erzählt. Und so erfährt nicht nur Lisa, welche schockierenden Lebensumstände zu ihrer Adoption geführt haben.
Bedingt durch negative Erfahrungen als Scheidungskind und Mutter, die von ihrer eigenen Familie zur Adoption ihres Kindes genötigt wurde, hat sie sich schon sehr früh für soziale und gesellschaftliche Themen interessiert. Durch die Suche nach ihrer vor mehr als dreißig Jahren zur Adoption freigegebenen Tochter, hat sich die Autorin in den vergangenen Jahren ganz besonders dem Thema Inkognitoadoptionen gewidmet und dabei festgestellt, dass diese durchaus nicht immer "zum Wohle des Kindes" erfolgen und der abgebenden Mutter oft großes Leid zufügen. Zu diesem Leid kommt noch erschwerend die Meinung der Gesellschaft dazu, die auf solche Frauen oft mit Verachtung reagiert. Durch ihr spannendes Buch möchte sie andere auf dieses Thema aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen.

Die Autoren sind Adoptiveltern und Psychotherapeuten

Christel Rech-Simon, Fritz B. Simon
Survival-Tipps für Adoptiveltern
Carl Auer Verlag, 214 S., kt., ISBN 978-3-89670-654-6, € 16,95
In Deutschland werden jährlich ungefähr 5000 Kinder adoptiert. Die Mehrheit der Adoptivfamilien entwickelt sich wie andere Familien auch - mit kleineren oder größeren Problemen, wie sie zum Leben gehören.

Ein Teil der Adoptiveltern aber findet sich zusammen mit ihren Kindern in einem Drama wieder, auf das sie nicht vorbereitet waren. Diesen Familien „am Rand des Nervenzusammenbruchs“ bieten Christel Rech-Simon und Fritz B. Simon lebensnahe Hilfestellung an. Die Autoren blicken aus zwei Richtungen auf das Thema: als Adoptiveltern und als erfahrene Psychotherapeuten. Ihre „Survival-Tipps“ sind keine einfachen Patentrezepte. Sie benennen zuallererst die „Tänze“, zu denen sich Eltern von ihren Kindern nicht „einladen“ lassen sollten. Das erfordert in erster Linie eher, das Falsche zu unterlassen als das Richtige zu tun. Diesem „Don't“ fällt überraschenderweise das eine oder andere aus pädagogischer und psychologischer Sicht vermeintlich „richtige“ Erziehungsverhalten zum Opfer.

Viele authentische Fallbeispiele ergänzen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und konkreten Tipps. Das Buch macht deutlich, dass Mütter und Väter auch scheinbar ausweglosen Krisensituationen nicht hilflos ausgeliefert sind. Sie können etwas tun - auch wenn dies oft etwas anderes ist, als gemeinhin angenommen und erwartet wird.

Donnerstag, 7. April 2011

Mami, wer ist mein Vater? Kuckuckskinder - Mit Fallbeispielen

Hildegard Haas, Claus Waldenmaier (Hg.)
Der Kuckucksfaktor - Raffinierte Frauen? Verheimlichte Kinder? Zweifelnde Väter?
Gennethos Verlag, TB 347 S., ISBN 3-938321-00-8, EUR 39,80Kuckuckskinder werden sie genannt: die verheimlichten und untergeschobenen Folgen eines Seitensprungs, die sich oft erst im Erwachsenenalter auf die Suche nach ihrer biologischen Identität machen. Der Begriff „Kuckucksfaktor“ steht für ein Phänomen, über das nicht nur in Familien und therapeutischen Einrichtungen, sondern seit einigen Jahren auch vermehrt in den Medien rege diskutiert wird. Die Kindesunterschiebung - so die offizielle Bezeichnung - wirft allerdings mehr als nur rechtliche Fragen auf.

Zusammen mit fünf weiteren Autoren nähern sich die Biologin und der Mediziner, die als Vorreiter in der Durchführung der privaten Vaterschaftsanalyse gelten, dem brisanten Thema in einer ganzheitlichen Betrachtung. Neben informativen Streifzügen durch die Geschichte der Vaterschaftslüge, Erklärung der Ursachen auf der Basis evolutionspsychologischer Studien, nützlichen Begriffserläuterungen und juristischen Tipps, werden die Erfahrungen der Wissenschaftler und Therapeuten im Umgang mit den Betroffenen aufgearbeitet. Im Zentrum des Buches stehen fünf in kleine Kurzgeschichten verpackte Fallbeispiele, die die zum Teil dramatischen Konsequenzen einer verheimlichten Vaterschaft veranschaulichen und den geschätzten 10 Prozent Kuckuckskindern in Deutschland ein Gesicht geben. Die kritische Auseinandersetzung mit der Häufigkeit von Kuckuckskindern als auch die Frage nach der Triebfeder ihres Entstehens und den psychologischen und rechtlichen Folgen (Kuckucksfaktor) sind das Kernthema dieses Buches.
 
Aus einer Buchbesprechung von Maja Roedenbeck: "Hier wird höchste Konzentration beim Lesen und ein tiefgehendes Interesse an den gesellschaftlichen, biologischen und psychologischen Hintergründen des Phänomens „Kuckuckskinder“ vorausgesetzt. Da die Herausgeber Experten für genetische Diagnostik sind, gehen sie (und ihre Co-Autoren) äußerst akribisch und in einem akademischen Ton an die Aufgabe heran, dem Laien die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um die Kindesunterschiebung verständlich zu machen ..."

Maja Roedenbeck
Kuckuckskinder - Schwanger! Aber nicht vom Partner
Nicht wissen, von welchem Mann das Kind ist, ist nicht nur für die werdende Mutter ein großes Dilemma. Auch die vermeintlichen Väter und die Kinder können sich früher oder später in einer verzweifelten Lage befinden. Maja Roedenbeck mit einem Plädoyer für die Flucht nach vorn ...

Systemische Familienaufstellungen

Wilfried De Philipp (Hrsg.)
Systemaufstellungen im Einzelsetting
Carl Auer Verlag, 255 S., kt., ISBN 978-3-89670-515-0, € 27,50
Systemaufstellungen sind heute aus der beraterischen und therapeutischen Landschaft nicht mehr wegzudenken. Im Gegenteil: Gerade in der Einzelarbeit mit Klienten haben sie sich bewährt, werden weiter entwickelt und zunehmend nachgefragt.

Dieses Buch stellt neben grundsätzliche Beiträge – etwa zur Arbeit mit Figuren – eine Reihe von Artikeln aus der täglichen Praxis, z. B. in der Paarberatung, im Management-Coaching oder in der Psychoonkologie. Therapeuten und Beratern gibt es Hinweise, wie das Systemstellen im Einzelsetting erlernt und eingesetzt werden kann. Fachleute finden eine Fülle neuer Anregungen für ihre eigene Praxis, interessierte Laien und Rat Suchende gewinnen Einblick in ein zeitgemäßes, effektives Verfahren.

Mit Beiträgen von: F. Eidmann • U. Franke • M. Franke-Gricksch • B. Innecken und E. Madelung • J. Jancso • M. Knorr •T. Schäfer • J. R. Schneider • G. Senoner • K. Stresius • G. Ulsamer

Mittwoch, 30. März 2011

Amoklauf

Leere Seelen - Was treibt sie in den Amok?
Mit Beiträgen von: Michael Alberts, Michael Birnthaler, Uwe Buermann, Jorit Hillendahl, Renate Hölzer-Hasselberg, Matthias Klaußner, Gisela Mayer, Manfred Spitzer, Wolfgang Weirauch
kt., 224 S.,37 s/w-Abb., ISBN 978-3-935679-57-2, 16,00 €
Jeder Amoklauf reißt tödliche Wunden - und immer wieder stellen wir uns die Frage: Wie konnte dieser Mensch das tun? Liegen die Ursachen in unserer modernen Zeit? Welchen Einfluß haben hier die Medien und Killerspiele? Welche Folgen hat es, daß die Menschen immer weniger reale Erlebnisse in der Natur haben?

Wir berichten über die Wirkung der Medien auf den Menschen, über die Auswirkungen von Gewaltspielen auf die Seele, die eigene Betroffenheit und Sucht durch Computerspiele, über Gewalt unter Jugendlichen, die zunehmende Erlebnisarmut der Menschen und wie man ihr begegnen kann sowie über die lebenszerstörenden Folgen eines Amoklaufs für die Betroffenen
 

Dienstag, 29. März 2011

Wunschkinder (PID in der Diskussion)

Daniela Reitz (Autorin/Hrsg.)
Wunschkinder - Präimplantationsdiagnostik aus der Perspektive der Prinzipienethik und der feministischen Ethik
Edition Ruprecht 2011, Hardcover, 228 S., ISBN-13: 9783767571396, (DE): 34,90 €, (AT): 35,88 €, (CH): 58,00 SFr
Welche ethischen Konflikte bestehen im Hinblick auf die Legalisierung der Präimplantationsdiagnostik in Deutschland? Bei der Präimplantationsdiagnostik werden Embryonen vor der Einpflanzung in die Gebärmutter genetisch untersucht. Paaren soll ermöglicht werden, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen und dabei bestimmte Erbkrankheiten und Behinderungen auszuschließen. Kritiker fürchten die Selektion aufgrund weniger gravierender Merkmale. Die ethischen Konfliktfelder werden vergleichend analysiert aus der Perspektive der Prinzipienethik von Beauchamp und Childress, die auf den Prinzipien Autonomie, Nichtschaden, Wohltun und Gerechtigkeit beruht, und der feministischen Ethik von Sherwin, deren Ziel die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit ist. Dieses Buch ist eine erweiterte und aktualisierte Fassung der Dissertation der Autorin, die 2008 mit dem Promotionspreis der Universität Marburg ausgezeichnet wurde.

Dr. Daniela Reitz ist Gynäkologin und Ethikerin an der Universitätsklinik Marburg

Sonntag, 27. März 2011

Psychosynthese <=> Astrosynthese


Paola Giovetti
Roberto Assagioli - Leben und Werk des Begründers der Psychosynthese
nawo Verlag 2007,199  S., geb., ISBN - 978-3-9522591-2-2, € 24.80, SFr. 39.– 
Die Biographie gibt Einblick in das Werden der Psychosynthese in der geistigen Landschaft und im historischen Umfeld der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts und läßt Assagioli als Wissenschaftler, als Psychotherapeut, als spirituellen Lehrer und als Mensch lebendig werden.

Inhaltsverzeichnis: Vorwort von Piero Ferrucci - Worte zur deutschen Ausgabe - Einführung: Im Arbeitszimmer von Roberto Assagioli - Vorwort “Eine alte Seele…” - Kurze Anmerkung für den Leser
1. Die Jahre der beruflichen Ausbildung: Kindheit und erste Jugend - Universitätsjahre - Die Psychagogik - Die Sexualfrage - Doktor der Medizin - Die Beziehungen zu C.G. Jung - »Psiche«
2. Die Jahre der Reife: Der erste Weltkrieg. Die Heirat und der Umzug nach Rom - Die Geburt der Psychosynthese - Religion, Esoterik und östliche Spiritualität - Das Institut für Kultur und psychische Therapie - Die Familie - Der zweite Weltkrieg. »Freiheit im Gefängnis« - Die Wiederaufnahme seines Schaffens - Der progressive Hebraismus - Ilarios Tod - Die Konsolidierung seines Werkes
3. Roberto Assagioli näher betrachtet: Interview mit: Luisa Lunelli, Donatella Ciapetti Assagioli, - Amedeo Rotondi, Sergio Bernardi, Sergio Bartoli, - Ferruccio Antonelli, Teresa D'Amico, Piero Ferrucci, - Bruno Caldironi, Massimo Rosselli, Andrea - Bocconi, Matilde Santandrea, Vittorio Arzilla, - Ada Cini, Susanne Nouvion, Peter De Coppens
4. Die letzten Jahre: Die fruchtbare Zeit des Alters - Roberto Assagioli bleibt alleine zurück - “Die Befreiung”
5. Lächelnde Weisheit
6. Die Biopsychosynthese
Anhang – Anmerkungen – Literaturliste - Adressen

Roberto Assagioli in diesem Blog


Bruno Huber (1930-1999)
1958-1962 Mitarbeiter Assagiolis; später Begründer des Astrologisch-Psychologischen Instituts (API), Zürich

Was ist Psychosynthese (und Was ist Astrologische Psychologie)
(Vortrag vom 14. Juni 1993 in Elba. Nach einer Tonbandniederschrift redigiert von Barbara Schmidt, Grenzach.)

Was versteht man unter Psychosynthese und woher kommt dieser Begriff?

Urheber der Psychosynthese ist Professor Roberto Assagioli, geboren in Venedig8, gestorben4. Er war Arzt und Psychiater und hat auch mit C. G. Jung zusammengearbeitet.

In der wissenschaftlichen Psychologie gibt es die bekannten Strömungen: die Psychoanalyse, die auf Freud zurückgeht, und die von C. G. Jung begründete Analytische Psychologie. Bereits in der Zeit, als Jung in Zürich Chefarzt war und Roberto Assagioli sein Assistent, fand er, dass die alleinige Betonung des Analytischen nicht ungefährlich ist. Er hatte sehr oft mit Menschen zu tun, die wie eine "mentale Stückesammlung" herumliefen. Sie hatten sich, wie Assagioli es ausdrückte, durch die Analyse zerlegen lassen.

Analyse

Analysieren heisst zerlegen, in Teile auflösen, um die Teile einzeln ansehen zu können. Assagioli fand, man müsse den Menschen in erster Linie zusammensetzen, und das, wenn möglich, richtig. Sein Gedanke war also antithetisch zu dem damals üblichen analytischen Arbeiten, um an die psychologischen Problemwurzeln heranzukommen. Natürlich ist erst einmal eine Analyse notwendig, doch muss dann auch die Synthese erfolgen …

In seiner Praxis fand er, dass zu viele Menschen, die durch Analysen gelaufen sind, danach als Persönlichkeiten wie zerbröckelt waren. Sie wussten um ihre einzelnen Qualitäten und Fertigkeiten und vor allem um ihre Probleme sehr detailliert Bescheid und konnten darüber reden. In den USA ist es heute noch durchaus üblich, dass man seine Komplexe im Partygespräch ausbreitet, seine Analyseresultate schön aufreiht, memoriert und genau sortiert. Das kann aber sehr gefährlich sein, wenn man dadurch mit seinen Komplexen nur herumspielt und ganz zufrieden ist, dass man auf eine ganz besondere Art komplexbeladen ist. Roberto Assagioli war wahrscheinlich der erste, der in der Psychologie ein holistisches, das heisst ganzheitliches Bild vom Menschen entwickelt hat. Darum war es ihm auch grundsätzlich immer darum zu tun, den Menschen zu einem funktionierenden und sich selbst genügendem Ganzen zusammenzufügen.

Analytische Astrologie

Wir haben heute eine Menge Astrologen, die die Psychologie benutzen, wobei es darunter immer noch antiquierte Leute gibt, die behaupten, Astrologie habe nichts mit Psychologie zu tun. Astrologie hat mit dem Menschen zu tun, ist für den Menschen da und hat folglich sehr wohl mit Psychologie zu tun.

Die meisten Astrologen, die sich der Psychologie bedienen, arbeiten analytisch, und das ist mit der klassischen, mittelalterlichen Astrologie relativ einfach. Es bietet sich deshalb an, weil sich alle Deutungen auf einzelne Stellungen konzentrieren und diese schlagwortartig erfassen. Diese alte klassische Technik gleicht im Wesentlichen dem, was heute der Computer macht. Jedes definierbare Detail wird analysiert und in einer Reihe von untereinander nicht verknüpften Einzelaussagen aneinander gehängt. Es ist zuweilen erschreckend, was dabei herauskommt. Das kann man in jeder schriftlichen Analyse, die aus dem Computer kommt, nachvollziehen. Man erkennt unüberblickbare Gegensätzlichkeiten, die bis zum Widerspruch gehen, und was geschieht damit? Nichts. Man hat das vor sich, was Assagioli als Stückesammlung bezeichnet hat, einen Haufen Einzelteile, die nicht zusammenpassen.

Synthese

Unsere astrologisch-psychologische Schule vertritt da einen anderen, den psychosynthetischen Standpunkt. Das hat zur Folge, dass wir in der Astrologie methodisch anders vorgehen müssen als bisher üblich. Wir versuchen grundsätzlich, das Horoskop als ganzes Bild zu erfassen und damit auch den Menschen als Ganzes zu verstehen. Natürlich gibt es auch in der Psychosynthese analytische Phasen, in denen versucht wird, einzelne problematische Bereiche zu den Wurzeln hin zu verfolgen, zum Beispiel zurück in die Kindheit. Aber das ist eben nur ein Teil der Therapie. Die Therapie der Psychosynthese arbeitet auf das Zusammenfügen zu einer Ganzheit des Menschen hin.

Wenn man einem Menschen zum ersten Mal begegnet, hat man eine Persönlichkeit vor sich, und hat von ihr einen ersten Eindruck. Manche hören auf diesen ersten Eindruck, andere nicht. Man sollte aber auf ihn vertrauen, denn er ist meist zutreffend.

Was ist dieser erste Eindruck? Er ist total, ganzheitlich und daher wohlproportioniert. Jeder Teil des Menschen der später unterscheidbar wird, hat seinen proportionalen Anteil und ist Funktion des Ganzen. Dies ist neuerdings in der alternativ denkenden Welt eine primäre Forderung, nämlich zunächst das Ganze zu sehen und zu verstehen. Zunächst soll man Teile, vielleicht weil sie einem besonders gut gefallen, nicht hervorheben und damit überbetonen.

Assagioli hat ein Buch herausgegeben, das eine Sammlung von Techniken, wie er es nannte, oder Methoden der Psychosynthese enthielt, und das sind recht viele. Diese Methoden stammen nicht alle von ihm selbst. Verschiedene hat er von anderen Spezialisten übernommen. Er selbst hat das Buch schon beim Entstehen nicht gemocht und später als "schlechtes" Buch bezeichnet, Und das, obwohl es sein Gedankengut enthielt und er im Laufe der Zeit diese Techniken auch sämtlich eingesetzt hat.

Keine Rezepte

Einer seiner Grundsätze war: es gibt kein Rezept dafür, wie man einen Menschen behandeln kann, sondern es gibt nur eine völlig individuelle Rezeptur. Man muss die Techniken, die für einen Fall die genau richtigen sind, unter den vielen möglichen finden und einsetzen. Und das hat Assagioli sehr konsequent verfolgt. Rezepturen zu verabreichen, war ihm ein absoluter Greuel. Seine Maxime war, auf den Menschen individuell einzugehen, ihn da abzuholen, wo er steht, und seine Sprache zu sprechen. Diese Formulierungen sind heute wohlbekannt, aber Assagioli war mit Sicherheit der erste, der das verlangt hat.

Von zentraler Wichtigkeit ist also: zuerst das Ganze sehen, und erst nachher jene Details betrachten, die sich im Bereich der Persönlichkeit eventuell als Probleme zeigen.

Mit seinen Fallgeschichten hat Assagioli sehr gut zeigen können, dass ein Problem meist nicht an einem einzigen Faden hängt, wie Analytiker sehr oft meinen. Sie gehen zu irgend einem Schlüsselerlebnis der Kindheit zurück und hängen daran dann alles auf. Assagioli bewies, dass das nicht richtig ist. Bestimmte Kindheitserlebnisse reihen sich im Laufe der Jahre wie eine Perlenschnur aneinander und ergeben zum Schluss so etwas wie einen Komplex. Diese Erlebnisse können völlig unabhängig voneinander sein, mit völlig verschiedenen Personen und Umständen zu tun haben, müssen kausal also gar nicht miteinander verknüpft sein. Dennoch arbeiten aber alle irgendwie ins selbe Loch und hinterlassen eine Wunde, die dann die Psyche, um sich zu schützen, abzukapseln und zu isolieren versucht …

Den ganzen Vortrag nachlesen im


Hans-Werner Bethke:

" ... Mit der Astrosynthese wird die Komplexität der Astrologie mit der Psychosynthese verbunden. Die astrologische Psychosynthese unterscheidet sich deutlich von der herkömmlichen Astrologie und der Unterhaltungs-Astrologie in den Zeitungen, Zeitschriften oder den sonstigen Medien.

Die Astrosynthese befasst sich nicht mit der Zukunftsdeutung, der Vorhersage zukünftiger Ereignisse. Vielmehr ist es Anliegen der astrologischen Psychologie (IFAP), den Individuationsprozess des Menschen sichtbar und bewusst zu machen. Jeder stellt sich irgendwann einmal die Frage, wer bin ich ? Dann entstehen verschiedene Antworten: ich habe einen Körper, ich nehme Gefühle wahr, mir schwirren Gedanken durch den Kopf, ich habe Rollen in meinem Leben zu spielen, ich habe Wünsche und Erwartungen. Und ich bin mehr als dieses alles zusammen. Es entstehen weitere Fragen: Woher komme ich? Wo gehe ich hin? Ich stelle fest, ich habe in mir eine Stimme, ein Licht, eine größere innere Führung - meine Seele? Es ist eine andere Ebene, die wirkt. Diese Ebene erfordert andere Fragestellungen und gibt andere Antworten. Hier bietet die Astrologie der Seele wertvolle Hinweise …

Entscheidend und gleichzeitig auch spannend ist es, dass jeder die für ihn wichtigen Antworten nicht in Büchern, im Horoskop oder beim astrologischen Berater findet, sondern in der eigenen Schatztruhe. Die Literatur, das Horoskop oder das zwischenmenschliche Gespräch sind geeignet, die Symbole auf den Landkarten zu entschlüsseln und die eigenen Suche erfolgreich zu gesatlten ... " (Astrosynthese-Portal)


Lebenshilfe
Neue Wege angesichts zunehmender psychischer Belastungen in unserer Gesellschaft
 
Die Aufgabe, Menschen in psychosozial bedingten Krisen zu helfen, ist in der heutigen Zeit immer wichtiger geworden. Die alten Konzepte der Medizin und Psychiatrie sind überfordert und überlastet. Die Mehrzahl der Hilfe suchenden Menschen braucht auch keinen Medikamentencocktail, sondern jemanden, der empathisch zuhört und kompetente Hilfestellung leisten kann.

Eine Vielzahl therapeutischer und beratender Berufe ist neu gefunden worden. Viele stützen sich auf die altbewährten Methoden nach Freud, Jung, Adler (Psychoanalyse, Tiefenpsychologie) und Rogers (Gesprächspsychotherapie).

Immer wird dort der Weg des Aufdeckens von Ursachen postuliert. Einige folgen bereits modernen lösungsorientierten Ansätzen, z.B. nach Friedmann (lösungsorientierte Kurztherapie), Transaktionsanalyse oder gehen systemisch vor.

Wäre es nicht schön, wenn man bereits vorbeugende Maßnahmen ergreifen könnte und im Vorfeld durch Selbsterkenntnis der eigenen psychischen Grundstruktur in der Lage wäre, sich bewusst auf sein eigenes Leben einzustellen und Chancen sowie Risiken im Vorfeld auszuloten und gleichzeitig eine seelisch-geistige Reifung zu erleben? Und wäre es nicht sinnvoll, wenn der Therapeut oder Berater einen solchen Weg für seine Klienten öffnen könnte?

Es gibt diesen Weg!

Seit Jahren systematisch erforscht und in tausenden von Fallbeispielen dokumentiert ist die Astrologische Psychologie (Huber Methode) so ein geeignetes Medium.

In dieser Arbeit werden die astrologischen Deutungskriterien nur insoweit berücksichtigt, als das sie psychologischen Erkenntnissen Stand halten. Es wurde eine ganz neue Psychologie geschaffen, die Astrologische Psychologie, im folgenden AstroPsychologie genannt. Hier werden auf der Grundlage nach Roberto Assagioli auch Erkenntnisse aus der Psychosynthese einbezogen, die den Menschen als ein höheres Wesen sieht, das mehr ist, als sein Körper, seine Gefühle und Gedanken. Ein Wesen das größer ist, als die Summe seiner Teile (Organe).

Und ganz sicher geht es NICHT um deterministische Ereignis-Vorhersagen, sondern um eigenverantwortliches, selbst bestimmtes Denken und Handeln. Der Mensch ist mehr als sein Körper und mehr als eine Folge von Ereignissen, die sein Leben zu bestimmen scheinen.

Genau wie der Durchschnitt der Laien den Heilpraktiker meistens als „Homöopathen“ bezeichnet (jeder Homöopath muss Heilpraktiker sein, aber nicht jeder Heilpraktiker ist Homöopath ...), so werden AstroPsychologen einfach mit der klassischen Astrologie in einen Topf geworfen, die in den meisten Fällen zum alten „Vorhersagemodell“ gehört.

Eine psychologische Astrologie ist ebenfalls nicht das Gleiche wie die astrologische Psychologie, denn in der pA wurden nur die alten Deutungselemente psychologisch angepasst und ergänzt.

AstroPsychologie ist etwas ganz Eigenes, eine in sich geschlossene Psychologie, gedacht für den Suchenden zur Selbsterkenntnis und zur Lebensberatung für andere!

Eine Ausbildung zum AstroPsychologischen Berater ist für interessierte Laien (als Selbsterfahrungsprozess) ebenso geeignet wie für alle Angehörigen von psychosozialen Berufen, Pflegeberufen, Gesundheits- und Lebensberater, Psychologische Berater, Heilpraktiker, Diplompsychologen und Ärzte (zur Intensivierung der beruflichen Kompetenz).Für diese Berufe ist es sogar besonders wichtig!

Fritz Riemann (Tiefenpsychologe und Analytiker) schrieb in deniger Jahren des letzten Jahrhunderts das Buch „Lebenshilfe Astrologie“ in dem er eindrucksvoll darlegte, wie nützlich, ja unersetzlich hilfreich das Kosmogramm (persönlich berechnetes Horoskop) für die Diagnose und Begleitung ist. Ebenso Thomas Ring, und C.G.Jung bezog die Archetypen (in Beschreibung der Tierkreiszeichen unter genauer Betrachtung der Kreuze und Elemente) bereits vor ihnen in seine Arbeit mit ein..

Im Kosmogramm sehen wir klar und deutlich, wie der vor uns sitzende Mensch als einzigartiges Wesen geschaffen ist. Risiken wie z.B. „Burn-Out“ oder Depression können wir lange im Vorfeld ausmachen. Allein durch diese Erkenntnis können beim Ratsuchenden Lösungsmöglichkeiten angestoßen werden, die durch Erkenntnisse, nicht zuletzt im spirituellen Bereich, gewonnen werden. So lassen sich „Stolpersteine“ zu Treppenstufen für die Persönlichkeitsentwicklung nutzen ...

Gabriele Vierzig-Rostek
Astropsychologin in Düsseldorf

Samstag, 26. März 2011

Neurowissenschaften

Spektrum der Wissenschaft:  Spektrum Dossier 2/2011
82 Seiten, ISBN 978-3-941205-71-0, €8,90
Faszinierendes Gehirn

Der Physiologe Bois-Reymond (1818-1896) war zutiefst davon überzeugt, den Menschen werde für immer verschlossen bleiben, "wie sie zu denken vermögen" - sprich, die höheren Funktionen ihres Gehirns seien prinzipiell nicht zu enträtseln.

Auch heute noch sind manche Philosophen dieser Ansicht. Die meisten Neurowissenschaftler jedoch gehen davon aus, dass sich die Hirnfunktion zumindest weitgehend entschlüsseln lässt, und versuchen, mit ihren Untersuchungen diesem Fernziel Schritt für Schritt näher zu kommen. Schon heute haben sie ein beeindruckendes Wissen über unser Gehirn angehäuft.

Das Spektrum-Dossier "Faszinierendes Gehirn" gibt einen Einblick in unser faszinierendes Denkorgan.

Inhaltsverzeichnis im Blog

Zellforschung und Evolution

Bruce Lipton
Intelligente Zellen
- Wie Erfahrungen unsere Gene steuern
264 S., Hardcover, ISBN 978-3-936862-88-1, € 14.95
Erstaunliche wissenschaftliche Erkenntnisse über die biochemischen Funktionen unseres Körpers zeigen, dass unser Denken und Fühlen bis in jede einzelne unserer Zellen hineinwirkt. Der Zellbiologe Bruce Lipton beschreibt genau, wie dies auf molekularer Ebene vor sich geht. In leicht verständlicher Sprache und anhand eingängiger Beispiele führt er vor, wie die neue Wissenschaft der Epigenetik die Idee auf den Kopf stellt, dass unser physisches Dasein durch unsere DNS bestimmt würde. Vielmehr wird sowohl unser persönliches Leben als auch unser kollektives Dasein durch die Verbindung zwischen innen und außen, zwischen Geist und Materie gesteuert. Eine Erkenntnis, die, logisch weiter gedacht, auch weiterreichende spirituelle Konsequenzen hat. Erkenntnisse über die biochemischen Funktionen unseres Körpers zeigen, dass unser Dasein weniger von der DNS bestimmt wird als von unserer Denk- und Lebensweise.

Die Weisheit der Zellen - Interview mit Bruce Lipton

Der Biologe Bruce Lipton ist überzeugt: Unsere Zellen haben die Antworten auf alle Probleme unserer Zeit. Er zählt ohne Zweifel zu den großen Visionären unserer Zeit und seine Forschungen und Bücher gehören zum Inspirierendsten, was die Wissenschaft derzeit zu bieten hat. Was können uns unsere Zellen also über Spiritualität, Gesellschaft und sogar Ökonomie beibringen?

Im Interview mit Tami Simon von SoundsTrue.com berichtet Bruce von seinen atemberaubenden Erkenntnissen durch die Zellforschung und warum dieses Wissen eine zentrale Rolle für die Evolution der Menschheit spielt.