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Freitag, 8. Juli 2011

Handbuch Ethik im Gesundheitswesen

Handbuch Ethik im Gesundheitswesen, Bände 1 - 5 (Alle 5 Bände im Schuber)
Schwabe Verlag 2009 ISBN 978-3-7965-2560-5. EMH Schweiz. Ärzteverlag ISBN 978-3-03754-041-1
1337 S., br., € (D) 173.60, sFr. 248.-, € (A) 178.50

Das «Handbuch Ethik im Gesundheitswesen» bietet in fünf Bänden einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Perspektiven, Ansätze, Möglichkeiten, Rechte und Pflichten der Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen:
Band 1: Der selbstbestimmte Patient: Diana Meier-Allmendinger, Ruth Baumann-Hölzle (Hrsg.)
Band 2: Ethikwissen für Fachpersonen: Christof Arn, Tatjana Weidmann-Hügle (Hrsg.)
Band 3: Ethiktransfer in Organisationen: Ruth Baumann-Hölzle, Christof Arn (Hrsg.)
Band 4: Verantwortung im politischen Diskurs: Markus Christen, Max Baumann (Hrsg.)
Band 5: Ethikdialog in der Wissenschaft: Tatjana Weidmann-Hügle, Markus Christen (Hrsg.)

Sonntag, 13. Dezember 2009

»Neuen Leiden« und die in ihnen verborgenen »Neuen Chancen«

Markus Treichler
Neue Zeiten – Neue Leiden. Zeittendenzen, Krankheitsbilder, Chancen
266 S., geb., ISBN 3-932386-13-2, EUR 22,00, EUR 22,80, sFr 39,50
Tendenzen und Merkmale unserer Zivilisation sind sowohl Ausdruck des in ihr kultivierten Denkens und Verhaltens als auch Reflexionen der menschlichen Seele, die ihrerseits – wie an den Einzelschicksalen menschlichen Lebens und Leidens wahrzunehmen ist – das Spezifische einer Epoche widerspiegelt. Die Zeiten ändern sich ebenso wie die Verhältnisse, in denen wir leben, die Aufgaben, die wir bewältigen müssen und die Chancen, dass wir es schaffen. Vieles ist in den vergangenen Jahrzehnten anders geworden, als es früher war. Wodurch? Wer hat es geändert? Wir selbst sind es, die Veränderungen bewirken und erleben. Wir müssen uns nicht wundern über das, was gekommen ist und was noch kommen wird. Aber wir sollten wach sein, um – wenn nötig – gegensteuern zu können. Dazu braucht es eine kritische Beobachtung der Zeit und ihrer Auswirkungen auf Mensch und Welt. Krisen, Kriege, Katastrophen rütteln uns wach und können – spät, aber nicht zu spät – dazu beitragen, dass wir nicht alles geschehen lassen. Bewusstes und verantwortliches Handeln ist gefragt!
Körperlicher Schmerz, Krisen, chronisches Leiden sind vieldeutig – aber jeweils auch deutlich. Wir können sie nicht überhören oder ignorieren, wir können uns ihnen aber stellen. Die Krankheiten und Leiden unserer Zeit zu verstehen und zu erkennen, heißt auch, ihnen bewusst begegnen zu können. Die »Neuen Leiden« der Epoche des beginnenden 21. Jahrhundert sind Folgen unserer Vergangenheit und bilden Perspektiven für die Zukunft; wer an ihnen vorbeigeht oder sie ignoriert, steht der Welt nicht mehr erkennend gegenüber. Denn in ihnen liegt ein Sinn. Im individuellen Krankwerden an den Zeittendenzen zeigt sich, dass die Bedingungen der von uns geschaffenen Welt für uns und unsere Nachkommen unannehmbar geworden und wir für diese Welt nicht geschaffen sind. Wir erkennen es und können es ändern, indem wir den Sinn im Leben und im Leiden entdecken, beziehungsweise wenn wir die »Neuen Leiden« verstehen. Die Chance ist gegeben.
Das Buch ist eine Hinführung zum Verständnis von bestimmten Zeittendenzen und häufig auftretenden modernen Krankheitsbildern – den »Neuen Leiden« und den in ihnen verborgenen »Neuen Chancen«.
Inhalt
Vorwort - Warum werden wir krank? - Die neuen Leiden
Die Zeiten ändern sich – und wir? • Raum – Lebenshorizont • Körper – Lebensort • Zeit • Leben • Kommunikation • Beziehung • Identität – Selbst
Typische Krankheiten unserer Zeit: • Psychosomatische Erkrankungen • Chronische Erkrankungen
Spezielle Erscheinungsbilder der Neuen Leiden: • Das chronische Schmerzsyndrom • Allergische Erkrankungen • Das chronische Müdigkeitssyndrom / CFS • Das chronische Erschöpfungssyndrom • Das »Burnout-Syndrom« • Die Bulimie • Furcht – Angst – Panik • Trauer – Resignation – Depression – Suizid • Das multiple Persönlichkeitssyndrom
Neue Leiden – Neue Chancen? - Überlegungen zu Ergänzungen und Gegengewichten zu den vorherrschenden Zeittendenzen • Zehn Chancen

Dienstag, 8. Dezember 2009

Carl Gustav Carus

Volker Fintelmann (Hg)
Kay Henning Brodersen, Moritz Lukas, Philipp Lukas
Carl Gustav Carus - Begründer einer spirituellen Medizin und ihre Bedeutung für das 21. Jahrhundert
Verlag Johannes M. Meyer, 200 S., 16 farbige Abb., Klappenbroschur, ISBN 978-3-932386-78-7, EUR 22,00 (D), EUR (A) 22,80, sFr 39,50
Als Arzt, Wissenschaftler und Künstler ist Carl Gustav Carus (1789-1869) heute praktisch unbekannt.
Er lebte und wirkte zur Zeit der aufkommenden, heute die Medizin prägenden Naturwissenschaft und im Übergang einer ausklingenden Medizin, die ihre Wurzeln auf Hippokrates zurückführte.
Carus stellte sich gegen die sich immer nachhaltiger verbreitende Auffassung, Krankheit werde im Organismus von äußeren Faktoren wie Erregern, Vergiftungen oder Traumata ausgelöst. Für ihn bilden Veränderungen der normalen – gesunden – Bedingungen im Organismus die eigentliche Ursache des Krankseins. Er vertrat zudem die Überzeugung, dass eine naturwissenschaftliche Medizin nur dann existieren kann und dem Menschen zugleich auch gerecht wird, wenn sie das hinter der Schöpfung stehende Geistige, ja Göttliche in der Welt zu ihrem wissenschaftlichen Anteil macht. Die beiden großen Lebensgebiete des sinnlich Wahrnehmbaren und des übersinnlich Existenten und Erfahrbaren mussten sich in der von Carus gelebten und gelehrten Medizin als zwei gleichermaßen unverzichtbare Anteile der ganzen Wirklichkeit ergänzen.
Die Medizin hat im 20. Jahrhundert auf der Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnisse enorme Fortschritte gemacht, vor allem mit Blick auf das Verständnis und die Differenzierung von Krankheiten, aber die Menschheit ist heute mit Sicherheit nicht gesünder, auch weil das Bewusstsein, was Gesundheit eigentlich sei und was diese befördert, selten so wenig ausgeprägt war wie in unserer Zeit. Deshalb verwundert es nicht, dass nun im Anfang des neuen Jahrhunderts zwei Gesichtspunkte im Bereich der medizinischen Wissenschaft und des öffentlichen Gesundheitswesens hervorgehoben werden: Es ist zum einen das Wissenschaftsgebiet der Salutogenese, zum anderen die Forderung nach mehr Eigenverantwortlichkeit des einzelnen Bürgers.
Kann die Wissenschaftsmedizin des 21. Jahrhunderts von dem herausragenden Arzt und Wissenschaftler Carl Gustav Carus Anregungen empfangen? War er ein letzter Vertreter der sogenannten »Humoralpathologie«, oder sehen wir in ihm den »Vorläufer« einer Richtung, die einmal die naturwissenschaftliche Methode in der Medizin durch Spiritualität so ergänzen kann, dass sie dem ganzen Menschen gerecht wird? Finden sich Elemente in seinen Darstellungen, die unserer Medizin fehlen und die zugleich dringend in sie integriert werden müssten? Gibt es Richtungen und Bereiche in der heutigen Medizin, die die Anregungen oder auch Forderungen von Carus bereits in sich aufgenommen haben?
Fragt man also letztlich nach der Bedeutung dieses Mannes, so ist die Antwort klar:
Er ist der Vorläufer und Wegweiser einer Medizin, in der sich naturwissenschaftliche Erkenntnismethode mit spiritueller Auffassung des Menschen zur Einheit verbinden.

Inhalt
Carl Gustav Carus – Vorläufer einer spirituellen Medizin
• Im Anbruch der naturwissenschaftlichen Medizin • Die Ganzheit bestimmt die Summe der Teile im Organismus • Zum Verständnis von Gesundheit und Krankheit • Heilmethoden
• Reformen des Gesundheitswesens und der ärztlichen Ausbildung • Medizin im 2I.Jahrhundert
Der Universalist Carl Gustav Carus
• Jugend • Studium und Abschlüsse • Frühe ärztliche Tätigkeit • Wachsender Bekanntheitsgrad • Am sächsischen Hof • Im Deutschland der Revolution • Alter und Einsamkeit • Späte Würdigung
Ausblick

Zen für Menschen mit lebensbedrohenden Krankheiten

Arndt Büssing
Regen über den Kiefern - Zen-Meditation für chronisch Kranke und Tumorpatienten
Mit einem Geleitwort des Dalai Lama, 160 S., geb., ISBN 3-932386-48-5, EUR 18,80 (D), EUR 19,50 (A), sFr 34,10
Wenn man mit einer lebensbedrohenden Erkrankung konfrontiert ist, wird man erschreckend auf die eigene Endlichkeit gestoßen. Was ist der Sinn hinter allem? Was ist der Mittelpunkt in meinem Leben? Was man auch tut, nur nicht den klaren Blick auf die einfache Feststellung verlieren: Das bin ich, ob mit oder ohne Krankheit! Lausche in Ruhe! Schon immer haben sich Menschen in die Stille zurückgezogen, wenn für sie wichtige Entscheidungen anstanden; Zeit zum Reifen!
Patienten mit bösartigen Tumoren oder anderen chronischen Krankheiten fühlen sich mit ihren Fragen und Ängsten häufig allein gelassen. Von ärztlicher Seite können außer oft zerstörenden Therapieversuchen kaum hilfreiche Angebote gemacht werden, die den Kranken in seiner Lebenssituation unterstützen.Wie kann man in dieser biographischen Ausnahmesituation damit umgehen, dass das Leben anders zu verlaufen scheint als geplant?
Dieses Buch gibt keine Ratschläge, wie man den »aufgezwungenen Kurs« verändern kann, und es verspricht auch keine »Heilung«. Die Beiträge namhafter Meditations-Lehrer sowohl westlicher als auch östlicher Prägung ermutigen aber Patienten und ihre Angehörigen, den eigenen Schritten im Leben zu trauen. Sie geben – was in einer solchen Situation von elementarer Wichtigkeit ist – konkrete Anregungen, mit der Verunsicherung umzugehen, und leiten einfühlend an, die Achtsamkeit den »alltäglichen Dingen« gegenüber wieder zu entdecken und die eigene Lebensgestaltung neu zu orientieren.
Was man auch tut, nur nicht den klaren Blick auf die einfache Feststellung verlieren: Das bin ich – ob mit oder ohne Krankheit. Lausche in Ruhe!
Der Zen-Weg ist ein spiritueller Weg, der für jeden offen ist, gleich welcher Rasse, Nationalität, Geschlecht oder Religions-Tradition man angehört. Jeder kann diese unterschiedlichen Meditationen ausprobieren. Oft sind es auch nur einzelne Sätze oder Worte, die im Patienten etwas Ausschlaggebendes zum Klingen bringen.
Aus dem Geleitwort: »Krankheit, Leiden und Tod sind Teil der Realität der menschlichen Existenz. Es wäre genauso töricht vorzugeben, man sei nicht krank, wenn man es doch ist, oder man werde niemals sterben, wie es auch töricht ist, die Möglichkeit zu leugnen, jemals gesund zu werden.
Als menschliche Wesen wünschen wir uns alle Glück und versuchen, Leiden zu vermeiden. Einer der Hauptgründe hierfür ist unsere geistige Haltung. Physische Gesundheit ist eng verbunden mit der Haltung des Geistes. Wissenschaftliche Experimente haben gezeigt, daß ein stabiler und ruhiger Geist grundlegende physische Funktionen, wie die Verdauung und den Schlaf, verbessert. Wenn jemand andererseits mental erschöpft ist, dann können ihn sogar die Freunde, Komfort und Reichtum nicht glücklich machen.
Unsere Grundeinstellung dem Leiden gegenüber entscheidet ganz wesentlich darüber, wie wir es erfahren. Stellen Sie sich zum Beispiel zwei Menschen vor, die einen identischen Tumor im Endstadium haben. Einzig ihre Haltung dazu unterscheidet sie. Einer sieht den Tumor als etwas an, das man annehmen und, wenn möglich, in eine Gelegenheit umwandeln muss, innere Stärke zu entwickeln. Der oder die andere reagiert auf diese Lage mit Furcht, Verbitterung und Angst vor der Zukunft. Auch wenn allein auf der symptomatischen Ebene kein Unterschied zwischen den beiden hinsichtlich ihrer Krankheit besteht, so gibt es doch einen wesentlichen Unterschied bei der Wahrnehmung ihrer Krankheit auf mentaler Ebene. In letzterem Falle kommt zum physischen Leiden noch der Schmerz des inneren Leidens hinzu.« Der Dalai Lama

Mit Beiträgen von
• Niklaus Brantschen
• Arndt Büssing
• Der Dalai Lama
• Dae-Haeng Keun Sunim
• Joan Halifax
• Albert Low
• Heinz-Jürgen Metzger
• Fumon S. Nakagawa
• Roland Rech
• Seung Sahn
• Randall Weingarten
• Dagmar Doko Waskönig
• Michael Wenger
• Sylvia Wetzel

Ein Mönch fragte einen Zen-Meister: »Wie kann ich die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters vermeiden«? »Gehe dorthin, wo es keine Hitze des Sommers und keine Kälte des Winters gibt«! »Und wo ist das«?, fragte der Mönch. »Wenn es heiß ist, schwitze, wenn es kalt ist, friere«, antwortete der Meister.
»Ich habe keinen Zweifel daran, dass jeder, der sich aufrichtig bemüht, Meditation zu praktizieren, so wie sie in diesem Buch vielfältig beschrieben ist, mit einem größeren Gefühl inneren Friedens und mit Stärke belohnt wird.« DER DALAI LAMA

Montag, 9. November 2009

Arzt-Patient-Verhältnis

Prof. Dr. Linus Geisler
Arzt und Patient - Begegnung im Gespräch
aktualisierte Neuauflage 2008
Die "sprechende Medizin" ist als Gegengewicht zur High-Tech-Medizin ein Gebot der Zeit. Denn, so der Autor, "eine sprachlose Medizin ist letztlich eine inhumane Medizin". Das Buch Arzt und Patient – Begegnung im Gespräch baut auf der Erkenntnis auf, dass die Sprache das wichtigste Instrument des Arztes ist, er aber vielfach Schwierigkeiten im Umgang mit diesem Instrument hat.
Der Autor, Professor für innere Medizin, ist ein profunder Kenner der Materie; er zeigt in seinem Buch konkrete Wege zur Lösung dieses Problems auf. Abgestimmt auf den ärztlichen Alltag des niedergelassenen und klinisch tätigen Arztes, gibt er zunächst eine Einführung in die Kommunikationspsychologie und ärztliche Gesprächstechnik. Der spezielle Teil des Buches enthält klare Konzepte für das Gespräch zwischen Arzt und Patient in den verschiedensten Situationen. Damit weist das Buch sowohl dem Arzt als auch dem Patienten Wege zum gegenseitigen Verstehen durch das Gespräch. - Die 8. Neuauflage bestellen im pmi Verlag

Internet-Version der 3. erw. Auflage, Frankfurt a. Main, 1992 - Online-Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis von Peter Hoffmann/Pharma Verlag Frankfurt

Sprechend ist der ganze Mensch
gegenwärtig, und so kann es
nicht ausbleiben, dass sich in
der Sprache alles Menschliche
bezeugt, niederschlägt und
ablagert. Das Menschliche, das
Allzu-Menschliche und auch das
Unmenschliche. (Dolf Sternberger)

Bekenntnis - statt eines Vorworts
* Statt zuzuhören, habe ich gesprochen.
* Weil ich die falschen Fragen gestellt habe, habe ich nicht die richtigen Antworten erhalten.
* Ich habe meine Patienten missverstanden, weil ich die verschiedenen Botschaften des Sprechens nicht erkannt oder verwechselt habe.
* Statt Empathie entgegenzubringen, habe ich mich "professionell" verhalten.
* Statt den Patienten anzunehmen, habe ich ihn abgewiesen.
* Die Gespräche mit meinem Patienten waren für beide Teile unbefriedigend, weil ihnen der richtige Anfang, eine klare Zielsetzung und ein konkreter Abschluss fehlten.
* Ich habe Zeitdruck erzeugt und Zeitdruck spüren lassen.
* Ich habe angeordnet, statt zu motivieren.
* Ich habe Patienten als sogenannte schwierige Patienten behandelt.
* Ich habe Ängste verkannt und Ängste im Gespräch ausgelöst.
* Ich habe nicht verstanden, dass die Wirklichkeit meines Patienten und meine Wirklichkeit nicht identisch waren.
* Ich habe mir nicht bewusst gemacht, dass die Sprache das wichtigste Instrument des Arztes ist.
Kurzum: Ich habe mich verhalten wie viele meiner Kollegen. Damit habe ich Chancen vertan, Hoffnungen enttäuscht und mich selbst um einen Teil der Früchte meiner Arbeit betrogen. Heute weiß ich, dass das richtige Gespräch zwischen Arzt und Patient nahezu alles bewegen kann und sich ohne das richtige Gespräch fast nichts bewegt. Dieses Buch ist der persönliche Versuch, die Wege zum richtigen Gespräch zwischen Arzt und Patient aufzuzeigen. - 3. Auflage online lesen

Dienstag, 27. Oktober 2009

Mensch, reguliere Dich selbst

Frank Meyer
Besser Leben durch Selbstregulation - Ein heilsamer Begleiter durch Gesundheit und Krankheit
239 S., kt., ISBN 978-3-924391-38-6, € 16,80
Jeder Mensch trägt in sich selbst die Quelle der Gesundheit und verfügt über Kräfte zur Selbstheilung, die nur geweckt werden müssen. Aber jeder muss selbst herausfinden, was ihm gut tut.
" ... Der Grad seiner körperlichen und seelischen Gesundheit, seine Heilungschancen im Krankheitsfall und seine Aussichten, ein aktives Leben bis ins hohe Alter zu führen, hängen davon ab, in welchen Maße er sich dieser Kräfte bewusst wird, inwieweit er sie ausbilden und zur Wirksamkeit bringen kann.
Die Kräfte, von denen hier die Rede ist, sind seelischer Art. Sie werden auch als die Fähigkeit zur Selbstregulation bezeichnet. Natürlich sind unsere Möglichkeiten, ein langes, gesundes und aktives Leben zu führen, auch von einer ganzen Reihe anderer Faktoren bestimmt, deren Zusammenhang mit der seelischen Innenwelt zunächst nicht erkennbar ist. Umwelteinflüsse, physische Risikofaktoren, Gifte und Mikroorganismen, gesellschaftliche Verhältnisse, Erziehung und individuelle Erbanlagen, die untereinander vielfältige Wechselwirkungsbeziehungen eingehen, stellen unseren Organismus immer wieder vor neue Herausforderungen.
Wenn wir diesen Herausforderungen nicht gewachsen sind, werden wir krank. Den krankheitsauslösenden Faktoren gegenüber macht sich aber immer wieder unsere Fähigkeit zur Selbstregulierung geltend ... " (Dr. Frank Meyer)
Dabei will der Arzt und Gesundheits-Autor Dr. med. Frank Meyer mit diesem Buch eine Hilfe bieten. In leicht verständlicher Form stellt er Informationen bereit, die die Fähigkeit der Selbstregulation wecken. Elementare Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele werden im Blick auf verbreitete Krankheitsbilder gut verständlich dargestellt. Viele praktische Übungen helfen ausserdem dabei, in konkreten Krankheitssituationen gleich mit der Selbstregualtion zu beginnen oder aktive Salutogenese zu betreiben.

Montag, 20. Juli 2009

Weg aus der Selbstverstümmelung - Eine Lebensgeschichte

Doris Smonig-Klauser
Bluttränen - Helenes Weg aus der Selbstverletzung
Knapp Verlag 2009, ca. 212 S., geb., ISBN 978-3-905848-20-5, 19,00 Eur[D], 29,80 CHF
Die Lebensgeschichte einer Frau, die 17 Jahre lang gegen Depressionen, Suizidgedanken und Selbstverstümmelung ankämpft. Ein ermutigendes Zeugnis, dass Veränderung möglich ist. Erst wenn das Blut fliesst, dann kommen die Tränen. Helene schneidet sich in Arme und Beine, um dem seelischen Schmerz ein Gesicht zu geben. Jahrelang ist das ihr Ventil, inneren Druck abzubauen. Die 27-jährige Frau besucht das Theologische Seminar, als sie an schweren Depressionen erkrankt, sich selbst zu verletzen beginnt und schliesslich in der psychiatrischen Klinik landet. Erst nach einem langen Prozess kommt der Ursprung ihrer Krankheit ans Licht. Die Narben aus ihrer Kindheit sitzen tief. In der Schweiz sind ungefähr zwischen 50’000 bis 100’000 Menschen von Selbstverletzung betroffen. Vorwiegend beginnen junge Frauen zwischen 12 und 25 Jahren sich selber zu verletzen. Genau wie Helene.
Die Autorin: Doris Smonig-Klauser (*1974) wählte den Beruf der Sekundarlehrerin. Nach einigen Jahren verliess sie den Lehrerberuf und arbeitete als Redaktorin bei der Fernsehsendung «Fenster zum Sonntag». In dieser Zeit lernte sie viele Menschen und ihre Schicksale kennen und begann zu schreiben. Doris Smonig-Klauser ist verheiratet und Mutter eines kleinen Sohnes.

Samstag, 21. Februar 2009

Buch und Theaterstück (zum buchen)

Eric-Emmanuel Schmitt
Oskar und die Dame in Rosa - Erzählung
Aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker. Mit achtzehn farbigen Abbildungen von Marcelino Truong, Ammann Verlag Zürich, 112 S., ISBN 9783250104940, EUR 19.90, CHF 34.90 und ISBN 9783250600572, EUR 13.80, EUR (A) 14.20, CHF 25.80
Oskar und die Dame in Rosa ist ein Buch, dem man sich nicht entziehen kann. Ohne falsche Sentimentalität geht Eric-Emmanuel Schmitt ein schwieriges und trauriges Thema an und spendet mit seiner warmherzigen Erzählweise die Kraft und den Mut, einer solchen Situation offen zu begegnen. Mit den farbigen Illustrationen, in kräftigen Pastelltönen gehalten und weich konturiert, gelingt es Truong, den Text um eine versöhnlich zarte und romantische Note zu bereichern, ohne kitschig zu werden. Autoren-Webseiten

Das Theaterstück "Oskar und die Dame in Rosa" mit Eva Ingeborg Scholz kann ab sofort über die Akademie Panta Rhei gebucht werden. Geeignet für Hospize, Kliniken , soziale Einrichtungen ...
Oskar ist zehn und hat noch zwölf Tage zu leben. Hat Eltern, die damit restlos überfordert sind. Hat Ärzte, die ernsthaft frustriert sind und - Gott sei Dank! – hat er so was wie einen Engel. Der besucht ihn regelmäßig und ist eine "uralte" Dame in Rosa. Ex-Catcherin behauptet sie. Eine, die ihn nicht anlügt, jedenfalls nicht in Dingen, die zählen, eine die nicht kneift wenn’s knifflig wird, eine die ihm mit Phantasie und Humor begegnet, eine die ihm zuhört, eine mit brauchbaren Ideen.
Zum Beispiel die hier: 1 Tag = 10 Jahre. Wenn die Zeit sehr knapp wird, muss man besonders kreativ mit ihr umgehen. Heißt: Leben im Zeitraffer. Heißt: Oskar erlebt das alles ein bisschen früher: Grad noch zehn, blüht ihm ratzfatz die Pubertät, das große Verliebtsein, das große Betrübtsein, Midlife-Crisis, Alter… Er lernt sich kennen: glaubend, liebend, hoffend zweifelnd, ängstlich, elend. Lernt, sich zu versöhnen – vor allem mit denen, die ihn in ihrer Hilflosigkeit zugemüllt haben mit Geschenken: seinen Eltern. Lernt, was das Schwerste von allem ist: mit dem Tod versöhnt zu sterben.
Oskar 10, Rosa 110 (?): Zwei, die sich nichts vormachen; zwei die sich stellen, die sich halten, die sich Mut machen. Zwei, die noch was zu lachen haben wollen, trotzdem. Auf Anregung der alten Dame hat der kleine Mann einen Schriftverkehr der besonderen Art geführt. Den sie uns an diesem Abend präsentiert. - Mehr dazu auf Akademie Panta Rei

Mittwoch, 18. Februar 2009

Sterben: todernst oder mit einem Sterbenden lachen?

Pakhi (Elke Powels)
Ästhetisches Sterben - mit Lachen und Meditation. Ein Buch für Sterbende und Sterbebegleiter
272 S., TB, 15 Bilder, 8 Illustrationen, ISBN 978-3-86582-475-2, 16,80 EUR
In diesem Buch geht es um leichtes, glückliches Sterben. Was hält uns Menschen davon ab, ästhetisch zu sterben? Die Autorin beschreibt die Gründe und zeigt, wie entscheidend Individualität das Leben und den Tod beeinflusst. Sie beschreibt ausführlich die einzelnen Sterbephasen, und berichtet von Erfahrungen mit Sterbenden, die sie während ihrer Arbeit als Altenpflegerin beobachtet hat. Einfühlsam geht sie auf Themen wie Liebe, Lachen und Meditation ein, auf Himmel und Hölle, Zenmeister und deren Lächeln, Begräbnis oder Verbrennung und Totenfeier. Außerdem sind in dem Buch viele hilfreiche Hinweise für den begleitenden Freund eines Sterbenden zu finden. Das ganze Buch ist durchzogen von Witzen und Haikus, die den Text wunderbar leicht und ansprechend machen. Die Autorin bleibt bei ihren eigenen Erfahrungen und gibt viele praktische Hinweise, für die Sterbebegleitung und den Sterbenden selbst. Dieses Buch ist nicht nur interessant für Menschen, deren Tod bevorsteht. In gewisser Weise sind wir alle Sterbende, es mag eine Frage der Zeit sein, wann uns der Tod begegnet. Jeder von uns muss sich ihm stellen - warum nicht in einer so fröhlichen, unbeschwerten und schönen Weise, wie es dieses Buch vorschlägt?

Leseprobe: Körperliche Bedürfnisse von Sterbenden
Wärme: Ein Sterbender hat ein starkes Wärmebedürfnis. Man könnte sagen, ihm ist immer kalt. Das hängt auch damit zusammen, dass sich die Energien nach innen zusammenziehen. Daher kann es schön sein, ihm ein Bettjäckchen und Wollsocken anzuziehen, oder einen warmen Schlafanzug, der auch die Arme bedeckt. Manchmal können Sie ihm auch ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen ins Bett legen, so dass ihm wärmer ist.

Schmerzfreiheit: Sterbende haben oft Schmerzen. Meiner Meinung nach ist das heutzutage nicht mehr notwendig, es gibt gute Schmerzmittel, die rundum wirken, ohne das Bewusstsein zu trüben. Ihr Hausarzt kennt sie sicherlich. Manchmal muss man ein wenig nachhaken, denn die Ärzte sind gelegentlich etwas zurückhaltend beim Verschreiben solcher Medikamente. Ich würde sie viel eher einsetzen, als es üblich ist. Meine Mutter hatte das Glück, in einem Hospiz aufgenommen zu werden, in dem sie mit einem morphinähnlichem Präparat versorgt wurde. Dies hatte den guten Effekt, neben Schmerzlinderung auch noch stimmungsaufhellend zu wirken. Bei meiner Mutter war das eine wunderbare Sache – es kann sein, dass es bei anderen Individuen störend ist – ich jedoch bin ein Befürworter für eine sofortige Schmerzlinderung. Schmerzen können zwar eine Brücke für Bewusstheit sein, doch dazu muss man Erfahrung in Meditation haben. Hat man sie nicht, würde ich jeden Sterbenden sofort mit Schmerzmitteln versorgen.
Auch bei motorischer Unruhe und Ängsten würde ich bei Sterbenden, die keine Erfahrung mit Meditation haben, zu ihrer Beruhigung Medikamente einsetzen. Es gibt keinen Grund, den Körper im Sterben leiden zu lassen.

Ein befeuchteter Mund: Bieten Sie dem Sterbenden öfters zu trinken an. Wenn der Mund trocken ist, sollten Sie ihn alle 10 Minuten befeuchten. Sie können dazu dickere Wattestäbchen in Tee tauchen, oder ein Stück Leinen anfeuchten und den Mund damit auswischen. Es gibt auch künstliche Speichel, die man dem Sterbenden in den Mund sprüht, die sehr hilfreich sind.
Manchmal bildet sich eine raue, borkige Schicht auf der Zunge, die ist mit etwas Butter und einer Zahnbürste zu entfernen.

Hygiene, Sauberkeit: Ein Grundbedürfnis von uns Menschen und auch von einem Sterbenden ist die Sauberkeit. In der Pflege gibt es unterschiedliche Waschungen, eine anregende und eine beruhigende. Bei Ihrem Freund sollten Sie beruhigend waschen, das bedeutet, das Wasser ist warm und die Waschbewegungen gehen mit der Haarwuchsrichtung gehen. Also zum Beispiel an den Armen von der Schulter zur Hand hin, bei den Füßen entsprechend und am Rücken auch von oben nach unten gehend. Die Bewegungen sollten ruhig ausgeführt werden. Als Waschzusatz kann man beruhigende Düfte zusetzen, wie Lavendel-, Sandel- oder Rosenholz- und Rosenöl.
Für den Intimbereich verwendet man Einlagen und Klebehosen. Unnötiges Herumdrehen bei der Intimpflege sollte man vermeiden. Eine sorgsame und aufmerksame Art des Pflegens wäre wünschenswert. Am besten pflegt man einen Sterbenden zu zweit, um Belastungen für ihn zu vermeiden. So kann man die Anstrengung der Pflege für ihn auf ein Minimum herabsetzen.

Wenig Nahrung: Ein Sterbender isst meist nichts mehr. Oder, wenn er überhaupt isst, dann nur bestimmte Dinge. Meine Mutter aß ein halbes Jahr nur ein bisschen Kuchen am Tag, sonst nichts mehr. Und das hat genügt, um sie noch lange leben zu lassen. Zwingen Sie keinen Sterbenden zu essen oder zu trinken. Es ist seine Entscheidung, und es ist eine gute Entscheidung. Es gibt keinen Grund, in Sorge zu sein, weil jemand nichts mehr essen will. Es heißt einfach, dass der Körper nichts weiteres mehr aufnehmen möchte und das kann man als ein Zeichen sehen, dass der Sterbeprozess, der Loslassprozess, begonnen hat.

Vegetarisches Essen: Ernährung mit Fleisch würde den Körper eines Sterbenden zu schwer machen. Vegetarisches Essen bringt Leichtigkeit mit sich, die dem Gesamtzustand des Sterbenden entgegenkommt. Diese Leichtigkeit halte ich für so wichtig, dass ich sie den Nährstoffen des Fleisches vorziehe. Falls der Sterbende sich jedoch sehr kalt fühlt, würde ich ihm als Ausnahme Hühnerbrühe geben, wenn er möchte. Sie hat eine sehr beruhigende und wärmende Auswirkung auf jeden Kranken.
Die meisten alten Menschen haben sich an Fleisch gewöhnt. In den Altenheimen wird sehr viel fleischhaltige Nahrung ausgegeben. Ich halte dies für einen sterbenden Menschen für unangemessen, selbst wenn er sein Leben lang Fleisch gegessen hatte.
Eine vegetarische Kost kann ebenso viele Vitamine, Mineralien und Proteine beinhalten wie eine nicht vegetarische Kost, die notwendigen Proteine könnten zum Beispiel mit Eiern abgedeckt werden. Die vegetarische Kost hat einen großen Vorteil: Es ist ein ästhetisches Essen. Der sonst so dichte Körper wandelt sich nach einer kurzen Umstellungsphase in eine Schwerelosigkeit, die besonders für einen Sterbenden sehr hilfreich ist.

Nonverbale Kommunikation: Wenn Sie die Wahl haben, dann fördern Sie lieber die nonverbale Kommunikation als die verbale. Ein Sterbender geht weg aus dieser Welt und wird sehr subtil, so dass es besser ist, mit ihm auch in dieser Weise zu kommunizieren. Er hat so feine Antennen, dass er von Ihnen viel mehr wahrnimmt, als Sie es glauben. Wenn Sie bei ihm sind, dann lassen Sie einfach nur Ihre Liebe und Freude fließen und er wird es verstehen. Wenn Sie ihm das Essen reichen, dann sprechen Sie nur wenig, geben Sie es ihm in ästhetischer Weise, so wie er es will. Zeigen Sie ihm, dass Sie ihn aufmerksam waschen und pflegen wollen, verwenden Sie nur wenig Worte dafür. Vermitteln Sie ihm alles, was Sie mit ihm tun, durch Ihr bewusstes Handeln. Ihre eigene Aufmerksamkeit ist wichtiger als alle Worte. Er geht auf seine Reise nach innen und das oberste Gebot sollte sein, ihn nicht zu stören.

Umlagerungen: Um ein Druckgeschwür zu vermeiden, muss der Sterbende umgelagert werden. Dies sollte möglichst ohne unnötige Belastung für den Sterbenden vor sich gehen. Es ist daher wichtig, in bestimmten Abständen umzulagern, meist geht man von 2 Stunden aus, doch das ist individuell verschieden. Ihr Freund liegt die ganze Zeit unbewegt auf einer Stelle und daher muss er in einem bestimmten Zeitraum wieder entlastet werden. Man kann durch sorgfältiges Beobachten Stellungen finden, die ihn mehr entspannen als andere. Wenn der Körper entspannt ist, dann ist das angenehmer für ihn. - Webseiten zum Buch mit vielen weiteren Hinweisen

Freitag, 9. Januar 2009

Kostenlose unabhängigen Patientenberatung

Beratungstelefon der Unabhängigen Patientenberatung bietet nun Hilfe unentgeltlich an
Berlin, 7. Januar 2009 (Pressemeldung) - Das bundesweite Beratungstelefon der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland – UPD ist ab sofort unter einer neuen und nun kostenfreien Rufnummer zu erreichen: Unter 0 800 0 11 77 22 können sich Patienten montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr gebührenfrei zu allen Gesundheitsfragen beraten lassen. Für diesen UPD-Dienst fielen bisher 9 Cent pro Minute an. „Mit der Umstellung auf eine kostenfreie Rufnummer kommen wir einem immer wieder geäußerten Wunsch von Ratsuchenden entgegen“, sagte UPD-Geschäftsführerin Astrid Burkhardt am Mittwoch in Berlin. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland – UPD unterstützt Hilfesuchende seit Anfang 2007 in 22 Beratungsstellen sowie über das bundesweite Beratungstelefon. Monatlich suchen etwa 4000 Patienten den Rat der UPD. Besonderer Beratungs- und Informationsbedarf besteht zu Leistungen der Kassen und zu gesetzlichen Neuregelungen, zu Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln, zu Therapien und Krankheitsbildern sowie rund um das Thema „Zahnbehandlung“. „Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass vor allem mit Blick auf den Gesundheitsfonds viele Menschen noch unsicher sind“, sagte Burkhardt. Und zum Hintergrund des Telefonservices: „Es handelt sich nicht um eine „Hotline“ im Sinne eines Callcenters. Vielmehr stehen dieselben qualifizierten Beraterinnen und Berater für Fragen zur Verfügung, die auch in den regionalen Beratungsstellen tätig sind.“ Weitere Informationen

Mittwoch, 7. Januar 2009

Blog Seelische Gesundheit

Roland Hartigs neuer Blog
"Seelische Gesundheit"

Mit dem Thema «Seelische Gesundheit» beschäftigt sich dieser Blog. Ergänzt wird er von Anstößen von außen - auch wenn Sie möchten - durch Ihre Beiträge. Bekräftigt wird damit, dass sich die Redaktion an den Bedürfnissen des Lesers orientiert. Egal, ob als Profi, Patient, Angehöriger oder Interessent. Sie bestimmen also mit, was hier im Blog steht. Kurz gesagt, es geht darum: Mehr Aufmerksamkeit für das Leiden der Seele - die wohnortnahe Versorgung, Rehabilitation und Integration der betroffenen Menschen verbessern - niemanden ausgrenzen! Wie ist Ihre Erfahrung? ... Blog Seelische Gesundheit

Mittwoch, 20. August 2008

Patienten leiden unter hohen Eigenbeteiligungen dank Festbetragsregelung

Liebe Leser,
ich hoffe an dieser Stelle auf möglichst viele Meldungen Betroffener! Ich möchte eine längst überfällige Patienteninitiative ins Leben rufen, um gemeinsam gegen die zum großen Teil rechtswidrig vorgenommenen Festbetragsregelungen vorzugehen: Denn nur gemeinsam lässt sich hier wirklich etwas erreichen.

Was sind Festbetragsregelungen?
Der Gemeinsame Bundesausschuss (ein Teilbereich des Bundesgesundheitsministeriums, welcher quasi "Gesetzgebungscharakter" hat) legt für bestimmte Medikamente oder Medikamentengruppen so genannte "Festbeträge" fest. Das heißt für Patienten: Die Krankenkasse übernimmt für Ihr Medikament nur den "Festbetrag". Jeder Cent, meist sind es viele Euros, welches ein Medikament aus dieser Medikamentengruppe mehr kostet, müssen die Patienten aus ihrer eigenen Tasche, zusätzlich zur Eigenbeteiligung, noch zuzahlen.

Ein Beispiel zur Festbetragsregelung:
Seit diesem Jahr übernimmt die Krankenkasse für Kortisonsprays, auf welche z.B. Asthmatiker, aber oft auch COPD-Patienten angewiesen sind, nur die Kosten für "alte" Wirkstoffe (Budenosid + Beclametason). Für moderne Kortisonsprays mit den Wirkstoffen Fluticason, Ciclesonid,Mometason, welche weniger Nebenwirkungen haben, müssen die Patienten zum Teil "tief" in die Tasche greifen und ordentlich zuzahlen. Dies müssen auch Patienten, welche auf die "alten" Wirkstoffe, welche zum Festbetrag, d.h. mit normaler Zuzahlung zu haben sind, allergisch reagieren. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat nämlich festgelegt, dass alle Kortisonsprays miteinander vergleichbar seien ( sie seien chemisch verwandt und hätten vergleichbare Wirkungen, Wissenschaftler sind hier allerdings gegenteiliger Ansicht !!).:

Für das Präparat "Alvesco (Wirkstoff Ciclesonid)" muss ein Patient neben 5 Euro Zuzahlung noch weitere 38 Euro hinzuzahlen. Für Flutide (Wirkstoff Fluticason 17-​propionat) 5 Euro Zuzahlung und 11,50 Euro Eigenbeteiligung. Für den Asmanex Twisthaler 400µg (Wirkstoff Mometason furoat) 5 Euro Zuzahlung und 50,84 Euro Eigenbeteiligung.

Absurdität am Rande.....aber nicht mehr lange, denn der Gemeinsame Bundesausschuss arbeitet auch hier an einer Eigenbeteiligung für Patienten.....:
Wer ein "Kombipräparat", d.h. auch ein modernes Kortisonspray + bronchienerweiterndes Medikament nehmen kann, zahlt nur die normale Zuzahlung. Allerdings können etliche Betroffene nicht auf die noch!!! kostengünstigeren Kombipräparate zurückgreifen, weil das Verhältnis Kortison+bronchienerweiterndes Medikament in dem dort vorgegebenen Verhältnis nicht zu einer optimalen "Einstellung" der chronischen Erkrankung ausreicht.......

Anträge auf Ausnahmeregelungen:
Einzelanträge auf Ausnahmeregelungen werden von den Krankenkassen und medizinischen Diensten oft ohne sachlich wissenschaftliche Begründung allesamt zurückgewiesen. Dies entspricht einer rechtswidrigen Handhabung, zum Nachteil der Patienten.

Patienten müssen gegen solche massiven Benachteiligungen aktiv werden!
Es geht um Ihre Gesundheit bzw. gesundheitliche Zukunft. Sind Sie von der seit wenigen Jahren geltenden Festbetragsregelung betroffen ? Zahlen Sie freiwillig neben der üblichen Zuzahlungen Aufschläge für ein oder mehrere Medikamente, weil Sie die "Festbetragsmedikamente" nicht vertragen, oder diese mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen verursachen?

Sofern Sie eine Lungenerkrankung haben, gar allergischer Asthmatiker / Asthmatikerin sind:
  • Haben sich bei Ihnen, bezüglich der inhalativen Glucocorticoide, Unverträglichkeitsreaktionen eingestellt, so dass Sie jetzt für Ihr Kortisonspray neben den üblichen Zuzahlungen noch darüber hinausgehende Kosten haben? Oder schlimmer: Leiden Sie unter den Folgen eines Umstieges auf ein Festbetragskortisonspray? Wenn ja, welche?
Je mehr Patienten sich melden um so besser! Schildern Sie Ihren Fall mit möglichst wenig Sätzen, nennen Sie die betroffenen Medikamente, die Nebenwirkungen in Ihrem Fall und ihre Folgen (Arztbesuche, Facharztbesuche, Krankenhauseinweisungen, Medikamente gegen die Nebenwirkungen, Notfallsituationen etc.)
Ihre Mitteilungen senden Sie bitte an folgende Emailadresse: patienten@yahoo.de

Je mehr Betroffene sich melden, um so größer sind die Chancen für eine erfolgreiche Patienteninitiative. Sofern Sie sich aktiv an dieser Patienteninitiative beteiligen wollen, teilen Sie mir das mit.

Für eine bessere Zukunft und eine sinnvolle "Gesundheitsreform" .....
Ihre Monika Armand

Dienstag, 5. August 2008

Unabhängigen Patientenberatung Deutschland - UPD

Herzlich willkommen bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland - UPD! Hier finden Sie alles Wichtige über unser Leistungsangebot und über unsere Beratungsstellen. Außerdem halten wir aktuelle Informationen für Sie bereit. In unserer neuen Rubrik "UPD-Patienteninformationen" bieten wir Ihnen verschiedene ausgewählte Informationsblätter zu Themen, die in der Beratung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland immer wieder angefragt werden. In der Rubrik "UPD-Beratungsfall des Monats" machen wir regelmäßig auf Inhalte aufmerksam, die bei den Ratsuchenden für Unsicherheiten und Klärungsbedarf sorgen und die deshalb in den 22 Beratungsstellen und am bundesweiten Beratungstelefon der UPD wiederholt angefragt werden.
Die Unabhängigkeit der Beratung ist Voraussetzung, um die Eigenverantwortung von Patientinnen und Patienten zu stärken. Unsere Beratung unterliegt keinen inhaltlichen Vorgaben von Dritten wie z.B. Krankenkassen oder Ärztinnen und Ärzten; im Zentrum stehen die Fragen und Probleme der Ratsuchenden. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland - UPD informiert und unterstützt bundesweit neutral und unabhängig Patientinnen und Patienten bei gesundheitsrelevanten Themen ... Zur UPD

Montag, 4. August 2008

Fragebogen "Selbstregulation"

Ein (aussagefähiger) Kurzfragebogen zur Messung der Selbstregulation - Kurzfassung

Langfassung:

Dieser Fragebogen ermittelt Ihre individuelle Fähigkeit zur Selbstregulation sowie die Voraussetzungen und Folgen einer geglückten Selbstregulation. Konzentrieren Sie sich bitte bei der Beantwortung auf Ihr Gefühl und Ihre Erlebnisse, die bei der gestellten Frage auftauchen. Beantworten Sie die Fragen so ehrlich wie möglich. Einige Fragen wiederholen sich inhaltlich. Dieses ist beabsichtigt, weil sie zentral wichtige Bereiche der Selbstregulation erfassen. Wenn Sie ein bestimmtes Verhalten aus unterschiedlichen Blickwinkeln angehen, dann ist das Testergebnis genauer.

Im Fragebogen befinden sich sowohl positiv formulierte als auch problematische Verhaltensweisen. Wenn Sie sich sowohl auf das positive als auch auf das negative Verhalten konzentrieren, dann erweitert sich Ihr intuitives Wissen mit dem schönen Ergebnis, dass sich die Selbstregulation drastisch verbessert.

Der Fragebogen ist in einzelne Bewertungsabschnitte gegliedert. Die Bewertungsnoten finden Sie jeweils am Anfang eines Abschnitts. Langfassung

Samstag, 12. Juli 2008

Stiftung Patientenkompetenz

Annette Bopp, Delia Nagel, Gerd Nagel
Was kann ich selbst für mich tun?
- Patientenkompetenz in der modernen Medizin

Viele Patienten fragen: »Was kann ich selbst für mich tun?« Die lapidare Antwort: »Sie können gar nichts tun – leben Sie so weiter wie bisher!« wird von ihnen heute nicht mehr akzeptiert. Und so machen sie sich, häufig auf sich allein gestellt, auf die Suche nach dem eigenen Weg, um die persönlichen Quellen der Kraft für die Überwältigung der Krankheit zu erschließen. Die Patienten fragen nach Mitteln und Methoden aus der Komplementärmedizin, die wichtige Helfer sind auf diesem Weg. Sie suchen Orientierungshilfen und Ärzte, die sie als kompetente Patienten respektieren, unterstützen und fördern. Dieses Buch soll zeigen, wie wichtig diese Kompetenz von Patienten für sich selbst, aber auch für die moderne Medizin ist. Daß sie sich nicht gegen die Schulmedizin richtet, sondern diese ergänzt um Behandlungskonzepte, die sich aus der komplementären Wirklichkeit des Patienten ableiten. Und damit ergibt sich auch ein neues Verständnis von Komplementärmedizin. Sie wird immer mehr zum notwendigen Bestandteil der modernen, auf Wille und Wohl des individuellen Patienten ausgerichteten Medizin. Kompetente Patienten haben sich in den letzten Jahren eine eigene Patientenkultur, mit einer eigenen Sprache und mit eigenen Formen der Kommunikation geschaffen. Dieses Buch beschreibt die Dimensionen dieser Patientenkultur als eine starke normative Kraft im zukünftigen Gesundheitswesen.
Kompetenz: cum = mit, zusammen - petere = ein Ziel anstreben
Ein kompetenter Patient sein heisst fähig zu sein, mit und trotz der Erkrankung ein möglichst normales Leben zu führen ... Patientenkompetenz äussert sich darin, wie sich ein Patient zu seiner Krankheit stellt und wie er seine körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte optimal in den Heilungsprozess einbringt. Denn diese individuellen Kräfte sind ebenso wichtig wie medizinische Eingriffe von aussen.
Wir setzen uns dafür ein, dass ...
• ... Patienten sich bei der Bewältigung ihrer Krankheit kompetent und aktiv mit einbringen können und dürfen.
• ... die individuellen Fähigkeiten von Patienten, die eine Heilung unterstützen können, gezielt gefördert werden.
• ... die Bedürfnisse von Patienten und ihren Angehörigen in allen Phasen der Erkrankung noch besser wahrgenommen werden.
• ... die Forschung die Bedeutung des persönlichen Einsatzes von kompetenten Patienten für Krankheitsverlauf und Lebensqualität noch besser aufklärt ... Stiftung Patientenkompetenz

Psychopharmaka absetzen

Antidepressiva-Forum Deutschland (zum Buchhinweis in diesem Blog: Psychopharmaka absetzen)
"Wir haben dieses Forum eingerichtet, um Menschen zu helfen, die unter Nebenwirkungen oder Absetzsymptomen durch moderne Antidepressiva leiden und diese absetzen wollen. Wir bestreiten nicht, dass moderne Antidepressiva auch einigen Menschen helfen können - aufgrund unserer eigenen Erfahrungen, der überwältigenden Anzahl von Menschen die ähnliche Probleme haben, und dem aktuellen Stand der Wissenschaft sind wir aber der Meinung, dass die heute gängige millionenfache Verschreibung von SSRI und anderen Antidepressiva nicht zu rechtfertigen ist. Das ADFD ist zwar nicht prinzipiell gegen die Verabreichung von Medikamenten bei psychischen Problemen - Patienten sollten aber die Gelegenheit haben, eine informierte Entscheidung zu treffen. Die bisherige Informationslandschaft im deutschsprachigen Raum ist diesbezüglich sehr einseitig und der Austausch über Probleme mit Antidepressiva wird in den meisten anderen Foren sanktioniert. Mehr dazu im Beitrag Über "Das Antidepressiva Forum Deutschland". Das ADFD ist ein notwendiges Gegengewicht zu der - unserer Ansicht nach - zu positiven Berichterstattung über moderne Antidepressiva. Hilfen zum schonenden Absetzen von Antidepressiva sind in unserem "Infopaket zum Absetzen von Antidepressiva" zusammengefasst. Weitere Infos und Hintergründe zur Problematik sind in der "Kategorie Hintergrundinformationen" zu finden.
Antidepressiva Forum

Freitag, 11. April 2008

Blog Zettmann: Neues Pflegegesetz und die Folgen für Demenzkranke

Thomas Zimmermann behandelt in seinem Blog die Auswirkungen des neuen Pflegegesetzes:
Am 14.03.08 verabschiedete der Bundestag ein neues Pflegegesetz - das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesetzlichen Pflegeversicherung. Dessen Eckpunkte habe ich hier zusammengefasst. Ausführlich stellt das Bundesgesundheitsministerium die Veränderungen in diesem Dokument dar.............

weiter hier:
Neues Pflegegesetz - was haben Demenzkranke davon?

Sonntag, 10. Februar 2008

Die Situation der ambulanten ärztlichen Versorgung

Die einst goldenen Zeiten für Ärzte und Patienten sind vorbei:

Sie erinnern sich noch: Ärzte bekamen ihre Leistungen bezahlt und Kranke wurden mit dem versorgt, was medizinisch auch notwendig war. Heute ist nicht die Diagnose für die Behandlung entscheidend, sondern das “staatlich verordnete Budget”

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Versicherungsunternehmen und machen ihre Arbeit besonders gründlich und leisten Überstunden ohne Ende. Sie wickeln die Versicherungsfälle genau nach Vorschrift (vertragliche Vereinbarungen) ab. Dies haben Sie auch ursprünglich durch die Vereinbarungen in Ihrem Arbeitsvertrag bestätigt.
Erst ein halbes Jahr später erfahren Sie, dass Ihre Überstunden nicht bezahlt werden, weil das Überstundenbudget bereits ausgeschöpft worden ist. Zu allem Überdruß wird Ihnen jedoch noch mitgeteilt, dass Sie 4.000 Euro Ihres Einkommens wieder abgeben müssen, da Sie Versicherte betreut haben, die über das Budget hinaus Leistungen vom Unternehmen erhalten haben. Was unternehmen Sie zukünftig?

So ähnlich ist die Situation der niedergelassenen Ärzte:
Alle haben sie den hippokratischen Eid geschworen Die allermeisten von ihnen haben diesen Beruf ergriffen um Menschen zu helfen und zu heilen.
Jedoch bestimmt die Gesundheitsreform, dass pro Patient die Betreuung nur noch pauschal honoriert wird und wenn das Medikamentenbudget überschritten wird, die Ärzte diese Kosten aus Ihrem Verdienst tragen müssen.

Logische Konsequenz:

Medikamente werden weniger verschrieben. Chronisch kranke Patienten sind von dieser Situation besonders betroffen. Notwendige Behandlungen unterbleiben. Langfristig gesehen könnten all diese Umstände zu einer Kostenverlagerung in die Zukunft führen, denn nicht oder unzureichend behandelte chronisch Kranke verlieren eher ihre Arbeitsfähigkeit (d.h. sie können keine Sozialabgaben bezahlen, sondern benötigen selbst staatliche Hilfe) und die Krankheitssituation verschlimmert sich, d.h. der Patient verursacht noch mehr Kosten, die das Gesundheitssystem belasten.