Dienstag, 22. April 2008

Bild der Frau Nr. 16 - Jeden Tag 1 Pfund weg: Reis-Blitz-Diät

Das ist eine von vielen Nachrichten, welche wir Woche für Woche in Frauenzeitschriften in knallbunten großen Lettern lesen dürfen. Gleichzeitig wird damit uns unser Dauerleid ständig entgegen gehalten...und Hoffnungen geweckt, welche viele von uns immer wieder aufs Neue enttäuschen.

Ab morgen ist alles anders: Wir verordnen uns eine Diät......

und natürlich "verbieten" wir uns mit großer Selbstverständlichkeit jeden Genuß.
Ja Sie haben recht, hmm..solche Pralinen....schmecken...mhh...schmecken ..... das hat Kalorien...Kalorien....Kalorien... (Sie sehen hier, wie unser Eßgefühl mit dem Eßverstand kollidiert, was der Fachmann dann als "Diätfalle" bezeichnet)
Also, ab damit in den Schrank und ja nicht weich werden.....

Knäckebrot ist angesagt, ohne Margarine oder Butter, Gurkenscheiben soviel man will und kleine Tomätchen. Eine "echte" Diätmahlzeit, na ja, der Geschmack leidet wohl etwas dabei......
Vier Tage schon haben Sie das geschafft? Eisern an jeder Verlockung vorbei und jetzt gehen Sie nervös umher, getrieben vom Heißhunger und getrieben von dem dringenden Bedürfnis etwas zu naschen... Nein, sagt Ihr innerer Schweinehund, Du bist auf Diät.....Doch, sagt Ihr Gefühl, ich will, ich will......Schweinehund sei Du doch still.......
Und so stecken abertausende Deutsche in der "Diätfalle". Viele Frauen und zwischenzeitlich auch immer mehr Männer leben in einer solchen "Dauerdiät". Ein Fangmich-Spiel mit dem inneren Schweinehund und dem verstandeskontrollierten "Ich". Beide wechseln sich ab und immer wieder siegt natürlich - wie soll es auch anders sein - der Lump, der Schweinehund.

Warum sind wir hier ständig zum Scheitern "verurteilt". Warum gibt es einige Wenige, welche es offensichtlich doch schaffen oder geschafft haben, dieses "Tier" zu bezwingen?

Die Macht der Gewohnheit sei für die Ohnmacht der Diät verantwortlich. In der aktuellen Zeit können Sie erfahren, "warum" viele Diäten ins Nichts führen. Dort wird versucht endlich einmal Antworten zu geben, worum sich die Frauenzeitschriften mit ihren Verheißungen immer drücken. Denn wer diese Diäten macht, erreicht selten etwas. In der ZeitWissen kommen Hirnforscher und Ernährungswissenschaftler zu Wort, welche uns erklären, warum wir all die Probleme haben.

Das ist ein erster Schritt weg von den Jo-Jo-Diäten und hin zu einer sinnvollen, genußreichen, dauerhaften Ernährungsumstellung:

Schon als Baby lernen wir, dass Sattwerden etwas mit Zuwendung und Trost zu tun hat. Sogar die Ernährung der Mutter prägt die späteren Vorlieben.
Unsere Ernährungsgewohnheiten bilden sich während der Kindheit noch weiter aus. Da viel gegessen wird, was nicht schlank hält, sondern eher dick macht, schmecken "Dickmacher" am Besten.

Dennoch bleibt dabei die "Genußfähigkeit" auf der Strecke. So schmeckt oft nicht, was gesund ist und die Figur in Form hält. Elterliche Bemühungen, gesundes Essen erst dann anzubieten, wenn Kinder schon aus der "Form" geraten sind, scheitern daher.

Was gesund ist, schmeckt deshalb nicht. Essensvorlieben werden über "Gefühle" gesteuert und Essensvorgaben lösen Widerstände aus. Nicht nur beim Kind:

Auch viele von uns haben Eßgewohnheiten, welche unserer Körperform und unserer Gesundheit oft nicht zuträglich sind. Wenn wir uns auf "Diät" setzen, verlangen wir von uns nur noch reines Vernunfthandeln und dies kann eben nicht gut gehen. Hinzu kommen noch hochgesteckte, unrealistische Abnehmziele, welche uns in den Medien ständig vorgemacht werden.

Dabei ist es zwischenzeitlich eine Binsenweisheit, dass schnelle Gewichtsabnahmen auch wieder zu schnellen Zunahmen führen. Dank Jo-Jo-Effekt geht die nachträgliche Gewichtszunahme oft über das hinaus, was wir vorher an Ausgangsgewicht hatten.

Und so leben viele in einer "lebenslänglichen" Diät, verbunden mit ständigen Schwankungen zwischen genußorientierten Fressattacken und selbstkasteiender Enthaltsamkeit.

Lesen Sie dazu das aufschlussreiche Interview mit Thomas Ellrott aus der ZeitWissen 3/2008:
"Wer sein Essverhalten kontrollieren möchte, scheitert oft. Fressattacken und Selbstkasteiung wechseln einander ab. Weiter zu denken als bis zur nächsten Mahlzeit kann helfen"

Im aktuellen Heft heißt das Titelthema: "Die Macht der Psyche"
In den Folgeheften werden dann neue Forschungsergebnisse über die Werthaltigkeit von Lebensmitteln (4. Juni 2008) und das Erlernen einer notwendigen Tugend "Das Genießen" (13.August 2008) vorgestellt.

In ZeitWissen 3/2008 wird berichtet:
1. Wie bestimmte Essensvorlieben entstehen
2. Männer und Frauen essen anders
3. Wenn Kinder nur Nudeln essen wollen
4. Weg mit der Brechstange - wie Diäten gelingen können

Fotoquellen und weiterführende Links:
1)Foto Pralinen: Pixelio (c) Claudia Hautumm
2)Foto Teller: Pixelio (c) Stihl24

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