Retter der Welt
rowohlt 2009, Hardcover, 352 S. ISBN 978-3-498-07362-6, 19,90 €
William Heller oder Lowboy, wie er sich nennt, ist sechzehn, schizophren und, so heißt es, gefährlich. Er soll eine Freundin vor die Subway geschubst haben. Und nun sind die Cops vom New York Police Department hinter ihm her, mitsamt seiner Mutter. Doch Lowboy hat ein viel schlimmeres Problem: Seit er aus der Anstalt ausgebrochen ist, strebt die Welt zügig auf die Selbstvernichtung zu, und nur er allein kann sie retten ... Auf der Flucht und einer vagen Suche zugleich, immer verfolgt von einem Profiler, der eine ebensolche Vorliebe für Geheimschriften und Rätsel hat wie er, hetzt Lowboy durch die Tunnel und Katakomben der New Yorker U-Bahn – eine düstere Welt, deren Wahrnehmung stets ins Wahnhafte verschoben scheint und deshalb umso schillernder die Wirklichkeit spiegelt. John Wray, eines der großen jungen Talente der US-Literatur, schreibt mit der zwingenden Logik der Paranoia: apokalyptisch, visionär, in der Tradition von Malcolm Lowry, Hubert Selby und Jonathan Lethem. - Leseprobe (pdf)
Rezension im "missionjanet"-Blog (Auszug): " ... Der Roman ist ein Fest für Freunde von Codes und Mustern, doch in ihrer Entzifferung liegt nicht der Anspruch dieses erstaunlichen Buches, dessen Lektüre Wills Fahrt mit der U-Bahn ähnelt: Man steigt ein und darf sich getrost darauf verlassen, dass der Tunnel, diese Megametapher des Romans, die Richtung vorgibt, dass die Erzählung trägt ... Man kann diesen Roman, in dem ein Gejagter die Welt retten will, fast wie einen Thriller lesen, zumal die Schilderungen von Lateefs und Violets hektischer Suche nach Will die Handlung mit Macht vorantreiben, um sie dann wieder in der stickigen Luft des Subway mit William um Atem und Kühle ringen zu lassen. Wray erzeugt Spannung und Aufmerksamkeit, aber kein Mitgefühl im herkömmlichen Sinne, weil sein Protagonist kein Leidender ist. Die Störung ist Teil seiner Identität, und in seinen befremdet-interessiert-irritierten Beobachtungen steckt weniger wohlfeile Zivilisationskritik denn surreale Komik. Manchmal kommen Will Zweifel an seiner Berufung, etwa beim Betrachten eines herumliegenden Pornohefts: „Als Lowboy die Zeitschrift durchblätterte und alle wichtigen Details in sich aufnahm, fragte er sich, ob es die Welt nicht verdient hatte, unterzugehen. Ich werde die halbe Welt retten, beschloss er ... " - Zur Rezension
William Heller oder Lowboy, wie er sich nennt, ist sechzehn, schizophren und, so heißt es, gefährlich. Er soll eine Freundin vor die Subway geschubst haben. Und nun sind die Cops vom New York Police Department hinter ihm her, mitsamt seiner Mutter. Doch Lowboy hat ein viel schlimmeres Problem: Seit er aus der Anstalt ausgebrochen ist, strebt die Welt zügig auf die Selbstvernichtung zu, und nur er allein kann sie retten ... Auf der Flucht und einer vagen Suche zugleich, immer verfolgt von einem Profiler, der eine ebensolche Vorliebe für Geheimschriften und Rätsel hat wie er, hetzt Lowboy durch die Tunnel und Katakomben der New Yorker U-Bahn – eine düstere Welt, deren Wahrnehmung stets ins Wahnhafte verschoben scheint und deshalb umso schillernder die Wirklichkeit spiegelt. John Wray, eines der großen jungen Talente der US-Literatur, schreibt mit der zwingenden Logik der Paranoia: apokalyptisch, visionär, in der Tradition von Malcolm Lowry, Hubert Selby und Jonathan Lethem. - Leseprobe (pdf)
Rezension im "missionjanet"-Blog (Auszug): " ... Der Roman ist ein Fest für Freunde von Codes und Mustern, doch in ihrer Entzifferung liegt nicht der Anspruch dieses erstaunlichen Buches, dessen Lektüre Wills Fahrt mit der U-Bahn ähnelt: Man steigt ein und darf sich getrost darauf verlassen, dass der Tunnel, diese Megametapher des Romans, die Richtung vorgibt, dass die Erzählung trägt ... Man kann diesen Roman, in dem ein Gejagter die Welt retten will, fast wie einen Thriller lesen, zumal die Schilderungen von Lateefs und Violets hektischer Suche nach Will die Handlung mit Macht vorantreiben, um sie dann wieder in der stickigen Luft des Subway mit William um Atem und Kühle ringen zu lassen. Wray erzeugt Spannung und Aufmerksamkeit, aber kein Mitgefühl im herkömmlichen Sinne, weil sein Protagonist kein Leidender ist. Die Störung ist Teil seiner Identität, und in seinen befremdet-interessiert-irritierten Beobachtungen steckt weniger wohlfeile Zivilisationskritik denn surreale Komik. Manchmal kommen Will Zweifel an seiner Berufung, etwa beim Betrachten eines herumliegenden Pornohefts: „Als Lowboy die Zeitschrift durchblätterte und alle wichtigen Details in sich aufnahm, fragte er sich, ob es die Welt nicht verdient hatte, unterzugehen. Ich werde die halbe Welt retten, beschloss er ... " - Zur Rezension
1 Kommentar:
Ich bin gespannt auf dieses Buch und seinem Held.
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