Samstag, 12. Dezember 2009

»Der Mensch stehe im Mittelpunkt der Medizin«

Volker Fintelmann
Quo vadis? - Medizin am Scheideweg
220 S., geb., ISBN 3-932386-28-0, EUR 20,00 (D), 20,70 (A), sFr 36,10
Das Werk führt über eine kritische Bestandsaufnahme der Medizin des 20. Jahrhunderts hin zu Forderungen für eine Zukunft, welche die einzige Grundlage für ein auch in diesem Jahrtausend trag- und leistungsfähiges Gesundheitswesen bilden.
Der Scheideweg ist ein altes Bild der Mythologie. Er ist auch Teil des analytischen Erkennens, das im Entweder-Oder die Denkart der Medizin des 20. Jahrhunderts bestimmte. Sie entschied sich für das Objekt und schloss alles Subjektive aus ihrer Wissenschaftlichkeit aus. Sie machte so den Menschen zum Objekt ihres Handelns, in einer Zeit, in welcher die immer stärkere Individuation des Einzelnen das soziale Leben prägt. Sie fragte schließlich nach dem Kollektiv statt nach der Einmaligkeit der Person. Das brachte revolutionäre Fortschritte in Diagnostik und Therapie und stellte die Medizin in eine öffentliche Aufmerksamkeit, wie sie noch nie zuvor existierte. Aber es machte sie auch zu einem Wirtschaftsfaktor, ja zu einem Markt von ungewohntem Ausmaß. Und es entfernte sie von dem Menschen, seiner Subjektivität, seiner spirituellen Dimension. Es entstand eine neue, die »iatrogene« Variante des Krankseins. Das »nil nocere« – der Arzt darf nie schaden – wurde gegen das Machbare getauscht.
So haben die ungeheuren medizinischen Erfolge des 20. Jahrhunderts auch schwere Schatten geworfen, die sich heute immer bedrängender auswirken und Fragen in das Gesundheitswesen tragen, die dringend zukunftsweisende und helfende Antworten finden müssen.
Die Fragen und Antworten sind die eines Arztes, der das Sowohl-als-auch über das Entweder-oder stellt, der Intuition als Bestandteil und nicht als Gegensatz der Wissenschaft in der Medizin erlebt und der getragen ist von der Überzeugung, dass Medizin dem Menschen in seiner Entwicklung dienen und ihn nicht nach von ihr gedachten Paradigmen manipulieren sollte. Diese Buch will wecken, anstoßen und zeigen, dass viele Wege zum Menschen führen.
Inhalt
Kritische Bestandsaufnahme eines Jahrhunderts - Das Jahrhundert der Medizin
Medizin in der Sackgasse? Experiment statt Beobachtung. Der Paradigmen-Trick. Fortschritt oder Stagnation?. Die Medizin macht auch krank. Kostenexplosion im Gesundheitswesen
Panoramawechsel der Krankheiten. Degeneration statt Infektion?. Zunehmende Chronifizierung der Krankheiten. Die Unheilbarkeit der Krankheiten?
Die Revolution der Chirurgie. Prothetische Chirurgie. Transplantationschirurgie. Maximale Chirurgie
Medizin und Technik. Technik in der Diagnostik. Technik in der Therapie
Nil nocere?. Compliance
Die Krise des Gesundheitswesens
Egoismus. Wirtschaftszwänge. Wissenschaftsdogmatismus
Die Medizin im Gespräch mit sich selbst
Dialogische Betrachtungen. Sprachlose versus sprechende Medizin. Kollektive versus individuelle Norm. Manipulation versus Entwicklung. Evidence versus cognitive based medicine
Forderungen an die Zukunft
Der selbstständige Geist wird abgeschafft. Die eigenständige Seele wird abgeschafft. Der Mensch – das Tier?. Zweierlei Utopie
Die Medizin braucht ein neues Menschenbild. Die Ganzheit Mensch: Leib, Seele und Geist. Physisch-stoffliche Organisation des Menschenlebens. Lebensorganisation. Seelisch-leibliche Organisation. Ich-Organisation. Die vier Elemente und Krankheitstypen
Spiritualisierung der naturwissenschaftlichen Medizin. Mensch und Natur
Erweiterung der Erkenntnismethode. Die analytisch-beweisende Erkenntnismethode. Die anschauend-vergleichende Erkenntnismethode. Die physiognomisch-beschreibende Erkenntnismethode
Methodenpluralismus in Diagnostik und Therapie. Diagnostischer Pluralismus. Therapeutischer Pluralismus. Selbstheilungspotentiale im Organismus. Das Ganze ist mehr als die einzelnen Teile. Die gemeinsame Evolution von Mensch und Tier. Die Misteltherapie als Beispiel
Präventive Medizin. Prophylaxe. Zauberwort Bewegung. »Das Ich ist der Akteur«. Prävention
Medizin als Freiheitswissenschaft (Intuitive Medizin)
Ausblick - »Der Mensch stehe im Mittelpunkt der Medizin«

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