Handbuch der Körperpsychotherapie
Mit Geleitworten von Dirk Revenstorf und Bessel van der Kolk
Schattauer Verlag, 999 S., 36 Abb., 3 Tab., geb., ISBN: 978-3-7945-2473-0, EUR D 99,00, EUR A 101,80
Das Handbuch der Körperpsychotherapie bietet erstmals eine Gesamtübersicht über das weite Spektrum dieser Disziplin, die immer mehr Beachtung und Anhänger findet. Über 60 international renommierte Vertreter und führende Lehrer der verschiedenen Grundrichtungen stellen zentrale Gesichtspunkte körperpsychotherapeutischer Behandlung vor. Alle wichtigen Bereiche - von der Geschichte, über Theorie, Methodik und die praktisch-klinischen Aspekte bis hin zur Praxeologie - werden hierbei umfassend und aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet dargestellt. Den Autoren gelingt so eine schulenübergreifende Synopsis, die das breite Spektrum dieses Therapiekonzepts veranschaulicht, dabei aber schulenbetonte Ideologien vermeidet.
Das Werk macht deutlich, dass die Körperpsychotherapie als Ganzes - auch wenn sie zunächst sehr bunt und heterogen erscheinen mag - durch ihren langen und gefestigten Erfahrungshintergrund sowie vielfältige therapeutische Ansätze substanzielle Beiträge zur Psychotherapie leistet und aus dieser nicht mehr wegzudenken ist.
Buchbesprechung (Auszug): " ... "Wir spüren unseren Körper, wir spüren unsere Haut, wir spüren die Wärme des Körpers, wir spüren die inneren Organe; und diese Organisation von Empfindungen in Bezug zu unserem Körper gibt uns unsere Persönlichkeit(..) Es ist nicht möglich mit dem Studium der Persönlichkeit weiterzukommen, ohne erst das Eigentümliche dessen verstanden zu haben, was es bedeutet, einen Körper zu besitzen." (Pierre Janet, Arzt und Geisteswissenschaftler)
Dieses Zitat stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und ist trotzdem hochaktuell. Gustl Marlock, neben Halko Weiss, ein Herausgeber des Handbuchs, verwendet es in seinem sehr informativen Aufsatz „Körperpsychotherapie, eine Traditionslinie moderner Tiefenpsychologie“. Marlock erläutert, dass die untergeordnete Stellung der KPT in der europäisch-tiefenpsychologischen Tradition sehr viel mehr mit Definitionsmacht und gesellschaftlichem Einfluss zu tun hat als mit anthropologischen Wahrheiten innerhalb eines herrschaftsfreien Raumes. Der sich um die Jahrhundertwende etablierende Berufsstand des Psychotherapeuten vertritt seine Partikularinteressen angesichts von Grundannahmen und Menschenbildern, die geprägt sind von der abendländisch-europäischen Tradition. Das von Pierre Janet vertretene Menschenbild (s.o.) ist dem abendländischen, von Geist, Intellekt und Willen geprägten Menschenbild diametral entgegengesetzt. Sein Konzept der psychologischen Analyse beschreibt Grundprinzipien der karthartischen Methode, die den vegetotherapeutischen Ansatz W. Reich’s beeinflussen werden. Darüberhinaus stellt er Zusammenhänge her zwischen neurotischen Symptomen und bestimmten Atemmustern, ebenso entdeckt er den auf Grund einer horizontalen Spaltung entstandenen und eine paradoxe Atmung bewirkenden Zwerchfellblock. Seine Bücher sind im 20. Jahrhundert im Gegensatz zur Psychoanalyse völlig in Vergessenheit geraten ... " Zur umfangreichen Buchbesprechung
Schattauer Verlag, 999 S., 36 Abb., 3 Tab., geb., ISBN: 978-3-7945-2473-0, EUR D 99,00, EUR A 101,80
Das Handbuch der Körperpsychotherapie bietet erstmals eine Gesamtübersicht über das weite Spektrum dieser Disziplin, die immer mehr Beachtung und Anhänger findet. Über 60 international renommierte Vertreter und führende Lehrer der verschiedenen Grundrichtungen stellen zentrale Gesichtspunkte körperpsychotherapeutischer Behandlung vor. Alle wichtigen Bereiche - von der Geschichte, über Theorie, Methodik und die praktisch-klinischen Aspekte bis hin zur Praxeologie - werden hierbei umfassend und aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet dargestellt. Den Autoren gelingt so eine schulenübergreifende Synopsis, die das breite Spektrum dieses Therapiekonzepts veranschaulicht, dabei aber schulenbetonte Ideologien vermeidet.
Das Werk macht deutlich, dass die Körperpsychotherapie als Ganzes - auch wenn sie zunächst sehr bunt und heterogen erscheinen mag - durch ihren langen und gefestigten Erfahrungshintergrund sowie vielfältige therapeutische Ansätze substanzielle Beiträge zur Psychotherapie leistet und aus dieser nicht mehr wegzudenken ist.
Buchbesprechung (Auszug): " ... "Wir spüren unseren Körper, wir spüren unsere Haut, wir spüren die Wärme des Körpers, wir spüren die inneren Organe; und diese Organisation von Empfindungen in Bezug zu unserem Körper gibt uns unsere Persönlichkeit(..) Es ist nicht möglich mit dem Studium der Persönlichkeit weiterzukommen, ohne erst das Eigentümliche dessen verstanden zu haben, was es bedeutet, einen Körper zu besitzen." (Pierre Janet, Arzt und Geisteswissenschaftler)
Dieses Zitat stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und ist trotzdem hochaktuell. Gustl Marlock, neben Halko Weiss, ein Herausgeber des Handbuchs, verwendet es in seinem sehr informativen Aufsatz „Körperpsychotherapie, eine Traditionslinie moderner Tiefenpsychologie“. Marlock erläutert, dass die untergeordnete Stellung der KPT in der europäisch-tiefenpsychologischen Tradition sehr viel mehr mit Definitionsmacht und gesellschaftlichem Einfluss zu tun hat als mit anthropologischen Wahrheiten innerhalb eines herrschaftsfreien Raumes. Der sich um die Jahrhundertwende etablierende Berufsstand des Psychotherapeuten vertritt seine Partikularinteressen angesichts von Grundannahmen und Menschenbildern, die geprägt sind von der abendländisch-europäischen Tradition. Das von Pierre Janet vertretene Menschenbild (s.o.) ist dem abendländischen, von Geist, Intellekt und Willen geprägten Menschenbild diametral entgegengesetzt. Sein Konzept der psychologischen Analyse beschreibt Grundprinzipien der karthartischen Methode, die den vegetotherapeutischen Ansatz W. Reich’s beeinflussen werden. Darüberhinaus stellt er Zusammenhänge her zwischen neurotischen Symptomen und bestimmten Atemmustern, ebenso entdeckt er den auf Grund einer horizontalen Spaltung entstandenen und eine paradoxe Atmung bewirkenden Zwerchfellblock. Seine Bücher sind im 20. Jahrhundert im Gegensatz zur Psychoanalyse völlig in Vergessenheit geraten ... " Zur umfangreichen Buchbesprechung
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