Donnerstag, 21. August 2008

Psychisch krank sein heißt nicht ohnmächtig bleiben

Rosa Geislinger
Experten in eigener Sache
- Psychiatrie, Selbsthilfe und Modelle der Teilhabe

Vorwort von Heiner Keupp, Zenit Verlag, 252 S., ISBN 978-3-928316-10-1, EUR 12,50 [D]
"Psychisch krank sein heißt nicht ohnmächtig bleiben." Unter diesem Motto behandelt das Buch die folgenden drei Themenbereiche:
– Selbsthilfegruppen: In den letzten Jahren sind zahllose Selbsthilfegruppen von Psychiatrie-Erfahrenen entstanden. Psychiatrie-Erfahrene haben entdeckt, dass sie sich durch Erfahrungsaustausch und praktische Solidarität gegenseitig stärken und stabilisieren können – und dass sie Fähigkeiten und Kompetenzen haben, die ihnen von den Professionellen früher überhaupt nicht zugetraut wurden.
– Gemeinsame Projekte von psychisch Kranken und Profis: Es sind viele Projekte entstanden, bei denen Psychiatrie-Erfahrene und professionelle Helfer gemeinsam die Verantwortung tragen: Werkstätten, Teestuben, Clubhäuser etc.
– Psychose-Seminare: Außerdem entwickelten sich – als Forum des gleichberechtigten Erfahrungsaustauschs von Betroffenen, Angehörigen und Profis – die sogenannten Psychose-Seminare.
Die Herausgeberin, Rosa Geislinger, war im Bereich Selbsthilfe über viele Jahre als Psychologin tätig. Sie hat die Erfahrungen von Betroffenen, Angehörigen und professionellen Helfern zusammengestellt. Das Ergebnis ist ein Buch, das Selbsthilfe aus den unterschiedlichen Blickwinkeln dieser drei Gruppen darstellt und das von Menschen in ähnlicher Situation als Anregung und Ratgeber genutzt werden kann.
Inhalt: Rosa Geislinger: Zu diesem Buch / Heiner Keupp: Von der „fürsorglichen Belagerung“ - zur „eigenen Stimme“ der Betroffenen / Rosa Geislinger: Einige Aspekte der Arbeit
Die Selbsthilfegruppen und Betroffenen-Organisationen: Renate Blasig: Wache Augen und ein offenes Herz – Wie alles begann / Martin Becker / Dieter Broll: Die Gemeinschaft brauchen wir alle – Zwei Selbsthilfegruppen von Manisch-Depressiven / Angela Broll: Gemeinsam Wege finden – Die Selbsthilfegruppe Vertrauenspersonen / Brigitte Weiß: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott – Selbsthilfegruppe: Stammtisch für Leute mit psychischen Problemen / Gottfried Wörishofer: Will das Mündel jetzt Vormund sein? – Die Münchner Psychiatrie-Erfahrenen e. V
Margit Kaub: Einigkeit macht stark – Die Aktionsgemeinschaft der Angehörigen / Maria Mutig: Vorurteile abbauen – Die Angehörigengruppe Josephsburg
Partizipative und emanzipatorische Ansätze: Andreas Knuf: Gemeinsame Sache machen – Die Teestube KontakTee / Christine Block / Vera Hahn: “Ich fühle mich hier akzeptiert und angenommen” – Das Clubhaus Schwalbennest / Rita Rinke: Ein Freiraum für Frauen –Die Tagesstätte EigenSinn / Heinrich Berger: Annäherung an das Ungewöhnliche – Das Münchener Psychose-Seminar / Ulrich Seibert: Vom Trialog zurück zum Dialog – Ein Psychose-Seminar mit Psychiatrie-Erfahrenen und ihren Vertrauenspersonen
Theoretische Aspekte: Dorothea Buck: Elemente der Selbsthilfe – Selbsthilfe als Selbstverständnis, als Erfahrungs-Austausch, als Selbsthilfe-Organisation / Ulrich Seibert: Unterstützungspotentiale in Selbsthilfegruppen von Psychiatrie-Erfahrenen / Wolfgang Stark: Empowerment – Mobilisierung eigener Kräfte / Manfred Zaumseil: Psychoseseminare – ein Puzzle theoretischer Bausteine
Nachwort: Gisela Werner: Selbsthilfe und Psychiatrie in der solidarischen Bürgergesellschaft
Anhang: Harmut Korn: Unbehagen an der Psychiatrie / Gottfried Wörishofer: Was heißt Menschlichkeit in der Psychiatrie? / Matthias Seibt: Die Irren-Offensive Ruhrgebiet / Brigitte Weiß: Ein persönliches Krisenkonzept / Rudolf Winzen: Juristische Vorsorge – Auch für Krisenzeiten die Selbstbestimmung sichern
Autorinnen und Autoren / Nützliche Adressen - Leseprobe (pdf)

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