Donnerstag, 11. Dezember 2008

Salutogenese durch Selbstverwirklichung

Simone Meller
Salutogenese durch Selbstverwirklichung
- Eine integrative und ganzheitliche Perspektive für die Gesundheitspsychologie

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag (2008): Psychologie, Band 9, 451 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-8288-9780-9, 34,90 € - Text als Download: 27,99 Euro
Wie kann trotz widriger Umstände Gesundheit erhalten werden? Warum sterben einige Menschen an schweren Krankheiten, während sich andere davon erholen? Wie entsteht Heilung? Die Salutogenese fragt nach den Wurzeln von Gesundheit. Die Kernaussage dieses Buches lautet, dass jede Krankheit psychosomatisch ist und Salutogenese durch Selbstverwirklichung geschieht. Um dies zu verstehen, ist eine Besinnung auf den Anfang des Lebens notwendig: Wenn Kinder von ihren Eltern nicht vollständig angenommen werden, entwickeln sie eine angepasste Persönlichkeit, mit der sie sich Liebe zu erarbeiten versuchen. Sie bezahlen dafür mit dem Verlust des Kontakts zu ihrem wahren Selbst. Niemand würde später als Erwachsener mehr daran denken – doch Krankheiten psychischer und körperlicher Art weisen auf die fortgesetzte Selbstentfremdung hin.
Dieser Zusammenhang wird seit langem von Praktikern der Medizin, Psychologie und der komplementären Heilkunde beobachtet. Wissenschaftlich beweisbar war er bislang nicht aufgrund der paradigmatischen Verhaftung der Gesundheitspsychologie im Leib-Seele-Dualismus. Dabei legt bereits die Quantenphysik die Einheit von Leib und Seele nahe. Dieses Buch ist ein Plädoyer für theoretisch-ganzheitliches Umdenken: Als gemeinsame, integrative Denkfigur verschiedener gesundheitspsychologischer Ansätze wird ein überarbeitetes und modernes Konzept von Selbstverwirklichung vorgeschlagen. - Inhaltsverzeichnis - Die Autorin zu ihrem Buch

Donnerstag, 20. November 2008

Zucker und Bulimie

Inke Jochims
Zucker und Bulimie
- Wie richtige Ernährung hilft aus Bulimie und Binge Eating auszusteigen

Hedwig Verlag 2008 (Vollständig überarbeitete 2. Auflage), TB, ISBN 978-3-9808847-8-5, 15,00 Euro
Auf der Basis neuester Forschungsergebnisse aus den USA wird hier der Zusammenhang zwischen dem Neurotransmitter Serotonin, Heißhungeranfällen und einer falschen Ernährung dargestellt.
Endlich frei! Frauen, die Bulimie praktizieren, essen während ihrer Attacken häufig Süßigkeiten, raffinierte Kohlenhydrate, Fett. Sie essen während einer Attacke ganz anders als während der so genannten „normalen“ Mahlzeiten ...
Richtige Ernährung: Wie genau entstehen die gefürchteten Heißhungerattacken? Was passiert während einer Attacke im Gehirn und im Körper? Ist das wirklich alles nur Schlankheitswahn? Warum treten manchmal jeden Tag Attacken auf und manchmal gar nicht? Der Konsum von Zucker kann süchtig machen und die Bulimie verschlimmern. Zucker ist eine Art Beruhigungsmittel, das genau wie Alkohol oder Zigaretten häufig zur Milderung von Stressreaktionen eingesetzt wird ...
Botenstoffe: Ein Mangel an Serotonin im Gehirn trägt zu Heißhungerattacken mit bei. Bestimmte soziale Situationen vermindern diesen wichtigen Botenstoff und lösen daher Attacken mit aus. Gleiches gilt für Stress. Was ist der Stress, der zu bulimischen Attacken führt? Was kann man in seinem Alltag tun, um diesen Stress zu mildern? Welcher Sport hilft besonders gut? Welche Musik kann Attacken mildern? Wie gelingt ein selbstwertschätzender innerer Dialog? Auch dafür gibt es Tipps und Hinweise ... Mehr zum Buch in unserem Jugendbuch-Blog

Freitag, 31. Oktober 2008

Ethisches Handeln und medizinische Machbarkeit

Johann-Christoph Student, Annedore Napiwotzky
Was braucht der Mensch am Lebensende?
- Ethisches Handeln und medizinische Machbarkeit

Mit einem Geleitwort von Liliane Juchli, 200 S., Broschur, ISBN: 978-3-7831-2880-2, 16.95 EUR
Die Medizin hat ihre rasante Entwicklung, die im 20 Jahrhundert begann, auch im 21. Jahrhundert fortgesetzt. Aber nutzt all das, was dort entwickelt wurde (und wird) auch in jedem Fall den schwer kranken Menschen? Gerade an der Grenze des Lebens stellt sich diese Frage oft besonders drängend: Soll Medizin auch wirklich alles tun, was sie kann? Und wer soll dabei entscheiden, was den Sterbenskranken gut tut oder was nur ihr Leiden verlängert? Was ist oft aus menschlicher Sicht Dringenderes zu tun als aus medizinischer Sicht? Diese und andere Fragen beschäftigen die Autoren des vorliegenden Buches. Sie wollen damit zu einer Orientierung im Umgang mit Menschen im Pflegeheim, Krankenhaus und Hospiz beitragen. - Inhaltsverzeichnis auf den Seiten von Prof. Student
Forum "Palliativmedizin, palliative care, Schmerztherapie, Sterbebegleitung" (deutsch-englisch-russisch) auf xing.com

Montag, 27. Oktober 2008

Mit der Glasknochenkrankheit leben

Evelyn Brezina
Zerbrichmeinnicht und Löwenzahn
- eine Autobiografie

novum Verlag 2008, 144 S., Farbabbildungen, ISBN: 978-3-85022-301-0, € 17,90
„Zerbrichmeinnicht und Löwenzahn“ erzählt von meinem Lebensweg, der eines Abends durch einen Sturz eine radikale Kursänderung erfuhr. Ein gebrochener Oberschenkel kündigte an, was sich später als „Osteogenesis Imperfecta – die Glasknochenkrankheit“ herausstellen sollte. Nach zahlreichen Knochenbrüchen bekam ich mit 8 Jahren meinen ersten Rollstuhl, besuchte die Volksschule und schloss die AHS mit Matura ab. Während meiner Berufstätigkeit beim Wiener Roten Kreuz verschlechterte sich mein Zustand massiv, sodass ich mit 26 Jahren in Pension gehen musste. Meine Autobiografie soll helfen, Barrieren zwischen „Gesunden“ und „Behinderten“ abzubauen ... Mehr dazu in unserem Ratgeber Kinderbuch

Sonntag, 26. Oktober 2008

Vorbereitung auf das Sterben (2)

Philippe Ariès
Geschichte des Todes

Aus dem Französischen von Hans-Horst Henschen und Una Pfau
dtv-TB, 848 Seiten, ISBN 978-3-423-30169-5, Euro 17,50 [D], 18,00 [A], sFr 29,90
In zwanzigjähriger Forschungsarbeit hat Aries eine Fülle archäologischer, literarischer und liturgischer Quellen gesichtet, Sterberiten und Bestattungsbräuche untersucht, die Geschichte der großen städtischen Friedhöfe studiert und zahlreiche Testamente durchforscht. Entstanden ist eine Geschichte der Einstellungen des Menschen zum Tod und zum Sterben.

Akademie PANTA RHEI - für einen neuen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer
... Die Aufgabe, die wir uns stellen, ist ein neuer Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Die Verdrängung des Todes in unserer Gesellschaft hat dazu geführt, dass fast ausschließlich in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen, Hospizen und nur noch selten zu Hause gestorben wird. Häufig ist nur professionelles Personal anwesend, manchmal die engsten Angehörigen, allzu oft auch gar niemand. Medienberichte über Unglücksfälle, Suizide und große Katastrophen mit vielen Toten gemahnen kaum jemanden an die Realität des eigenen, unausweichlichen Todes. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Sterben, Tod und Trauer aus dem Tabubereich herauszuholen und als natürliche Gegebenheiten in das öffentliche Leben und die Entwicklung des Einzelnen zu integrieren ... Panta Rhei (alles fließt)

Samstag, 25. Oktober 2008

Vorbereitung auf das Sterben

Stephen Levine
Noch ein Jahr zu leben
- Wachsamkeit und Gewahrsein durch die Vorbereitung auf das Sterben

Übersetzt von Karin Petersen, J. Kamphausen Verlag 1998, 240 S., Broschur, Pb, ISBN 3-933496-34-9, 19,50 €
Stephen Levines neues Buch offenbart ein ebenso faszinierendes wie wirkungsvolles Programm und gibt uns einen Schlüssel zu tiefgreifender Befreiung von jeglicher Last nicht erst angesichts des nahen Todes.
Empfohlen von der "InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland: Zwar älter, aber immer aktuell! Poetisch, warmherzig und humorvoll gibt Stephen Levine an uns weiter, was er durch sein einzigartiges Experiment erfahren hat: Die Vorbereitung auf das Sterben und den Tod lehrt uns, in jedem Augenblick wach und gewahr zu sein und schenkt uns eine neue, zutiefst lebendige Beziehung zum Leben. Berührt von den Fragen, Zweifeln und Sehnsüchten dieser Menschen, die durch den nahenden Tod aufgefordert waren, sich dem Leben neu zu stellen, beschließt der Autor an einem Silvesterabend, das kommende Jahr so zu leben, als sei es sein letztes. In seinem neuen Buch vermittelt er uns mit praktischen Schritten, geleiteten Meditationen, Weisheiten, Gedichten und einfühlsamen Schilderungen menschlichen Sterbens direkten Zugang zu dieser Aufgabe. Sein Text birgt eine Unmittelbarkeit des Erlebens, die unsere Sicht der Welt nachhaltig verändert und uns zwingt zu überprüfen, was wirklich wichtig ist. - Mehr zum Thema: Kritische Bioethik

Eugenik ... Humangenetik

Richard Fuchs
Life Science
- Eine Chronologie von den Anfängen der Eugenik bis zur Humangenetik der Gegenwart

Lit Verlag 2008, Reihe: Zeittafel, Bd. 1, br., 520 S., ISBN 978-3-8258-0166-3, 49.90 EUR
LIFE SCIENCE ist die erste und einzige Chronik über die Geschichte der Eugenik, Rassen-Anthropologie der Vorkriegszeit, der Blut- und Rassenlehre des Nationalsozialismus, bis zur Humangenetik der Gegenwart. Als Nachschlagewerk ist die Chronik unverzichtbar für Studierende, Ärzte, Biologen, Genetiker, Journalisten, Verantwortliche in Politik, Ethikkommissionen, in der Erwachsenenbildung, in Behinderten- und Wohlfahrtsverbänden, für Leserinnen und Leser mit Interesse an den aktuellen Themen Reprogenetik, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik, Humangenetik, Gentests, Klonen oder Stammzellforschung.
Besondere Empfehlung von "InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland": Besonders hingewiesen sei hier auf das neue richtungsweisende Überblickswerk "Life Science: Eine Chronologie von den Anfängen der Eugenik bis zur Humangenetik der Gegenwart" von Richard Fuchs. "Life Science" ist die erste und bislang einzige Chronik zur Geschichte der Eugenik, Rassen-Anthropologie der Vorkriegszeit, der Blut- und Rassenlehre des Nationalsozialismus, bis zur Humangenetik und Reprogenetik der Gegenwart. Als Nachschlagewerk soll das Buch eine Lücke schließen, sei es für den Bedarf von Lesergruppen im universitären oder populärwissenschaftlichen Bereich, in der Erwachsenenbildung, der kritischen Öffentlichkeit, in der Politik und nicht zuletzt für Leserinnen und Leser mit Interesse an den aktuellen Themen Reprogenetik, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik, Humangenetik, Gentests, Klonen oder Stammzellforschung (mehr dazu unten). - Mehr zum Buch und weitere Literaturhinweise auf Kritische Bioethik

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Warnung vor der elektronischen Gesundheitskarte

Elektronischen Gesundheitskarte - der ungeschützte Patient
"Viele Patienten-, Berufs- und Fachverbände, auch die Bundesärztekammer äußern wiederholt Bedenken wegen der ungeklärten Sicherheit. Sie sprechen sich für freiwillige Anwendung und eine andere Daten-Erfassung mit übersichtlicher Kontrolle durch die PatientInnen aus. Wir empfehlen auch Ihnen, auf die Nutzung der Elektronischen Gesundheitskarte nach Möglichkeit zu verzichten. In vielen Praxen werden Sie mit Ihren Bedenken auf Zustimmung stoßen, wenn Sie ausschließlich von der Pflichtverwendung Gebrauch machen wollen" ... Zum Flyer

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Diabetes-Nanny für "kleine Helden"

Was ist eine Diabetes-Nanny?
Damit für Kinder mit Diabetes trotz familiärer Nöte, ein normaler Alltag möglich wird, besuchen unsere Nannies nach Absprache mit dem Diabetes-Team die Familie. Die Diabetes Nanny ist eine kompetent ausgebildete Krankenschwester, Diätassistentin o.ä., auf jeden Fall muss sie ausreichend Praxis in der Betreuung von Kindern mit Diabetes haben.
Wie funktioniert das? Wie bekomme ich Hilfe? Unser wichtigster Grundsatz lautet: "Unsere Diabetes-Nannies sind als sinnvolle Ergänzung der Diabetes-Behandlung bei Kindern und Jugendlichen gedacht!" Auf keinen Fall kommt eine Nanny zum Einsatz ohne die Zustimmung des Arztes und/oder die Einwilligung der betroffenen Familie. Sind sich alle einig, dass ein Einsatz unsere Nanny sinnvoll und hilfreich ist, kann die Stiftung informiert werden. Wichtig ist auch zu wissen: Unsere Nannies sind alle ehrenamtliche Helfer! Für die betroffenen Familien ist der Einsatz kostenlos.
Bislang gibt es unsere Diabetes Nannies in folgenden Bundesländern: Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen/ Sachen-Anhalt und Berlin. - Unser größter Wunsch ist es, unser Diabetes-Nanny-Projekt bundesweit anbieten zu können. Dafür sind wir auf zahlreiche helfenden Hände angewiesen. - Stiftung Dianino

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Bibliotherapie: Der Seele ungeheure Kluft

Gilbert Belo
Der Seele ungeheure Kluft
- Leben, Reisen und Schicksal des Gil B.

frei nach dem deutschen Gil Blas des Johann Christoph Sachse und einem Vorwort von J.W.v.Goethe, 144 S., geb., ISBN 3-9805535-9-0, EUR 14.90
"Jeder Mensch „ist” eine lebendige Geschichte, das Leben hat seine Merkmale hinterlassen. Und: Menschen sind „geschichtenerzählende Wesen”. Sie leben in Erzählgemeinschaften, sind in gute und böse Geschichten verstrickt. In diesem Kontext sind Gesundheit und Krankheit als vollzogene, sich vollziehende und
sich entwerfende Lebensgeschichte zu sehen." (Hilarion Petzold) ... Gilbert Belo reflektiert seine eigene Lebensgeschichte, sein Buch ist zugleich Auto-biographie, Reisebericht und die Auseinandersetzung mit seiner psychosomatischen Erkrankung. Er schlägt den Bogen von Gil B.`s "Erstem Leben, das im dritten Jahr des mörderischsten aller Kriege, im Kreißsaal eines Kölner Krankenhauses", beginnt, bis zur Wiedergeburt: „Annähernd zwei Jahre müssen vergehen, bis ich Entscheidungen so treffen kann, dass die alten Bilder nicht wiederkommen und allmählich ganz verschwinden. Wir werden nicht versuchen herauszufinden, was schlußendlich das Entscheidende war, das dazu geführt hat. Wichtig ist, dass ich weiß: nun bin ich in der Lage durchzuhalten, wenn meine Seele und mein Verstand ja sagen, und kann darauf bauen, dass im gegebenen Augendblick das Richtige geschieht."
Zuvor lässt Gil B. den Leser teilhaben an dem, was er an Höhen und Tiefen in seinem Leben gesehen hat, seine Versuche, die Tiefen zu überwinden. Zum Beispiel durch Reisen, um die Brücke zum Gil Blas des Johann Christoph Sachse zu schlagen. Die Lebensgeschichte des Gilbert Belo entwickelt sich zum Reisebericht, zur Schilderung seiner Abenteuer und Begegnungen mit fremden Kulturen, um dann plötzlich zur Offenlegung seiner psycho-somatischen Störung zu werden. Bis zu dem Punkt, an dem es vermeintlich nicht mehr weitergeht: „Doch auch das nützt nichts, die Ängste zerreißen meine Gedanken, sie lassen sich nicht abstellen. Ich bin am Ende, auf knapp 60 Kilo zusammengeschrumpft, und eigentlich zu keiner Willensentscheidung mehr fähig."
Daß es doch weitergeht zeigt das Buch, das Gilbert Belo geschrieben hat. Darüber sagt er selbst: "Ich habe meine Ängste aufgeschrieben und ein Buch daraus gemacht, damit möglichst viele lesen können, daß es einen Weg aus der Angst gibt." Das macht Hoffnung für alle, die in ähnlicher Situation sind, wie es Gilbert Belo war. Denn "Gil B. ist auf seinem guten Wege ..." schreibt Beate Pottmann-Knapp, Psychotherapeutin für Logotherapie und Existenzanalyse, in der Schlußbetrachtung von "Der Seele ungeheure Kluft" ... Mehr zum Buch und Hinweis zur "Bibliotherapie": Salem Edition

Samstag, 20. September 2008

Wegweiser durch das Betreuungsrecht

Rudolf Winzen
Wegweiser Betreuung

Sie sind vielleicht ehrenamtlicher rechtlicher Betreuer eines Angehörigen. Sie stehen vor vielen Fragen: Was darf ich als Betreuer? Wozu bin ich verpflichtet? Welche Spielräume habe ich nach dem Gesetz? - Oder Sie sind selbst betroffen. Sie möchten wissen: Wenn ich unter Betreuung stehe, bin ich dann völlig rechtlos? Was darf mir der Betreuer vorschreiben, was nicht? - Oder Sie möchten Vorsorge treffen für den Fall, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, selbst Entscheidungen zu treffen – infolge eines schweren Unfalls, wegen Altersverwirrung oder psychischer Krankheit. - Falls Sie zu einer dieser Gruppen gehören, dann finden Sie hier einige nützliche Informationen.
Das Kapitel Betreuung enthält eine ausführliche Einführung in das Betreuungsrecht für Laien. Das Kapitel Unterbringung liefert eine Einführung für Laien in das Thema Zwangs-Unterbringung, z. B. in einer psychiatrischen Klinik oder einem Altenheim. Die übrigen Seiten enthalten Informationen zu diversen Themen rund um das Betreuungsrecht und das Unterbringungsrecht. - Zu den Webseiten - Psychiatriehilfe München: Rudolf Winzen - Bücher rund um die Themen psychische Krankheit, Sucht und Betreuungsrecht: Zenit Verlag

Donnerstag, 4. September 2008

Kinder psychisch kranker Eltern

Katja Beeck
Ohne Netz und ohne Boden
- Situation Kinder psychisch kranker Eltern

56 S., 2. Aufl. 2004, 5,00 €
Berichte, Gedichte und Zeichnungen von Kindern psychisch kranker Eltern sowie ausführliche Informationen zu ihrer Situation.
Kinder psychisch kranker Eltern brauchen ein Netz, um nicht ins Bodenlose zu fallen: Psychisch kranke Menschen haben eine geringe, ihre Kinder gar keine Lobby. Um sie zu schaffen, muss zunächst die (Fach-) Öffentlichkeit für die Problematik in den Familien sensibilisiert werden. Erst dann wird ein Netz aufgebaut sowie präventive Hilfsprojekte verstärkt ins Leben gerufen und langfristig finanziert werden. Denn obwohl das Risiko der Kinder, selbst zu erkranken, schon lange erforscht ist, ist der Alltag der Kinder – auch der erwachsenen Kinder – immer noch weitgehend unbekannt. Glücklicherweise brechen immer mehr erwachsene Kinder das Tabu und sprechen über ihre Kindheit und ihre derzeitige Lebenssituation. Ich danke daher allen erwachsenen Kindern, die mir ihre Berichte, Gedichte oder Bilder für diese Broschüre zur Verfügung gestellt haben. Diese tragen dazu bei, dass die Situation Kinder psychisch kranker Eltern mit ihren zahlreichen Facetten ans Licht gebracht und anderen Menschen ein Einblick in den Alltag und die Gedanken der Kinder ermöglicht wird.
Kinder psychisch kranker Eltern brauchen Ihre Hilfe, damit ein tragfähiges Netz entsteht: Wenn Sie nach dem Lesen der Broschüren Kinder psychisch kranker Eltern mit anderen Augen sehen und sich für diese Kinder in Ihrem Umfeld einsetzen, bzw. wenn Du als (erwachsenes) Kind nach dem Lesen Mut fasst, über Deine Situation zu sprechen und Dich für die Verbesserung unserer Situation einsetzt, dann habe ich mein Ziel erreicht. - Webseiten der Autorin (mit weiteren Broschüren): Netz und Boden

Mittwoch, 3. September 2008

Arzthaftung

Annegret Markendorf
Opfer eines Arztes
- Ein unterstützender Ratgeber vor und während einer Arzthaftungsklage

Papierfresserchens MTM-Verlag 2008, 131 S. mit zahlreichen Dokumenten, ISBN: 978-3-940367-20-4, 11,90 Euro
Was kann man tun, wenn ein Arzt bei einer Operation große Fehler gemacht hat? Unter den Folgen einer OP hat die Autorin noch heute zu leiden - und einen Ratgeber für alle Betroffenen geschrieben.
Aus dem Inhaltsverzeichnis: Mein Unheil beginnt: Krebsvorsorge - Die Aufklärung vor meiner Operation - Meine Operation und die großen Ängste - Der Tag nach dem verheerenden Eingriff - „Alles in Ordnung, es sieht doch gut aus..." - Recherchen, weitere OPs und viele Fragen ... Die Autorin des Buches und Gründerin der „Selbsthilfegruppe Medizingeschädigter“ hatte vor einiger Zeit selbst einen Arzthaftungsprozess geführt, welchen sie trotz drei negativen Gutachten gewann ... Einen Teil der Einnahmen ihres Buches "Opfer eines Arztes" spendet die Autorin an soziale Projekte und hofft damit, Menschen behilflich sein zu können - Webseiten zum Buch

Dienstag, 2. September 2008

Ödipus-Komplex

Klaus Schlagmann
Ödipus – komplex betrachtet.
Männliche Unterdrückung und ihre Vergeltung durch weibliche Intrige als zentraler Menschheitskonflikt. Nebst Ausführungen zu den Problemen des schönen und selbstbewussten Jünglings Narziss. Der Beitrag alter Mythen zur Überwindung eines modernen Irrglaubens.

720 S., ISBN 3-9805272-3-9, 24,90 €
Auch wenn ich dieses Buch 1. nicht selber gelesen habe und 2. kein Fachmann bin, finde ich die ausführliche Beschreibung auf den Seiten des Autors doch so spannend, daß ich auch hier gerne darauf aufmerksam machen möchte. Vielleicht hat es jemand gelesen und kann dazu etwas anmerken :-)
Der Autor: " ... Vorab möchte ich noch etwas klarstellen: Anders als Sig­mund Freud halte ich die Geschichte von Ödi­pus keineswegs für eine allgemeingültige Dar­stel­lung eines kindlichen Inzesttriebes, sondern für die Inszenierung eines sehr speziellen familiären Konflikts. In mehr oder weniger extremer Form ist er allerdings auch heute noch nicht untypisch für Gesellschaften, in denen Frauen deutlich entwertet werden. Im Fall Ödipus trägt eindeutig eine Mutter die Hauptverantwortung für die katastrophale Entwicklung. Es gibt andere Konstellationen, in denen unzweifelhaft ein Vater die Verantwortung für das Unglück seiner Partnerin und seiner Kinder trägt. Ganz allgemein ist eine häufige Erfahrung in meiner psychotherapeutischen Praxis, dass ungelöste Lebenskonflikte und ‑ängste von beiden Eltern auf Kosten ihrer wehrlosen Kinder kompensiert werden, und damit bei diesen Entwicklungsstörungen hervorrufen. Es ist nicht immer leicht zu trennen, welcher Elternteil dabei die zentralere Rolle spielt. Den Kindern ist – wie Ödipus – wohl in der Regel nicht bewusst, dass sie hier für eine Inszenierung vereinnahmt werden. Das Durchschauen derartiger Intrigen ist regelmäßig mit Schmerz und Leid verbunden. Ödipus selbst wie auch Hamlet (hier S. 306 ff.), Bernhardt Silberfänger in Hubert Fichtes Ödipus auf Håknäss (hier S. 312 ff.), oder Edward Allison in Döblins Hamlet (hier S. 320 ff.) sind die typischen Vertreter eines solchen Schicksals.
Betonen möchte ich dabei, dass mir die Handlungsweise der Iokaste durchaus verstehbar erscheint, nämlich als – vermutlich eher unterbewusst ablaufender – Racheakt einer Frau, die sich blind zu wehren versucht gegen die ihr unmittelbar oder mittelbar widerfahrene Gewalt und Entwertung einer gänzlich von Männern beherrschten Gesellschaft. Dieser Konflikt – die Unterdrückung von Frauen durch Männer und ihre Folgen – zieht sich als Thema durch die ganze griechische Mythologie hindurch (vgl. S. 126 ff.)." ... Inhaltsverzeichnis, Leseprobe und mehr auf den Webseiten zum Buch und Homepage des Autors

Freitag, 29. August 2008

"Freiheitsberaubung" im Krankenhaus: eingesperrt ohne Toilette und Dusche

Bildquelle Pixelio: (c) Thomas Max Müller
Ich schildere Ihnen hier einen Fall, welcher regelmässig in diesem Krankenhaus vorkommt - und - so fürchte ich, dürfte dies nicht das einzige Krankenhaus sein, wo sich solche Dinge abspielen:

Hintergrund:
Das ältere Krankenhaus verfügt über 3 Bett-Zimmer ohne Toilette und Dusche, nur mit einem Waschbecken versehen und über zuzahlungspflichtige "private" 2-Bett-Zimmer mit Bad- oder Duschraum (d.h. Dusche oder alter Badewanne und Toilette in einem abgegrenzten Raum). Die 2-Bett-Zimmer bleiben Privatpatienten vorbehalten. Sind alle 3-Bett-Zimmer belegt, werden Kranke "vorläufig" in ein 2-Bett-Zimmer gelegt und sobald ein Bett in einem 3-Bett-Zimmer frei wird, dorthin zurück verlegt. Diesen Patienten wird von vornherein mitgeteilt, dass sie in einem 2-Bett-Zimmer liegen würden und dies Privatpatienten vorbehalten sei. So kommt es immer wieder vor, dass sich Patienten als "Menschen zweiter Klasse" degradiert fühlen. Der zwangsweise Umzug vom 2-Bett-Zimmer mit Toilette und alte Badewanne oder Dusche in ein 3-Bett-Zimmer ohne Toilette und mit nur einem Waschbecken ist für manche schwerkranke Patienten, welche z.B. körperlich gar nicht in der Lage sind den Weg über den Flur zur Toilette zu machen eine große Zumutung.

Das Krankenhaus wirbt online, dass es über "moderne" Zweibettkrankenzimmer mit Toilette und Dusche verfüge und hat dazu die "schönsten" Abbildungen nicht repräsentativer Zimmer ins Netz gestellt. Dass die Realität völlig anders aussieht, erfährt der "angehende" Patient nicht. Dort steht nicht, dass solche Zimmer den Kassenpatienten auf Station 1 und 3 (Pulmologie + Innere) nicht offen stehen. Diese müssen sich grundsätzlich mit einem 3-Bett-Zimmer ohne Toilette und Dusche begnügen. Auf Station 1 befinden sich wenigstens 3 Toiletten und ein Duschraum auf dem Flur. Auf Station 3 gibt es nur eine!!! Toilette auf dem Flur und keine Duschmöglichkeit auf der Station.... Beide Stationen verfügen über je 30 Betten.

Die Situation: Unterbringung alleine im 3-Bett-Zimmer ohne Toilette und Dusche für Quarantänepatienten

Aufgrund weiterer Symptome (virale und bakterielle Infektion, Durchfälle) neben einem akuten Asthmaanfall wurde jener Patient, dessen Fall ich hier schildere, unter Quarantänebedingungen aufgenommen. In der Klinik werden auch unter Quarantänebedingungen die "Reservierung" von 2-Bett-Zimmern ausschließlich für Privatpatienten aufrecht erhalten. So wurde dieser Patient, wie wohl auch schon andere Patienten vor ihm, alleine in einem 3-Bett-Zimmer ohne Toilette und Dusche untergebracht.

Obwohl Verdacht auf Norovirus bestand, war jedoch kein antivirales Handdesinfektionsmittel vorhanden. Und da jener Patient nicht in der Lage war "öffentlich" seine "große Notdurft" (d.h. in einem Zimmer, wo der Patient zu jeder Zeit bei seiner "Notdurft" und der anschließend notwendigen Körperreinigung, gestört werden kann) zu verrichten, "verkniff" er sich sein dringendes Bedürfnis so lange es ging.

Da er offiziell das Zimmer nicht verlassen durfte, ließ er sich von seiner Ehefrau heimlich nach Hause bringen und ist dort zur Toilette gegangen - natürlich war er dafür nach seiner Rückkehr von den Schwestern getadelt worden. Allerdings wusste sich dieser Patient nicht anders zu helfen. Denn er ist, wie viele andere Betroffene auch, nicht in der Lage, sein Schamgefühl und seinen Ekel so weit zu überwinden, dass er in dem gut einsichtigen Raum, wo er essen und schlafen muss, seine Notdurft mit der Gefahr jederzeit dabei gestört zu werden, zu verrichten.

Der Patient weiß aus den Erzählungen ähnlich Betroffener, welche sich tatsächlich das Norovirus zuvor in diesem Krankenhaus geholt hatten, dass diese sich auf die Gemeinschaftstoilette im Flur begaben. Sie bekamen Desinfektionsmittel in die Hand gedrückt und sollten anschließend die Gemeinschaftstoilette selbst reinigen, obwohl sie selbst durch diese zusätzliche Viruserkrankung geschwächt waren und selbstverständlich verbunden mit der Gefahr, dass erneut MitpatientInnen der Norovirusgefahr verstärkt ausgesetzt waren.

Der Patient hatte Glück, dass er dieser menschenunwürdigen Situation bereits am nächsten Tag entrinnen konnte. Die einzige Toilette im Flur war, als er sie offiziell aufsuchen durfte, entsprechend verdreckt (Kotreste in der Kloschüssel). Auch nachdem er die Toilette dann unter Ekelgefühlen gereinigt hatte, hat er mit Ekel diese genutzt. Für die "große Notdurft" hat er um seine vorzeitige Entlassung gebeten.

Im übrigen ist dieses Krankenhaus nach ISO im Bereich Qualitätsmanagement zertifiziert.

Geschuldet ist diese Situation einem riesigen Renovierungsstau in Kliniken und der radikal wirtschaftlichen Ausrichtung hin zu einer klaren Zweiklassenmedizin!

Dienstag, 26. August 2008

Brillen für Afrika sammeln

Aktion "Lunettes sans Frontiere"
Willkommen bei Lunettes sans Frontiere - Brillen ohne Grenzen. In Afrika stellt eine Brille den Gegenwert von 6-8 Monatslöhnen dar, ist also für die meisten der dort lebenden Menschen unerschwinglich. Die Kosten für die Reise zum nächsten Optiker, der oft ca. 1.000 Kilometer entfernt liegt, ist meist unbezahlbar. In Afrika kommt statistisch gesehen nur ein Facharzt für Augenheilkunde auf eine Million Menschen! Ihre Hilfe ist gefragt!
Durch diese Aktion wurden seit 1.6.1997 über 100 000 Brillen und über 200 Hörgeräte gesammelt. - Zu den Webseiten

Montag, 25. August 2008

G-BA trickst bei Festbeträgen für patentgeschützte Arzneimittel

Bildquelle Pixelio: (c) Gerd Altmann
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist zuständig für die Festlegung von Festbeträgen für Medikamente. Siehe dazu auch den Beitrag: Patienten leiden unter hohen Eigenbeteiligungen dank Festbetragsregelung

Für die Behandlung, insbesondere von Asthmakranken (mit hohem Allergikeranteil) wurden die Kortisonsprays (inhalative Kortikoide = ICS) seit diesem Jahr in die Festbetragsregelung aufgenommen. Dabei handelt es sich um "chemisch verwandte", jedoch nicht um chemisch identische Wirkstoffe. Die nicht mehr patentgeschützen Wirkstoffe Budenosid und Beclomethason wurden als Basis für die Festlegung des Festbetrages genommen. Budenosid ist je nach Hersteller daher sogar zuzahlungsbefreit. (wir erwarten, dass dies, wie bei allen Festbetragsmedikamenten nach gewisser Zeit wieder geändert wird.....)

Die "neueren" und patentgeschützten Wirkstoffe Fluticasonpropionat, Mometasonfuroat, Ciclesonid wurden trotz Patentschutz in die Festbetragsordnung aufgenommen! Die G-BA-Begründung dafür ist haarsträubend: es handele sich "nur" um einen sehr geringen Zusatznutzen.....

Obwohl im Sozialgesetzbuch festgelegt ist, dass:
Es dürfen keine patentgeschützten Wirkstoffe einbezogen werden, die eine therapeutische Verbesserung oder z.B. verringerte Nebenwirkungen bedeuten (§ 35, Abs.1a) (Zitat aus Wikipedia: Festbetrag)

wurden die noch patentgeschützten Wirkstoffe "Fluticasonpropionat, Mometasonfuroat, Ciclesonid" in die Festbetragsregelung aufgenommen:

Der "Trick" hier ist, dass die - wissenschaftlich belegten!!! - geringeren Nebenwirkungen jener neueren Kortisonsprays (Markennamen: Flutide,Asmanex und Alvesco) vom G-BA wider besseren Wissens verneint werden und somit besonders empfindliche Patienten gezwungen sind, eine Verringerung ihrer Lebensqualität und oft eine Verschlechterung ihres Gesamtgesundheitszustandes in Kauf zu nehmen. (oftmals verbunden mit den um ein Vielfaches teureren Klinikaufenthalte (ca. 270-300 Euro/Tag, so dass Einspareffekte sich ins Gegenteil verkehren)

Insbesondere die nachgewiesene geringere "Bioverfügbarkeit" der neueren Kortisonspraygeneration wird vom G-BA als nicht relevant herunter gespielt. Dabei ist gerade dieser Punkt für viele der Betroffenen von großer Bedeutung;
Denn wenn im Mund durch die höhere "Bioverfügbarkeit" der alten ICS (Budenosid, Beclomethason Kortisonsprays) eine immunsuppressive Wirkung (= verringerte Krankheitsabwehr) zustande kommt, dann ist ja mit vermehrten Infekten (Hals-, Kehlkopf-, Luftröhrenentzündungen etc.) zu rechnen.

Gerade bei Asthmatikern kommt es oft bei solchen Infekten dann auch zum sog. "Etagenwechsel", d.h. die erhöhte Infektionsgefahr trifft auch wieder die Bronchien und Lunge, verbunden mit der Gefahr, dass der Gesamtzustand durch Infekte stärker beeinträchtigt wird. Die bekannten Folgen sind dann gehäufte Asthmaanfälle, Notfallbehandlungen, Notfalleinweisungen bis hin zu Lungenentzündungen . Der G-BA verweist in diesem Zusammenhang auf die von Wissenschaftlern (= Klinische Chemiker) widerlegte Möglichkeit, man könne diese Nebenwirkungen durch "Mundspülungen" verhindern. Diese Möglichkeit besteht laut wissenschaftlichen Studien jedoch nicht.....

Ausgerechnet mit "Asthmatikern" geht hier der G-BA und die dort mit entscheidenen sachunkundigen Nicht-Fachärzte recht sorglos um, obwohl Asthmatiker unter Umständen gesundheitlich schwer geschädigt werden können, bis hin zum "Status asthmaticus" und zum immer noch relativ häufig anzutreffenden Asthmatod (siehe: Tod im Stundentakt In Westeuropa stirbt jede Stunde ein Patient an Asthma.).......
Wie wichtig gerade das Kortisonspray zur Vermeidung des Asthmatodes ist, hier: Asthmatod)

Interessanterweise wurden die zuständigen Fachärzte (= Lungenfachärzte, Pulmologen, Ärzte für Bronchialheilkunde und Allergologen....) bei der Festbetragsregelung der ausschließlich für Lungenkranke notwendigen Medikamente nicht in die Entscheidung einbezogen. Die Entscheidung wurde gefasst von Juristen, Krankenkassenvertretern und Nicht-Fachärzten. COPD- und Asthma-Patientenverbände waren dazu ebenfalls nicht gehört worden. (Obwohl laut Gesetz, angeblich Patienten ein Mitspracherecht in der Gesundheitspolitik eingeräumt werden soll!)

Insbesondere wurden keine wissenschaftlichen Stellungnahmen jener eingeholt, welche für die sog. Pharmakovigilanz (=Wirkungen und Nebenwirkungspotentiale eines Medikamentes) zuständig sind.Dies sind Absolventen eines Pharmaziestudiums, Biochemiker und Klinische Chemiker. Ärzte haben während ihrer Ausbildungszeit das Fach" Pharmazeutische bzw. klinische Chemie "zu absolvieren, (was von vielen als lästig betrachtet wird). Diese Ausbildung reicht jedoch kaum aus, Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten für eine "gesetzgeberische Arzneimittelfestlegung" ausreichend zu beurteilen. Hinzu kommt, dass in jedem ärztlichen Fachgebiet spezielle Wirkstoffgruppen, bzw. Wirkstoffverbindungen vorherrschen. Sofern Mediziner überhaupt über "Spezialwissen" zur Pharmakovigilanz besitzen,beschränkt sich dieses Wissen in der Regel "nur" auf ihr medizinisches Arbeitsgebiet.

FAZIT:
Klinische Chemiker konnten in wissenschaftlichen Studien belegen, dass die "neueren" Kortisonsprays deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen und zusätzlich den Vorteil besitzen, dass diese auch mit geringeren Wirkstoffmengen auskommen.
Der G-BA bricht das per Gesetz ausgesprochene Verbot, patentgeschützte Wirkstoffe, welche weniger Nebenwirkungen verursachen, nicht in die Festbetragsregelung aufzunehmen. Diese Entscheidung mit "gesetzgeberischer" Wirkung trifft insbesondere solche Patienten, welche die "alten" Kortisonsprays nicht vertragen, darauf allergisch reagieren und durch die Schwere ihrer Erkrankung in der Gefahr stehen, dass Infekte ihre Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen. Und natürlich sind besonderes jene schwer getroffen, welche im Falle der Unverträglichkeit der Festbetragskortisonsprays auf ein Spray der neueren Generation angewiesen sind. Jene wird man wohl vermehrt in der Notfallambulanz von Kliniken antreffen.......

Wer von dieser Festbetragsregelung zu seinem Nachteil betroffen ist, kann sich bei mir unter der Emailadresse:

patienten@yahoo.de

melden. Wir planen eine Patienteninitiative bezüglich der Festbetragsregelung "Kortisonsprays" ins Leben zu rufen. Je mehr Betroffene sich melden, um so besser!

Sonntag, 24. August 2008

Rheuma verstehen

Rheuma verstehen
MedMedia Österreich
Mit dem ersten Buch einer Serie macht MedMedia nun auch im Bereich der Patientenkommunikation verstärkt auf sich aufmerksam. Mit federführenden Rheumatologen Österreichs entwickelt, für Laien geschrieben widmet sich dieser Guide „Rheuma verstehen“ den wesentlichen 154 Fragen rund ums Thema Rheuma. Einstiegsfragen wie „Habe ich Rheuma und vergeht das von selbst wieder?“ oder „Welche Frühwarnsignale sollte ich ernst nehmen“ ebenso wie in die Tiefe gehende Fragen wie „Was können bestimmte Substanzgruppen und wann werden sie eingesetzt?“ werden auf 84 Seiten ausführlich behandelt. In diesem Sinne wünschen wir viele interessante Stunden beim Durchforsten der aufschlussreichen Antworten. - pdf-Datei (43 Seiten)

Freitag, 22. August 2008

Gewinnorientierung im "Wirtschaftsunternehmen" - Gesundheit

Bildquelle Pixelio: (c) Rainer Sturm
Es ging ein Aufschrei durch die Nation, als in der Diskussion um Sterbehilfe etwaige "gewerbliche" Sterbehelfer aktiv sein könnten:
Keine Angst vor dem Sterben, aber davor zu "krepieren"....... und
Wenn der Glaube an Gott das Mitgefühl verdrängt....

Heftig wurde diskutiert über vermeintliche "unethische" wirtschaftliche Interessen in Sachen Sterben und Tod........

Wenn es um die Heilung bzw. Behandlung von Kranken geht, kennt man solche Skrupel offenbar nicht. Oder hat ein Leser zu diesem Thema irgendwo in den Medien oder bei Politikern "ethische" Überlegungen dazu gefunden?:


Wenn wirtschaftliche Interessen sich zunehmend auch im Gesundheitssektor breit machen, müssen sich Patienten Gedanken darüber machen, ob sie nur noch behandelt werden, wenn die Behandlung sich finanziell lohnt. Teilweise haben wir diese Zustände längst durch die Budgetierungspraxis im Arzneimittel- und Krankenhaussektor.Über zukünftige Entwicklungen mag man gar nicht mehr nachdenken.....

Donnerstag, 21. August 2008

Schizophrenie

Carola Burkhardt-Neumann
Bin ich wirklich schizophren?
Die unsicheren Diagnosen der Psychiatrie und ihre Folgen für die Patienten

Zenit Verlag, 144 S., ISBN 978-3-928316-13-3, EUR 9,90 [D] "... Psychose... Stoffwechselstörung im Gehirn... zur Vorbeugung regelmäßig Medikamente nehmen..." Wer seine seelische Krankheit so erklärt bekommt, leidet an einer Form der Schizophrenie. Aber: Bei der Diagnose Schizophrenie gibt es mehr offene Fragen als brauchbare Antworten. Dieses Buch weist auf die offenen Fragen hin und fordert die Leser auf: "Fragen Sie weiter! Lassen Sie sich nicht entmutigen!" Denn oft ist der Verlauf dieser Krankheit gutartig: Nach einer psychotischen Phase werden die Betroffenen wieder gesund. Die Autorin fordert energisch eine Weiterentwicklung der Psychiatrie ein, bei der die Erfahrungen der psychisch Kranken und ihrer Angehörigen ernst genommen werden: "Psychopharmaka dürfen nicht die wesentliche Antwort bleiben." Ein Buch für Betroffene und Angehörige – und alle, die mit den oft vorschnellen Diagnosen der Psychiatrie unzufrieden sind. - Dr. med. Carola Burkhardt-Neumann, Jg. 1943, Dr. med., Fachärztin für Psychiatrie. Zunächst Tätigkeit am Bezirkskrankenhaus Haar bei München, u. a. Leitung der dortigen Krisenstation. Zusatzausbildung in Integrativer Familientherapie. Später langjährige ärztliche Mitarbeiterin in Sozialpsychiatrischen Diensten und bei der Drogenberatung der Stadt München. Von 1991 bis 2007 niedergelassen in freier Praxis als Psychiaterin mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie. Ehrenamtlich tätig in Selbsthilfeinitiativen.
Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Menschen, bei denen die Diagnose einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis gestellt wurde oder bei denen zumindest die Vermutung besteht, sie könnten an einer derartigen Krankheit leiden. Manchmal wird das Wort schizophren dem Patienten oder der Patientin gegenüber gemieden und nur sehr allgemein von einer endogenen Psychose gesprochen. Psychose ist ein völlig unscharfer Oberbegriff und bedeutet nichts anderes als „schwere seelische Krankheit oder Auffälligkeit“. Wenn dies auf Sie zutrifft, kommt es natürlich sehr darauf an, wer diese Diagnose gestellt oder diese Vermutung geäußert hat. Wirklich kompetent dafür sind von der Ausbildung her nur Fachärzte/-ärztinnen für Psychiatrie. Allgemeinärzte, Psychologen, Sozialarbeiter und viele therapeutisch Tätige haben oft gute Kenntnisse über derartige Krankheitsbilder und können wichtige Aufgaben in der Behandlung übernehmen. Doch sollten Sie vor jeglichen Behandlungsversuchen unbedingt sicherstellen, daß die Vermutungsdiagnose dem heutigen Erkenntnisstand der Psychiatrie entspricht. Sprechen Sie also unbedingt auch mit einem Psychiater / einer Psychiaterin. - Leseprobe

Psychisch krank sein heißt nicht ohnmächtig bleiben

Rosa Geislinger
Experten in eigener Sache
- Psychiatrie, Selbsthilfe und Modelle der Teilhabe

Vorwort von Heiner Keupp, Zenit Verlag, 252 S., ISBN 978-3-928316-10-1, EUR 12,50 [D]
"Psychisch krank sein heißt nicht ohnmächtig bleiben." Unter diesem Motto behandelt das Buch die folgenden drei Themenbereiche:
– Selbsthilfegruppen: In den letzten Jahren sind zahllose Selbsthilfegruppen von Psychiatrie-Erfahrenen entstanden. Psychiatrie-Erfahrene haben entdeckt, dass sie sich durch Erfahrungsaustausch und praktische Solidarität gegenseitig stärken und stabilisieren können – und dass sie Fähigkeiten und Kompetenzen haben, die ihnen von den Professionellen früher überhaupt nicht zugetraut wurden.
– Gemeinsame Projekte von psychisch Kranken und Profis: Es sind viele Projekte entstanden, bei denen Psychiatrie-Erfahrene und professionelle Helfer gemeinsam die Verantwortung tragen: Werkstätten, Teestuben, Clubhäuser etc.
– Psychose-Seminare: Außerdem entwickelten sich – als Forum des gleichberechtigten Erfahrungsaustauschs von Betroffenen, Angehörigen und Profis – die sogenannten Psychose-Seminare.
Die Herausgeberin, Rosa Geislinger, war im Bereich Selbsthilfe über viele Jahre als Psychologin tätig. Sie hat die Erfahrungen von Betroffenen, Angehörigen und professionellen Helfern zusammengestellt. Das Ergebnis ist ein Buch, das Selbsthilfe aus den unterschiedlichen Blickwinkeln dieser drei Gruppen darstellt und das von Menschen in ähnlicher Situation als Anregung und Ratgeber genutzt werden kann.
Inhalt: Rosa Geislinger: Zu diesem Buch / Heiner Keupp: Von der „fürsorglichen Belagerung“ - zur „eigenen Stimme“ der Betroffenen / Rosa Geislinger: Einige Aspekte der Arbeit
Die Selbsthilfegruppen und Betroffenen-Organisationen: Renate Blasig: Wache Augen und ein offenes Herz – Wie alles begann / Martin Becker / Dieter Broll: Die Gemeinschaft brauchen wir alle – Zwei Selbsthilfegruppen von Manisch-Depressiven / Angela Broll: Gemeinsam Wege finden – Die Selbsthilfegruppe Vertrauenspersonen / Brigitte Weiß: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott – Selbsthilfegruppe: Stammtisch für Leute mit psychischen Problemen / Gottfried Wörishofer: Will das Mündel jetzt Vormund sein? – Die Münchner Psychiatrie-Erfahrenen e. V
Margit Kaub: Einigkeit macht stark – Die Aktionsgemeinschaft der Angehörigen / Maria Mutig: Vorurteile abbauen – Die Angehörigengruppe Josephsburg
Partizipative und emanzipatorische Ansätze: Andreas Knuf: Gemeinsame Sache machen – Die Teestube KontakTee / Christine Block / Vera Hahn: “Ich fühle mich hier akzeptiert und angenommen” – Das Clubhaus Schwalbennest / Rita Rinke: Ein Freiraum für Frauen –Die Tagesstätte EigenSinn / Heinrich Berger: Annäherung an das Ungewöhnliche – Das Münchener Psychose-Seminar / Ulrich Seibert: Vom Trialog zurück zum Dialog – Ein Psychose-Seminar mit Psychiatrie-Erfahrenen und ihren Vertrauenspersonen
Theoretische Aspekte: Dorothea Buck: Elemente der Selbsthilfe – Selbsthilfe als Selbstverständnis, als Erfahrungs-Austausch, als Selbsthilfe-Organisation / Ulrich Seibert: Unterstützungspotentiale in Selbsthilfegruppen von Psychiatrie-Erfahrenen / Wolfgang Stark: Empowerment – Mobilisierung eigener Kräfte / Manfred Zaumseil: Psychoseseminare – ein Puzzle theoretischer Bausteine
Nachwort: Gisela Werner: Selbsthilfe und Psychiatrie in der solidarischen Bürgergesellschaft
Anhang: Harmut Korn: Unbehagen an der Psychiatrie / Gottfried Wörishofer: Was heißt Menschlichkeit in der Psychiatrie? / Matthias Seibt: Die Irren-Offensive Ruhrgebiet / Brigitte Weiß: Ein persönliches Krisenkonzept / Rudolf Winzen: Juristische Vorsorge – Auch für Krisenzeiten die Selbstbestimmung sichern
Autorinnen und Autoren / Nützliche Adressen - Leseprobe (pdf)

Neues Forum für Lungenkranke (Asthma, COPD.....)

Bildquelle Pixelio: (c)Gerd Altmann
Chronisch Kranke müssen nicht nur lernen, sich mit ihrer Erkrankung zu arrangieren und mit den alltäglich auftretenden "Unpässlichkeiten" umgehen.

Gerade sie bekommen sehr häufig die Folgen der Gesundheitsreform ganz besonders zu spüren: Unzureichende Versorgung mit Medikamenten, mangelndes ärztliches Fachwissen, Budgetierungspolitik etc. etc. In einem neuen Forum für "Pulmopatienten" können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen:

Forum für Atemwegserkrankte:" Pulmopatienten "
Ein Forum für Betroffene und Angehörige mit Lungenerkrankungen.Wir diskutieren Probleme mit der Krankenkasse, mit Medikamenten, Erfahrungen mit Ärzten und Kliniken, Medikamente und Zuzahlungen, Umgang mit Notfällen und natürlich alle im Rahmen der chronischen Erkrankungen auftretenden alltäglichen und nicht-alltäglichen Unpässlichkeiten usw. usw.

Das Forum ist offen für jeden ohne aufwendige Registrierung....

Mittwoch, 20. August 2008

Patienten leiden unter hohen Eigenbeteiligungen dank Festbetragsregelung

Liebe Leser,
ich hoffe an dieser Stelle auf möglichst viele Meldungen Betroffener! Ich möchte eine längst überfällige Patienteninitiative ins Leben rufen, um gemeinsam gegen die zum großen Teil rechtswidrig vorgenommenen Festbetragsregelungen vorzugehen: Denn nur gemeinsam lässt sich hier wirklich etwas erreichen.

Was sind Festbetragsregelungen?
Der Gemeinsame Bundesausschuss (ein Teilbereich des Bundesgesundheitsministeriums, welcher quasi "Gesetzgebungscharakter" hat) legt für bestimmte Medikamente oder Medikamentengruppen so genannte "Festbeträge" fest. Das heißt für Patienten: Die Krankenkasse übernimmt für Ihr Medikament nur den "Festbetrag". Jeder Cent, meist sind es viele Euros, welches ein Medikament aus dieser Medikamentengruppe mehr kostet, müssen die Patienten aus ihrer eigenen Tasche, zusätzlich zur Eigenbeteiligung, noch zuzahlen.

Ein Beispiel zur Festbetragsregelung:
Seit diesem Jahr übernimmt die Krankenkasse für Kortisonsprays, auf welche z.B. Asthmatiker, aber oft auch COPD-Patienten angewiesen sind, nur die Kosten für "alte" Wirkstoffe (Budenosid + Beclametason). Für moderne Kortisonsprays mit den Wirkstoffen Fluticason, Ciclesonid,Mometason, welche weniger Nebenwirkungen haben, müssen die Patienten zum Teil "tief" in die Tasche greifen und ordentlich zuzahlen. Dies müssen auch Patienten, welche auf die "alten" Wirkstoffe, welche zum Festbetrag, d.h. mit normaler Zuzahlung zu haben sind, allergisch reagieren. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat nämlich festgelegt, dass alle Kortisonsprays miteinander vergleichbar seien ( sie seien chemisch verwandt und hätten vergleichbare Wirkungen, Wissenschaftler sind hier allerdings gegenteiliger Ansicht !!).:

Für das Präparat "Alvesco (Wirkstoff Ciclesonid)" muss ein Patient neben 5 Euro Zuzahlung noch weitere 38 Euro hinzuzahlen. Für Flutide (Wirkstoff Fluticason 17-​propionat) 5 Euro Zuzahlung und 11,50 Euro Eigenbeteiligung. Für den Asmanex Twisthaler 400µg (Wirkstoff Mometason furoat) 5 Euro Zuzahlung und 50,84 Euro Eigenbeteiligung.

Absurdität am Rande.....aber nicht mehr lange, denn der Gemeinsame Bundesausschuss arbeitet auch hier an einer Eigenbeteiligung für Patienten.....:
Wer ein "Kombipräparat", d.h. auch ein modernes Kortisonspray + bronchienerweiterndes Medikament nehmen kann, zahlt nur die normale Zuzahlung. Allerdings können etliche Betroffene nicht auf die noch!!! kostengünstigeren Kombipräparate zurückgreifen, weil das Verhältnis Kortison+bronchienerweiterndes Medikament in dem dort vorgegebenen Verhältnis nicht zu einer optimalen "Einstellung" der chronischen Erkrankung ausreicht.......

Anträge auf Ausnahmeregelungen:
Einzelanträge auf Ausnahmeregelungen werden von den Krankenkassen und medizinischen Diensten oft ohne sachlich wissenschaftliche Begründung allesamt zurückgewiesen. Dies entspricht einer rechtswidrigen Handhabung, zum Nachteil der Patienten.

Patienten müssen gegen solche massiven Benachteiligungen aktiv werden!
Es geht um Ihre Gesundheit bzw. gesundheitliche Zukunft. Sind Sie von der seit wenigen Jahren geltenden Festbetragsregelung betroffen ? Zahlen Sie freiwillig neben der üblichen Zuzahlungen Aufschläge für ein oder mehrere Medikamente, weil Sie die "Festbetragsmedikamente" nicht vertragen, oder diese mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen verursachen?

Sofern Sie eine Lungenerkrankung haben, gar allergischer Asthmatiker / Asthmatikerin sind:
  • Haben sich bei Ihnen, bezüglich der inhalativen Glucocorticoide, Unverträglichkeitsreaktionen eingestellt, so dass Sie jetzt für Ihr Kortisonspray neben den üblichen Zuzahlungen noch darüber hinausgehende Kosten haben? Oder schlimmer: Leiden Sie unter den Folgen eines Umstieges auf ein Festbetragskortisonspray? Wenn ja, welche?
Je mehr Patienten sich melden um so besser! Schildern Sie Ihren Fall mit möglichst wenig Sätzen, nennen Sie die betroffenen Medikamente, die Nebenwirkungen in Ihrem Fall und ihre Folgen (Arztbesuche, Facharztbesuche, Krankenhauseinweisungen, Medikamente gegen die Nebenwirkungen, Notfallsituationen etc.)
Ihre Mitteilungen senden Sie bitte an folgende Emailadresse: patienten@yahoo.de

Je mehr Betroffene sich melden, um so größer sind die Chancen für eine erfolgreiche Patienteninitiative. Sofern Sie sich aktiv an dieser Patienteninitiative beteiligen wollen, teilen Sie mir das mit.

Für eine bessere Zukunft und eine sinnvolle "Gesundheitsreform" .....
Ihre Monika Armand

Montag, 18. August 2008

Kinder- und Jugendschutz: Eltern-Siegel

Auszeichnungen mit dem Eltern-Siegel
Mit dem Eltern-Siegel werden für Kinder und Jugendliche im Alter vom 8 bis 14 Jahren geeignete Internet-Angebote ausgezeichnet. Geprüft werden Inhalte der Webseiten, die Sicherheit in Chats und die Qualität der Moderation in Foren. Maßgebend sind die Bestimmungen des Kinder- und Jugendschutzes. - Mehr dazu: Eltern ans Netz

Donnerstag, 7. August 2008

Aus dem Jahre 1835

[Diätetik]Nahrung der Menschen unter allen Himmels-Strichen
O. O., um 1835. Deutsche Handschrift auf Papier. 23 beschriebene Seiten auf 13 Bll. 4to.
Interessante, weitgehend unpublizierte Handschrift zu den Speisegewohnheiten der verschiedenen Völker. Aus dem Inhalt: Die gewöhnlichsten Nachrungsmittel jener Nationen, die kein Getreide haben - Äußeres verschiedener Nahrung der Menschen (darunter zu Brotfrucht, Eicheln und isländischem Moos) - Verschiedenheit des Geschmacks - Woher hat England seine Vegetabilien? - Thierische Nahrung - Surrogat des Rindfleisches - Hundefleisch - ein Lieblingsgericht - Afrikanische Delikatesse (nämlich Alligator-Eier) - Würmer als Nahrungsmittel (im nordafrikanischen Wadi Schiati) - Killteufel (ein berauschendes Getränk aus den nordamerikanischen Kolonien) - Seltenes Doppelfest (zur englischen Sitte, die Vernichtung der spanischen Armada mit gebratener Weihnachtsgans und Kartoffeln zu feiern) Speisen in Griechenland (Wer nach Griechenland reiset, der darf keinen verwöhnten Gaumen mitbringen [...]) - Der Hauptgenuß der Lappländer - Gefräßigkeit der nördlichen Asiaten etc. Eingeschaltet sind kurze Exkurse zur Landeskunde Chinas, Tibets und Indiens. Ferner zum Essen der Ägypter, Berber und Schwarzafrikaner, zum brasilianischen Frühstück, zu neapolitanischem Speiseeis usw. Am Schluß folgen ein kurzer Traktat gegen die Spielsucht und vermischte exzerpierte Lesefrüchte, darunter zu Napoleons Reise nach St. Helena (aus: Jean Joseph Ader, Allgemeine Geschichte der Kriege der Franzosen und ihrer Alliirten. Darmstadt, 1827). Etwas fleckig bzw. schwach wasserrandig (Titel stärker). Spur alter Längsfaltung. EUR 200.00, Antiquariat Inlibris GmbH (AUSTRIA) - Zum Angebot

Mittwoch, 6. August 2008

Achtsamkeit

Daniel J. Siegel
Das achtsame Gehirn

Arbor Verlag, ISBN 978-3-936855-88-3, 480 S., geb., Euro 29,90
Daniel J. Siegel, Begründer der Interpersonellen Neurobiologie, widmet sich in diesem bahnbrechenden Buch der Frage, in wie weit sich die Praxis achtsamen Gewahrseins auf unser Gehirn auswirken kann. Dabei verbindet er subjektive Erfahrungen sowie neueste Studien und Forschungen zu einem integralen Gesamtbild des menschlichen Geistes. Er macht deutlich, wie achtsames Gewahrsein dazu verhelfen kann, einen Geisteszustand zu erreichen, der das emotionale Gleichgewicht stabilisiert, der die Funktion von Herz und Immunsystem positiv unterstützt und zudem einen verfeinerten Sinn für Empathie, Mitgefühl und Selbsterkenntnis erschließt. Ermöglicht wird dies durch eine sehr weitgehende, lebenslange Anpassungsfähigkeit des Gehirns, die erst vor kurzem entdeckte „Neuroplastizität“. Seine Forschungen haben weitgehende Konsequenzen für Medizin und Psychotherapie sowie für Erziehung und Bildung. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung einer im wahrsten Sinne des Wortes menschlichen Gesellschaft.
Aus dem Vorwort: Ich begrüße Sie zu einer Reise in das Herz unseres Lebens. Es ist wissenschaftlich anerkannt, dass achtsam und bewusst zu sein, sich dem Reichtum und der Fülle unserer Erfahrungen im Hier und Jetzt zu widmen, positive Veränderungen in unserer Physiologie, den Funktionen unseres Geistes und unseren zwischenmenschlichen Beziehungen bewirkt. In unserem Bewusstsein vollständig präsent zu sein eröffnet neue Möglichkeiten des Wohlbefindens in unserem Leben.
Nahezu alle Kulturen kennen Praktiken, die Menschen helfen, ein Bewusstsein für den Moment zu entwickeln. Jede der großen Weltreligionen verwendet irgendeine Methode, um Menschen in die Lage zu versetzen, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren, von der Meditation bis hin zum Gebet, von Yoga bis hin zu Tai-Chi. Jede dieser Traditionen hat vielleicht ihre ganz eigene Herangehensweise, aber alle verbindet der gemeinsame Wunsch, das Bewusstsein auf eine Weise zu fokussieren, die ihr Leben transformiert. Achtsames Gewahrsein ist ein universelles Ziel, das in vielen menschlichen Kulturen zu finden ist. Auch wenn Achtsamkeit häufig als eine Form der Aufmerksamkeitslenkung angesehen wird, die den eigenen Geist auf die Gegenwart ausrichtet, wird in diesem Buch ein tieferer Blick auf diese Art von Aufmerksamkeit gegeben: Achtsamkeit wird als eine Form der gesunden Beziehung zu sich selbst betrachtet …
… Ich gehöre keiner bestimmten Tradition des achtsamen Gewahrseins an, noch habe ich eine formelle Ausbildung in Achtsamkeit per se genossen, bevor ich dieses Projekt begonnen habe. In diesem Buch werde ich also unbefangen an die Sache herangehen und nicht nur eine bestimmte Form von Achtsamkeit vorstellen. Es wird eine Erkundung des Gesamtkonzepts von Achtsamkeit sein. Die Achtsamkeit kann durch viele Mittel kultiviert werden, durch Erfahrungen innerhalb eingestimmter Beziehungen, über die Reflektion betonende pädagogische Ansätze bis hin zur formalen Meditation - Leseprobe (pdf)

Dienstag, 5. August 2008

Essstörung: Gesunde Ernährung wiederentdecken

Günther Reich, Silke Kröger
Essstörung
: Gesunde Ernährung wiederentdecken
Trias-Verlag 2007, 144 S., 55 Abb., 7 Tab., kt., ISBN: 9783830433484, EUR [D] 19,95, EUR [A] 20,50, CHF 34,90
Ihr Ernährungs-Coach: Das 1. Kochbuch für Menschen mit gestörtem Essverhalten ... „Seitdem ich mehr Vollkornbrot esse und die Cola weg lasse, geht es mir schon viel besser. Meine Ärztin hat festgestellt, dass sich mein Eisenwert auch verbessert hat. Es hat sich also gelohnt, auch hin und wieder Fleisch zu essen und alles drin zu behalten. Es kostet mich zwar noch viel Überwindung, aber ich mache weiter. Ich will rasch aus diesem furchtbaren Kreislauf von Fressen und Erbrechen.“ Regina, 16 Jahre, bulimisch, nach 3 Monaten Ernährungstherapie - Mehr zum Buch in unserem Jugendbuch-Blog

Selbstwertgefühl verbessern

Depressive, ängstliche und von Scham betroffene Menschen fühlen sich häufig als im Leben „Zu-kurz-Gekommene“. Sie halten dieses Gefühl des „zu wenig“ auf unterschiedliche Weise am Leben (z.B. in Form des „Nichts wert sein“, „ein Niemand sein“, „Nichts können“). Sie erleben sich als Menschen, die dauernd um etwas kämpfen müssen, die immer nur Problemen begegnen oder dauernd unter Mangel leiden, die sich nichts nehmen dürfen und denen auch nichts gegeben wird. Deshalb leiden depressive Menschen meist auch unter einem geringen Selbstwertgefühl („Minderwertigkeit“). Um ihr Selbstwertgefühl zu stützen, bemühen sie sich um Anerkennung, die sich auf die eigene Leistungsfähigkeit bezieht („Ich bin, was ich leiste“). Wenn ihre Leistungsfähigkeit dann einmal nachlässt, fühlen sie sich sofort bedroht. Dabei neigen Depressive dazu, sich und ihre Leistungen ständig abzuwerten. Gleichzeitig warten sie hungrig auf Bestätigung durch andere, von deren Meinung sie sich abhängig machen. Trifft die (angeforderte) Bestätigung ein, können sie ihr jedoch nicht trauen, weil ihnen bewusst ist, dass sie ja selbst das Kompliment bestellt haben. Die folgenden Anregungen zeigen Wege aus dem Dilemma auf ... Themen: Selbstwertprobleme (an-)erkennen - Den „inneren Kritiker“ stoppen - Positive Seiten kennen lernen - Sich selbst annehmen und ermutigen - Zu sich selbst stehen und sich „echt“ fühlen - Klar und selbstbewusst auftreten - Sich in den Mittelpunkt stellen - Selbstbild laufend überprüfen und verbessern - Sich konstruktiv auseinandersetzen und Kritik riskieren - Konkurrieren lernen - Sich gegen Ablehnung „immunisieren“ - Selbstsicherheit trainieren - Wertschätzen üben - Wertschätzung einfordern - Auf Vergleiche verzichten - Kontaktnetz erweitern - Selbstbewusstsein druckfrei entwickeln ... Lesen auf den Webseiten des Kölner Arztes Dr. H. Mück

Unabhängigen Patientenberatung Deutschland - UPD

Herzlich willkommen bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland - UPD! Hier finden Sie alles Wichtige über unser Leistungsangebot und über unsere Beratungsstellen. Außerdem halten wir aktuelle Informationen für Sie bereit. In unserer neuen Rubrik "UPD-Patienteninformationen" bieten wir Ihnen verschiedene ausgewählte Informationsblätter zu Themen, die in der Beratung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland immer wieder angefragt werden. In der Rubrik "UPD-Beratungsfall des Monats" machen wir regelmäßig auf Inhalte aufmerksam, die bei den Ratsuchenden für Unsicherheiten und Klärungsbedarf sorgen und die deshalb in den 22 Beratungsstellen und am bundesweiten Beratungstelefon der UPD wiederholt angefragt werden.
Die Unabhängigkeit der Beratung ist Voraussetzung, um die Eigenverantwortung von Patientinnen und Patienten zu stärken. Unsere Beratung unterliegt keinen inhaltlichen Vorgaben von Dritten wie z.B. Krankenkassen oder Ärztinnen und Ärzten; im Zentrum stehen die Fragen und Probleme der Ratsuchenden. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland - UPD informiert und unterstützt bundesweit neutral und unabhängig Patientinnen und Patienten bei gesundheitsrelevanten Themen ... Zur UPD

Montag, 4. August 2008

Depressionen bewältigen

Manfred Wolfersdorf
Depression - Die Krankheit bewältigen

BALANCE ratgeber 2007, 220 S., ISBN 978-3-86739-027-9, 14,90 €, 27,50 sFr
Der Alltag wird zur unüberwindbaren Hürde, das Hobby zur lästigen Pflicht: Depressiv Erkrankte verlieren Freude und Antrieb, Hoffnung und Lebensmut. Was bleibt sind Leere, Minderwertigkeitsgefühle, Angst und Verzweiflung, im schlimmsten Fall die Sehnsucht nach dem Tod. Die Depression ist die weitverbreitetste psychische Erkrankung in den westlichen Ländern. Sie ist gut behandelbar, wird allerdings oft zu spät oder gar nicht erkannt. Dieses Buch zeigt, wie sich Depressionen erkennen lassen und welche Bewältigungsmöglichkeiten es gibt. Ziel dieses Buches ist es, das Erleben depressiv Erkrankter besser zu verstehen und dadurch auch besser helfen zu können. Durch anschauliche, einfühlsame und beispielhafte Schilderungen führt Wolfersdorf in die Problematik ein, zeigt Ursachen auf und stellt unterschiedliche therapeutische Angebote vor.
Vorwort: Vor einiger Zeit fand ich auf dem Weg zu einer Stationsvisite etwas Zeit und ich setzte mich auf die Bank vor der Station in die Sonne, und zwar neben eine gerade mit einer depressiven Erkrankung aufgenommene Patientin. Ich hatte sie am Tag zuvor notfallmäßig gesehen und ihr dann die stationäre Aufnahme empfohlen. Wir unterhielten uns über das Eingewöhnen in der Klinik, über ihre und meine Herkunft und über das Genießen des warmen Sonnentages bzw. ihr »Nicht-genießen-Können«, ihre Unfähigkeit, solche und auch andere Gefühle überhaupt empfinden zu können. Selbst das Weinen, das fast von allein käme, berühre sie nicht, führe auch nicht zu einer Erleichterung.
Mit ihren knapp 60 Lebensjahren sah die Patientin deutlich jünger aus, als sie war, war braun gebrannt und wirkte sportlich: »Man sieht es mir nicht an. ›Du siehst doch gut aus‹, sagen viele, auch Nahestehende, die mich lange kennen.« Und nach einer Pause fügte sie hinzu: »Wer nicht selbst depressiv war, kann das nicht verstehen. Es ist so schwer zu beschreiben, es gibt kein Wort, das benennt, was eine Depression ist. Traurig zu sein, ja, das kennt jeder, aber das ist es nicht. Die Sonne, die jetzt wärmt, berührt mich nicht.«
Das vorliegende Buch will trotz des obigen Vorbehalts der Patientin, dass eine Depression in ihrer Tiefe nur derjenige verstehen könne, der selbst einmal depressiv war, eine Brücke bauen. Häufig habe ich von schwer depressiv erkrankten Menschen die Klage gehört, dass die ihnen von Angehörigen geschenkten Ratgeber zu wenig ihr eigenes Krankheitsbild einer schweren depressiven Erkrankung wiedergeben und viel zu oft ein leichtfertig dahingeschriebenes »positives Denken« empfehlen wür-den. Letzteres sei sowieso nur von Gesunden leistbar und genau das seien sie nun einmal nicht. Deshalb ist das hier vorliegende Buch nicht als Übersicht über den derzeitigen Stand des Wissens zur Depression gedacht. Es geht vielmehr darum, depressiv kranke Menschen in ihrem Empfinden zu verstehen sowie den möglichen Verlauf der Erkrankung und die therapeutischen Wege aus ihr heraus besser zu erkennen.
Dies geschieht aus meinem persönlichen Blickwinkel heraus und vor dem Hintergrund einer nun dreißigjährigen Beschäftigung mit depressiv kranken Menschen im stationären und ambulanten Bereich. Von den von mir oft langjährig begleiteten Patienten und ihren Partnern und Familien habe ich gelernt, was eine depressive Erkrankung bedeuten kann. Hierin sind persönliche therapeutische (oder auch »nichttherapeutische«) Beziehungs- und Arbeitserfahrungen ebenso eingegangen wie Beobachtungen und Meinungen anderer Berufsgruppen und vieler Angehöriger. Die Absicht dieses Buches ist, näher an das Erleben depressiven Krankseins heranzukommen und damit die Krank heit Depression und den depressiv erkrankten Menschen besser verstehen zu lernen – um ihm besser helfen zu können. (Manfred Wolfersdorf) - Mehr zum Buch (PDF) - Buch bestellen und weitere Bücher zum Thema Depression/Suizid

Fragebogen "Selbstregulation"

Ein (aussagefähiger) Kurzfragebogen zur Messung der Selbstregulation - Kurzfassung

Langfassung:

Dieser Fragebogen ermittelt Ihre individuelle Fähigkeit zur Selbstregulation sowie die Voraussetzungen und Folgen einer geglückten Selbstregulation. Konzentrieren Sie sich bitte bei der Beantwortung auf Ihr Gefühl und Ihre Erlebnisse, die bei der gestellten Frage auftauchen. Beantworten Sie die Fragen so ehrlich wie möglich. Einige Fragen wiederholen sich inhaltlich. Dieses ist beabsichtigt, weil sie zentral wichtige Bereiche der Selbstregulation erfassen. Wenn Sie ein bestimmtes Verhalten aus unterschiedlichen Blickwinkeln angehen, dann ist das Testergebnis genauer.

Im Fragebogen befinden sich sowohl positiv formulierte als auch problematische Verhaltensweisen. Wenn Sie sich sowohl auf das positive als auch auf das negative Verhalten konzentrieren, dann erweitert sich Ihr intuitives Wissen mit dem schönen Ergebnis, dass sich die Selbstregulation drastisch verbessert.

Der Fragebogen ist in einzelne Bewertungsabschnitte gegliedert. Die Bewertungsnoten finden Sie jeweils am Anfang eines Abschnitts. Langfassung

Dienstag, 29. Juli 2008

Zum Leiden verdammt......

obwohl seit 15 Monaten per Gesetz die Möglichkeit geschaffen wurde, dass Sterbende zuhause palliativmedizinisch versorgt werden können, übernehmen die Krankenkassen dafür nicht die Kosten.....

Leiden am Lebensende Versorgung Todkranker trotz Gesetz unsicher:
Seit über einem Jahr schon ist es Gesetz: Todkranke Menschen haben das Recht, ihre letzten Wochen zu Hause und nicht in einer stationären Einrichtung zu verbringen. Dabei soll ihnen die Palliativmedizin ein schmerzfreies und friedliches Lebensende ermöglichen - bezahlt von der Krankenkasse. Doch das Gesetz kommt bei vielen Patienten bis heute nicht an. Bildquelle Pixelio: (c) Ferdinand Lacour

Zum Thema siehe auch:

Wenn der Glaube an Gott das Mitgefühl verdrängt....02. Juli 2008, 19:12

Sterben und Tod sind Tabuthemen. Vielleicht deshalb verlangen Politiker, Ärzte- und Kirchenvertreter, dass Patienten so lange wie möglich leiden, ja leiden sollen und müssen.Nachtrag: Ich habe diesen Beitrag am 3.,4. u.5. Juli erweitert, denn:

Der Gedanke daran, dass wir z.B. in eine solche Situation kommen könnten, schieben wir weit von uns weg. Allerdings kann dies fatale Folgen haben: Der Fall, der Französin Chantal Sebire, welche darum kämpfte in "Würde" sterben zu dürfen, weil in Frankreich (wie in Deutschland geplant!) die aktive Sterbehilfe unter Strafe gestellt ist, zeigt, wie unmenschlich ein solches Gesetz sein kann... (weiter)


Keine Angst vor dem Sterben, aber davor zu "krepieren".......09. Juli 2008, 15:44

Wichtiger Nachtrag (21.07.2008) angesichts der zunehmenden "Spardiskussionen" bezüglich der vom Gesundheitssystem geplanten Leistungseinschränkungen für chronisch Kranke und Schwerstkranke: Immer mehr führen statistische Kosten-Nutzen-Berechnungen zu (un-)sinnigen Behandlungsbeschränkungen. Die Einschätzungen über einen "erhöhten" Nutzen angesichts finanzieller Mehrbelastungen sind oft objektiven Beurteilungsmöglichkeiten entzogen. Ein als gering eingeschätzes "Mehr" an Nutzen führt daher zu Streichungen von Arzneimitteln und Behandlungsmöglichkeiten.....

Ethische Fragen scheinen diese Entwicklungen nicht aufzuwerfen.......das Sterben wird sich noch weiter verändern...(siehe "Nachtrag 21.07.2008" weiter unten) (weiter)

Mittwoch, 23. Juli 2008

Schleichwerbung für Medizinprodukte ....

Die BooCompany berichtet über Schleichwerbung des "Gesundheitsspezialisten" Hademar Bankhofer (Journalist):
"Die ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel wurde kürzlich wegen eines einzigen Schleichwerbe-Auftritts für das Abnehmprogramm "Weight Watchers" in Schimpf und Schande davongejagt. Der langjährige ARD-Gesundheitsexperte "Mr. Gesundheit" Hademar Bankhofer dürfte diesen Vorgang mit gemischten Gefühlen verfolgt haben. Denn der Österreicher - bekannt aus dem ARD-Morgenmagazin - ist in Punkto Schleichwerbung für Gesundheitsprodukte längst in neue Dimensionen vorgestoßen.

Seit 10 Jahren spielt Hademar Bankhofer im ARD-Morgenmagazin die Rolle des harmlosen
Kräuter-Märchenonkels. Doch dahinter steckt ein ausgefeiltes Erwerbsmodell. Von esoterischen Wundermaschinen über Kräuterpillen und Abnehmmitteln bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten: Nichts fehlt im Bauchladen des ARD-Gesundheitsexperten."

ausführlich hier:
BooCompany enthüllt: Neuer Schleichwerbeskandal in der ARD (Update)

Dazu eine interessante Zusammenfassung des gesamten SkPost veröffentlichenandals im Blog "Placeboalarm" von Marcus Anhäuser:
"Wie unabhängig sind die Gesundheitstipps von Hademar Bankhofer? Der beliebte Gesundheitsjournalist (u.a. ARD Morgenmagazin) empfiehlt seit Jahren u.a. Arzneimittel auf pflanzlicher Basis gegen Wehwehchen jeder Art. Blogger werfen ihm jetzt vor, dabei nicht unabhängig zu empfehlen: Bankhofer sei "Mr. Schleichwerbung".

Weiter hier:
Blogger werfen Bankhofer Schleichwerbung vor

Wofür müssen wir GEZ-Gebühren bezahlen? Für gut verpackte Werbung etwa?

Montag, 21. Juli 2008

Nachtrag zur Situation Kranker, Schwerstkranker und der Frage nach einer "Sterbekultur"

Wichtiger Nachtrag (21.07.2008) angesichts der zunehmenden "Spardiskussionen" bezüglich der vom Gesundheitssystem geplanten Leistungseinschränkungen für chronisch Kranke und Schwerstkranke:

Immer mehr führen statistische Kosten-Nutzen-Berechnungen zu (un-)sinnigen Behandlungsbeschränkungen. Die Einschätzungen über einen "erhöhten" Nutzen angesichts finanzieller Mehrbelastungen sind oft objektiven Beurteilungsmöglichkeiten entzogen. Ein als gering eingeschätzes "Mehr" an Nutzen führt daher zu Streichungen von Arzneimitteln und Behandlungsmöglichkeiten.....

Anlass des Nachtrages ist die Diskussion um Behandlungsbeschränkungen für Krebskranke.

Weitere Hintergrundinformationen dazu bei Brainlogs:

Freitag, 18. Juli 2008

Patientenschutz seit 16 Jahren gefordert....dennoch verändert sich nichts

Nach wie vor infizieren sich jährlich deutschlandweit bis zu 800.000 Patienten mit gefährlichen Bakterien, wie den Staphylokokken.Dabei wäre es so einfach: 3 Minuten Händedesinfektion und manches bittere Patientenschicksal könnte verhindert werden.......

Doch scheint Unaufgeklärtheit, Bequemlichkeit und die Frage nach den Kosten der Desinfektion einer Veränderung der Situation im Wege zu stehen. Viel Aufregung gibt es um lebensmüde Patienten, welche eine Sterbehilfe für sich wünschen. (Bildquelle Pixelio: (c) Dr. Karl Herrmann)

An dieser Stelle äußern Politiker und Kirchenvertreter deutlich "ethische" Bedenken. Wenn es um unzureichende ärztliche Versorgung, um Pflegenotstand oder wie hier um Hygiene geht, gelten andere Regeln:

Da wird dann in Kauf genommen, dass Patienten sterben und zu Schaden kommen. Wo bleiben hier die ethischen Bedenken?

Weiterführende Informationen:
Dr. Klaus-Dieter Zastrow, Deutsche Gesellschaft für Krankenhaus-Hygiene:
"Wenn alle Maßnahmen der Hygiene richtig eingehalten werden würden, könnten wir die Krankenhausinfektionen zwischen 30 und 50 Prozent vermindern. Dass heißt übersetzt: mindestens 170.000 bis 250.000 Infektionen könnten vermieden werden." weiter hier:
Maßnahmen gefordert Rund 40.000 Tote durch Krankenhaus-Infektionen

Bericht zu "Sparmaßnahmen" in einer Klinik im Assistenzarztblog:
Arzt, du bist keine 50 ct wert… Oder: Wie baut man sich eine Epidemie?

Donnerstag, 17. Juli 2008

Diabetes-Rechtsfragen-Buch

Oliver Ebert, Hermann Finck
Das Diabetes-Rechtsfragen-Buch - Führerschein, Arbeitsplatz, Versicherungen

Kirchheim Verlag 2008, 208 S., brosch., ISBN: 978-3-87409-450-4, 17,90 € / 30,80 sFr
Menschen mit Diabetes sehen sich im Alltag sehr häufig mit rechtlichen Problemen konfrontiert. Seien es Probleme im Job, bei der Stellensuche, im Umgang mit Krankenkassen oder Fragen der Schwerbehinderung. Zu vielen Punkten gibt es häufig Fragen, die von Ärzten und Schulungspersonal nicht immer beantwortet werden können und dürfen, andererseits aber für die Betroffenen doch von teilweise wesentlicher und auch für die weitere Zukunft bestimmender Auswirkung sein können. In diesem Buch hat Rechtsanwalt Oliver Ebert nun Antworten auf die häufigsten Fragen von Betroffenen, Angehörigen und Schulungspersonal zusammengestellt, die immer wieder gestellt werden. »Muss ich meinen Diabetes im Bewerbungsgespräch angeben«, »Muss ich als Diabetiker meinen Führerschein abgeben?«, »Können Diabetiker einen Schwerbehindertenausweis erhalten?«, "Das Diabetes-Rechtfragen-Buch“ gibt die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Diabetes & Recht. Oliver Ebert erklärt, was man als Diabetiker bei der Jobsuche oder im Beruf beachten muss. Er zeigt ausführlich die Vor- und Nachteile zum Schwerbehindertenausweis. Und man erfährt, was Diabetiker im Zusammenhang mit Versicherungen und Führerschein einfach wissen müssen. Mit Extra-Lexikon und Gesetzestexten!