Samstag, 10. Oktober 2009

Musiktherapie und Internet-Mobbing (zwei Bücher)

Hans H. Decker-Voigt, Dorothea Oberegelsbacher, Tonius Timmermann
Lehrbuch Musiktherapie - Musik als Therapeutikum - das Basislehrbuch für die Ausbildung
UTB 3068, 2008, 336 S., 8 Abb., 4 Tab., ISBN: 978-3-8252-3068-5, EUR 29,90 (D), SFr 48,90, 30,80 (A)
Das Lehrbuch stellt die theoretischen Grundlagen, Behandlungstechniken und klinischen Anwendungen der Musiktherapie umfassend dar. Der Aufbau des Werkes folgt der Entwicklung des Menschen, vom intrauterinen Klangraum angefangen bis zum letzten Lebensabschnitt, und der Rolle der Musik als Therapeutikum darin. Erläutert werden u. a. Setting, Wirkfaktoren, Indikationen und Instrumentarium. Die praktische Anwendung wird für verschiedene Alters- und Entwicklungsstufen mit je typischen Störungsbildern und Konflikten beschrieben und mit vielen Falldarstellungen illustriert. Ein Ausblick auf Forschungsfragen und Entwicklungstrends und ein Überblick über Ausbildung und Organisationen runden das Werk ab.
Aus dem Inhalt: Definition - Praxisfelder und Indikation - Forschungsstand Musiktherapie, Musikmedizin und Musikpsychologie - Das Instrumentarium - Praxeologie - Improvisation - Rezeption - Das Wort in der Musiktherapie - Musiktherapie im Lebenszyklus: vom pränatalen Raum bis zum Senium - Berufsprofile - Ausblicke - Vernetzungen
Für: Studierende und Lehrende der Psychologie, Pädagogik, Sozialen Arbeit, Medizin und Musiktherapie
Die Autoren: Prof. Dr. Hans-Helmut Decker-Voigt, Mitbegründer und Direktor des Inst. f. Musiktherapie d. Hochschule für Musik und Theater, Hamburg; Präsident der Akad. der Herbert von Karajan Stiftung
Mag. Dr. Dorothea Oberegelsbacher lehrt Musiktherapie an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien, und Psychotherapie an der Sigmund Freud Privat-Universität, Wien
Prof. Dr. Tonius Timmermann leitet den berufsbegleitenden Masterstudiengang Musiktherapie an der Universität Augsburg

Hans-Helmut Decker-Voigt
Vom Selbstmord des Rufmörders - Mobbing im Internet. Eine Erzählung
Drachen Verlag, 150 S., Pappband mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-927369-35-1, 16,80 EURO, (27,80 CHF)
Ein Hochschullehrer bricht zu seiner letzten Vorlesung auf. Er hält sie auf einem Abschiedsdinner, das ihm zu Ehren für Honoratioren, Kollegen, Freunde und Familienmitglieder gegeben wird. Zum ersten Mal spricht er über ein Leiden, das ihm die Jahre vor der Emeritierung vergällt hat: Rufmord, betrieben über das nicht zum Schweigen zu bringende Medium Internet. Er analysiert die Qualen, die diese moderne Form des Mobbings über einen Menschen bringt, und findet aus der Selbstbeobachtung zu einer ermutigenden Lösung. Die packende Geschichte basiert auf eigener, leidvoller Erfahrung des Autors. Hans-Helmut Decker-Voigt, international mit Ehrungen überhäufter Pionier der Musiktherapie, hat eine ungewöhnliche Karriere hinter sich, die in seiner Krankheit als Kind und Jugendlicher gründet. Vor dieser Kulisse entfaltet er das ganze Drama eines Menschen, der sich schutzlos einer Schmutzkampagne ausgeliefert sieht. Trotz aller Psychologie hilft am Ende nur die Erfahrung der Liebe, den Teufelskreis der selbstzerstörerischen Gefühle zu durchbrechen.
Vor dem Hintergrund eigener einschlägiger Erfahrung brilliert der Musiktherapie-Pionier Hans-Helmut Decker- Voigt in dieser Erzählung als sprachmächtiger Anwalt von Rufmordopfern. Die aufwühlende Geschichte von Hass und Vergebung, von selbstzerstörerischem Leid und dem letztendlichen Triumph von Weisheit, Vergebung und Liebe ist zugleich eine präzise Studie über die Psychologie des Mobbings, die jedem, der davon schon einmal betroffen war, helfen kann, die damit verbundene innere Lähmung aufzubrechen. »Diese Erzählung will zeigen, was bei einem Rufmord dem Einzelnen in seiner Besonderheit passiert. Und die Besonderheit des Internets als Medium für unverhüllte Angriffe von Menschen auf Menschen, Angriffe, die juristisch kaum verfolgbar sind, thematisieren. Die Wissenschaft, der Wissenschaftler zieht abstrakte Summen. Der Erzähler Decker-Voigt zeigt das konkrete, das einzelne Schick sal, das sich dann doch zu etwas Allgemeinem verdichtet. Es geht uns alle an, weil das Internet, das wir doch selbst schaffen und erhalten, als Rufräuber uns die Kontrolle über uns selbst raubt, die eigenen Erzählungen niederwalzt.« Jan Bleckwedel, Dipl.-Psychologe, Bremen - Mehr auf den Webseiten für den Autor

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