Mittwoch, 21. Oktober 2009

"Neuro-Enhancements" zum Zweiten

Diskussion zum Memorandum
Frau Armand, Gründerin des "Forums Gesundheit" macht mich auf die Diskussion zum Thema in de den SciLogs aufmerksam. Dort heißt es einleitend:
"Neuro-Enhancement bezeichnet den Versuch, über gezielte Manipulation des Gehirns Gemütszustände oder kognitive Leistungen zu verbessern. Etwas flapsig formuliert, geht es um Hirn-Doping - eine Vorstellung, die bei vielen Menschen Ängste heraufbeschwört, während andere ihrer Realisierung entgegensehnen und sich bereits heute entsprechende Präparate beschaffen. Wie gehen wir als Einzelne und als Gesellschaft mit den Chancen und Risiken des Enhancements um? In Gehirn&Geist 11/2009 publizieren sieben führende Experten ein Memorandum mit konkreten Empfehlungen. Anlass für ein Bloggewitter zum Thema - diskutieren Sie mit den Bloggern der SciLogs!"
Vor allem finden wir dort einen langen und ausführlichen Kommentar von Jörg Auf dem Hövel. Er hat das Buch "Pillen für den besseren Menschen. Wie Psychopharmaka, Drogen und Biotechnologie den Menschen der Zukunft formen" geschrieben:
" ... Von was reden wir also, wenn wir von kognitiven Enhancern sprechen? Doch in erster Linie von Substanzen, die Menschen stromlinienförmig im Arbeitsalltag agieren lassen. Und geht es nicht um Arbeit, so geht es um die Eliminierung unerwünschter Persönlichkeitseigenschaften; ein seltsames Phänomen unserer Zeit, die droht, aus jeder kleinen Macke ein behandlungswürdiges Syndrom zu machen. Hier spielen Psychologen, Wissenschaftler, Ärzte und Pharma-Unternehmen eine Rolle, sie alle tragen dazu bei, dass der Katalog der psychischen Krankheiten immer länger wird. Christopher Lane hat in seinem Buch „Shyness: How Normal Behavior Became a Sickness“ gut beschrieben, welche Kräfte bei der Transformierung der Schüchternheit in die behandlungswürdige Sozialphobie am Werk waren.
Noch etwas muss bedacht werden. Der Begriff der „Kognition“ wird im Zusammenhang mit NE so unscharf verwendet, dass viel gemeint sein kann, praktisch aber nur wenig erreicht wird. Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit mögen mit diesen Mitteln zeitweise verbessert werden, die Hoffnung aber, dass damit das Kurzzeit- oder gar Langzeitgedächtnis gefördert werden können, haben sich nicht bestätigt ... "
Beitrag von Jörg Auf dem Hövel ... Zur Diskussion in "SciLogs ... 1. Beitrag in diesem Forum

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